Nach SVB-Pleite US-Behörden schließen weitere Bank
13.03.2023, 10:43 UhrDie US-Bankenpleite sorgt weiter für Turbulenzen: Nach dem Kollaps der Silicon Valley Bank haben die Aufsichtsbehörden das nächste Geldhaus geschlossen. Der Signature Bank aus New York ist es nicht gelungen, einen Käufer oder eine andere Lösung zu finden.
Die New Yorker Signature Bank wurde am Sonntag von den Aufsichtsbehörden geschlossen - die zweite große Bankenpleite innerhalb von drei Tagen. Signature war infolge der Turbulenzen bei der SVB Financial ebenfalls in eine Vertrauenskrise geraten. Signature hat auch auf das Krypto-Banking gesetzt, aber die Wette scheiterte, nachdem der Sektor implodierte und die Aufsichtsbehörden gegen das Engagement der Banken in digitale Vermögenswerte vorgegangen waren. Die Pleite ist die drittgrößte in der US-Geschichte.
Die Bank wollte bis zum Morgen einen Käufer oder eine andere Lösung finden, um ihre Finanzen zu stärken, aber es ist ihr mehreren Informanten zufolge nicht gelungen, rechtzeitig einen Verkauf abzuschließen. Am Sonntag schaltete sich das New Yorker Department of Financial Services ein und stellte die Bank unter Zwangsverwaltung des Einlagensicherungsfonds Federal Deposit Insurance Corp. (FDIC)
Signature-Kunden werden alle ihre Einlagen zurückerhalten, einschließlich der Gelder, die über der Grenze von 250.000 US-Dollar für die staatliche Einlagensicherung liegen, so die Bankenaufsichtsbehörden. Die Aktionäre würden nicht geschützt, die Geschäftsleitung sei abgesetzt worden. Signature und SVB wurden in einem ungewöhnlichen, gemeinsamen Beschluss der US-Notenbank und des US-Finanzministeriums als systemisches Risiko für das Finanzsystem eingestuft, was den Aufsichtsbehörden die Flexibilität gab, nicht versicherte Einlagen abzusichern. Die Aufsichtsbehörden hofften, dass diese und andere Maßnahmen zum Schutz der Bankeinlagen die Reaktionen der erschrockenen Kunden am Morgen in Grenzen halten würden.
Die Signature-Aktien waren am Freitag um 23 Prozent gefallen, sie hatten in den letzten zwölf Monaten mehr als 75 Prozent an Wert verloren. Einige Kunden, die durch den raschen Zusammenbruch der anderen Firmen verängstigt waren, begannen in den vergangenen Tagen Informanten zufolge, ihr Geld von der Bank zu anderen Instituten zu transferieren. Ende 2022 hatte die Bank 110 Milliarden Dollar an Vermögenswerten und 88,6 Milliarden Dollar an Einlagen. Gemessen an den Einlagen war sie im vergangenen Jahr an 30. Stelle der größten Banken in den USA. Ende Dezember waren 89,7 Prozent der Einlagen nicht durch die FDIC versichert.
Quelle: ntv.de, ses/DJ