Vermögen im Steuerparadies Trumps Finanzminister verheimlicht Millionen
19.01.2017, 21:02 Uhr
In seiner Senatsanhörung geriet Steven Mnuchin gehörig unter Druck.
(Foto: dpa)
Im Wahlkampf gibt sich Donald Trump als Mann des Volkes, nach seinem Sieg befördert er allerdings mehrere Banker in seine Regierung. Einer von ihnen, der künftige Finanzminister Mnuchin, gesteht jetzt, dass er Millionen in einem Steuerparadiesen besitzt.
Der künftige US-Finanzminister Steven Mnuchin besitzt millionenschwere Anteile an Firmen, die auf den Cayman Islands gemeldet sind - einem bekannten Steuerparadies. Dies habe er dem Senat, der seiner Ernennung zum Finanzminister zustimmen muss, zunächst verschwiegen, berichtet die "Washington Post". Ferner habe er Vermögenswerte in Höhe von 100 Millionen Dollar zunächst nicht angegeben, später aber den eingereichten Unterlagen beigelegt.
Der frühere Goldman-Sachs-Banker hatte dem Finanzausschuss des Senats Rede und Antwort gestanden. Mnuchin erklärte, er habe von den Anteilen in Offshore-Firmen nicht persönlich profitiert. Weiterhin habe er die Anteile nicht genutzt, um Steuerforderungen in den USA zu umgehen. "Ich versichere, ich zahle alle meine Steuern wie vorgeschrieben", sagte Mnuchin. Er werde mit dem Kongress zusammenarbeiten, um die Probleme zu beseitigen.
"König der Zwangsversteigerung"
Es ist nicht das erste Mal, dass Mnuchin seit seiner Nominierung unter Beschuss gerät. Zuvor waren seitens der demokratischen Partei bereits Vorwürfe laut geworden, er habe mit seiner Bank OneWest während der Finanzkrise 36.000 Hausbesitzer durch Zwangsversteigerungen in den Ruin getrieben. Kritiker nennen den früheren Banker, Hedgefonds-Manager und Hollywood-Investor seitdem "König der Zwangsversteigerung".
Mnuchin wies auch diese Vorwürfe vor dem Senat zurück. Seine Bank habe keineswegs reihenweise Zwangsversteigerungen veranlasst, betonte er. Vielmehr habe OneWest Zehntausenden säumigen Schuldnern Krediterleichterung gewährt, damit sie ihr Eigentum behalten könnten.
Mnuchin gehört zur Riege der ultrareichen Finanzjongleure, die Trump in sein Kabinett holen will. Kritiker befürchten, dass ein wirksamer Kampf gegen Steueroasen mit den künftigen Regierungen in den USA und Großbritannien nicht möglich sein wird. Die Cayman Inseln sind britisches Überseegebiet.
Quelle: ntv.de, chr/dpa/rts