Wirtschaft

"Ich wäre dafür" Trump offen für Kauf von Tiktok durch Musk

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Wird Musk bald auch noch Tiktok-Eigner?

Wird Musk bald auch noch Tiktok-Eigner?

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Wie geht es weiter für Tiktok in den USA? Die chinesische Regierung erwägt laut Medienberichten einen Verkauf des Dienstes an Elon Musk. Auch Trump kann sich für diese Option erwärmen.

US-Präsident Donald Trump zeigt sich offen dafür, dass sein Vertrauter Elon Musk Tiktok übernimmt. "Ich wäre dafür, wenn er es kaufen wollte", sagte Trump auf einer Pressekonferenz im Weißen Haus. "Ich habe mich mit den Eigentümern von TikTok getroffen, den großen Eigentümern. Also, ich denke darüber nach, jemandem zu sagen: Kaufe es und gib die Hälfte an die Vereinigten Staaten von Amerika."

Musks Name war zuletzt über Medienberichte ins Gespräch gekommen. Das "Wall Street Journal" und der Finanzdienst Bloomberg schrieben, in der chinesischen Regierung sei als Option ein Verkauf von Tiktok an Musk erwogen worden. Der Tech-Milliardär hat erhebliche geschäftliche Interessen in China. Unter anderem steht in Shanghai ein großes Werk des von ihm geführten Elektroauto-Herstellers Tesla.

Musk gehört mit X bereits eine Social Media Plattform, 2022 hatte Musk den Dienst als Twitter erworben. Im Wahlkampf unterstützte er Trump unter anderem auf X und zudem mit mindestens 250 Millionen Dollar. Trump setzte ihn daraufhin als Leiter eines Gremiums ein, das die Kosten des Regierungsapparats drastisch senken soll.

Tiktok läuft die Zeit davon

Trump hatte am Vortag einen in den USA verhängten Bann für Tiktok für 75 Tage ausgesetzt. Der Oberste Gerichtshof der USA hatte das vom US-Kongress beschlossene Gesetz zum Bann am vergangenen Freitag bestätigt. Es sieht vor, dass Tiktok aus den App-Stores von Google und Apple verschwinden sollte, wenn Bytedance die Plattform nicht bis zum 19. Januar in den USA verkauft habe. Weil das nicht geschah, ging die App am Wochenende zwischenzeitlich vom Netz.

Offen ist, ob die von Trump eingeräumte Fristverlängerung rechtlich überhaupt möglich ist. Hintergrund des Tiktok-Banns sind Vorwürfe der US-Behörden, Bytedance missbrauche Tiktok im Dienste Pekings zum Ausspionieren der Nutzer. Der chinesische Konzern lehnt einen Verkauf kategorisch ab und wird in dieser Haltung von Peking unterstützt, das von einem Raubgesetz spricht. Das Gesetz erlaubt allerdings einen Aufschub von bis zu 90 Tagen, falls es Fortschritte auf dem Weg hin zu einer Übereinkunft gibt. Trump zeigt sich überzeugt, dass er einen Deal um Tiktok einfädeln kann. Er argumentiert, ohne den US-Markt sei Tiktok nichts wert und damit sei er in einer starken Verhandlungsposition. Zugleich spielte er die Datenschutz-Sorgen herunter. Es gebe größere Probleme, als dass Informationen über junge Nutzer von Tiktok in chinesische Hand gerieten, sagte er.

Tiktok ist insbesondere bei jungen Menschen beliebt und hat in den USA etwa 170 Millionen Nutzer. Wird die App aus den Stores von Google und Apple verbannt, veraltet sie und wird nach und nach nutzlos. Wegen des drohenden Banns hatte Tiktok seinen Dienst vorläufig seinerseits abgeschaltet, nach Trumps Ankündigung zur Aussetzung des Gesetzes diesen aber wieder verfügbar gemacht.

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa/rts

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