Wirtschaft

Werbekunden meiden Elon Musk Twitter droht dramatischer Einnahme-Einbruch

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Der Chef erweist sich für Twitter als Kassengift: Werbekunden mögen das Chaos auf der Plattform nicht.

Der Chef erweist sich für Twitter als Kassengift: Werbekunden mögen das Chaos auf der Plattform nicht.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Auf unter drei Milliarden Dollar taxieren Experten die Werbeeinnahmen von Twitter für das laufende Jahr. Das wäre ein Einbruch von fast 30 Prozent. Die Verantwortung sehen Analysten bei dem neuen Eigentümer Elon Musk. Derweil wächst der Berg unbezahlter Rechnungen.

Weil sich viele Werbekunden von Twitter-Chef Elon Musk vor den Kopf gestoßen fühlen, werden die Einnahmen des Unternehmens laut Experten dieses Jahr kräftig sinken. Die Umsätze würden voraussichtlich um 28 Prozent niedriger ausfallen als 2022, erklärte der Branchenbeobachter Insider Intelligence. Sie würden damit unter drei Milliarden Dollar (2,8 Milliarden Euro) liegen.

"Das größte Problem ist, dass die Werbekunden Musk nicht vertrauen", erläuterte Analystin Jasmine Enberg. Twitter macht seinen Umsatz fast ausschließlich mit Werbung. Um das Vertrauen der Firmen zurückzugewinnen, müsse Twitter es schaffen, sich vom öffentlichen Image von Musk zu distanzieren, erklärte Enberg.

Der Milliardär hatte das Netzwerk im vergangenen Herbst übernommen. Danach fuhr er die Moderation der dort verbreiteten Inhalte herunter - diese ist aber sehr wichtig für potenzielle Werbekunden, die ihre Angebote in einem positiven Umfeld präsentieren wollen.

"Plattform, auf der Chaos herrscht"

Viele Nutzerinnen und Nutzer, die wegen der Verbreitung von Hass oder Falschinformationen gesperrt worden waren, wurden auf Geheiß von Musk wieder bei Twitter zugelassen. Dazu gehörte auch Ex-US-Präsident Donald Trump. Große Marken wollten kein Geld ausgeben für Werbung auf einer Plattform, "wo Chaos, willkürliche Änderungen und Verunsicherung vorherrschen", erklärte Analystin Enberg.

Musk entließ nach der Übernahme im Oktober die gesamte Chefetage und reduzierte auch die Twitter-Belegschaft drastisch - von rund 7500 auf rund 2000. Seitdem sind diverse Klagen gegen das Unternehmen erhoben worden. So klagt etwa eine Gruppe von Ex-Managern auf die Erstattung von Rechtskosten in Höhe von einer Million Dollar. Auch Vermieter von Bürogebäuden, Berater und Subunternehmen zogen wegen unbezahlter Rechnungen vor Gericht. Das "Wall Street Journal" schätzte die ausstehenden Kosten im Februar auf insgesamt 14 Millionen Dollar, Zinsen nicht eingerechnet.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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