Debatte über Strafzölle Trump lädt Autobosse ins Weiße Haus
21.11.2018, 14:22 Uhr
Das Treffen im Weißen Haus könnte schon kommende Woche stattfinden.
(Foto: picture alliance / dpa)
Noch immer ist der Handelskonflikt zwischen der EU und den USA nicht gelöst. Im Raum stehen damit unter anderem weiter Strafzölle auf deutsche Autos. Nun bittet der US-Präsident die Hersteller nach Washington.
In der Debatte über mögliche Zölle auf europäische Autos hat US-Präsident Donald Trump die Spitzen von Volkswagen, Daimler und BMW ins Weiße Haus geladen. Das berichtet das "Handelsblatt" und beruft sich auf Industriekreise. Die Konzerne hätten ihre Bereitschaft zum Austausch signalisiert. Zwar sei der genaue Termin noch unklar. Doch könnte die Zusammenkunft bereits kommende Woche stattfinden. Ob Trump an dem treffen teilnehme oder Emissäre schicke, sei unklar. Die Bundesregierung sei über die Pläne informiert, heißt es weiter.
Die Finanzexperten von Evercore ISI verwiesen darauf, dass bis Februar eine Entscheidung im Handelsstreit getroffen werden müsse. Einen für zumindest die Autobauer guten Deal dürfte es dabei nicht ohne weitergehenden Änderungen der Handelspolitik geben. Sollte das Treffen tatsächlich stattfinden, wäre es ein Schritt in die richtige Richtung. Allerdings dürfte dies von hohen Forderungen Trumps begleitet werden.
Trump wirft der EU bei einer Reihe von Produkten unfaire Handelspraktiken vor. Im Juni verhängte er deshalb Strafzölle auf Stahl und Aluminium und drohte auch mit Aufschlägen auf europäische Autos, die vor allem deutsche Hersteller treffen würden. Im Juli einigten sich dann EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Trump auf Vorgespräche über ein mögliches Abkommen zu Industriegütern. Seitdem verhandeln beide Seiten.
Zuletzt hatte die EU-Kommissarin Cecilia Malmström mitgeteilt, die EU-Liste mit Gegenzöllen sei fertig. Darauf könnten Autos, landwirtschaftliche Produkte und Industrieprodukte stehen. Autozölle seien "vollkommen ungerechtfertigt", sagte Malmström weiter. Trump will die Handelsgespräche mit der EU auch auf den Agrarbereich ausdehnen, um einen Erfolg für seine Klientel unter den US-Farmern zu verbuchen. Malmström betonte, dies sei nicht Teil der Gespräche.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ/dpa