Wirtschaft

Nvidia verlieren weiterUS-Börsen gehen erholt ins Wochenende

21.11.2025, 23:02 Uhr
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Vom deutlichen Dämpfer zum Wochenbeginn haben sich die Kurse noch nicht ganz erholt, aber immerhin: Es geht wieder aufwärts. (Foto: REUTERS)

Aussagen eines führenden Fed-Bankers geben den US-Anlegern Hoffnung, dass es doch noch etwas wird mit der nächsten Zinssenkung in diesem Jahr. Nach den Einbrüchen vom Vortag geht es an der Wall Street wieder deutlich aufwärts.

Die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung hat der Wall Street am Freitag kräftigen Auftrieb gegeben. Auf Wochensicht verzeichneten die drei großen US-Indizes jedoch wegen Sorgen über hohe Bewertungen von Technologiewerten Verluste. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit 1,1 Prozent fester bei 46.257 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gewann ein Prozent auf 6603 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq legte 0,9 Prozent auf 22.273 Stellen zu.

Anleger zeigten sich wieder zuversichtlicher, dass der Zinssenkungszyklus der US-Notenbank anhalten könnte. Laut dem CME Fedwatch Tool sehen Händler nun eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 70 Prozent, dass die Fed ihren Leitzins im Dezember um 25 Basispunkte senken wird, nachdem die Wahrscheinlichkeit zuvor bei 37 Prozent gelegen hatte. US-Notenbanker äußerten sich aber unterschiedlich. Dem Präsidenten der New Yorker Fed, John Williams, zufolge könnte die Zentralbank die Zinsen "in naher Zukunft" noch senken, ohne ihr Inflationsziel zu gefährden. Die Präsidentin des Notenbankbezirks Dallas, Lorie Logan, sprach sich dagegen dafür aus, den Leitzins "eine Zeit lang" beizubehalten.

"Der nächste Schritt der Fed wird keine Zinserhöhung sein, sondern eine Zinssenkung, so dass die Anleger darauf vertrauen können, dass die Fed die Lockerung schrittweise fortsetzt", sagte Hank Smith, Direktor und Leiter der Anlagestrategie bei Haverford Trust. Der Dollar-Index kam trotzdem kaum vom Fleck und notierte bei 100,16 Punkten. Wegen des mittlerweile verschobenen Haushaltsstreits in den USA fehlen derzeit aktuelle Zahlen vom Arbeitsmarkt, was die Zinsprognosen zusätzlich erschwert.

Zweifel am KI-Boom bleiben

Technologieaktien fassten Anleger angesichts der schwelenden Sorge vor zu hohen Bewertungen von KI-Konzernen wie Nvidia nur mit spitzen Fingern an. Aktien von Nvidia standen in einem schwankungsreichen Handelsverlauf 0,9 Prozent im Minus, nachdem sie am Vortag nach einer Berg- und Talfahrt 3,2 Prozent tiefer geschlossen hatten. Papiere der Google-Mutter Alphabet gewannen hingegen 3,5 Prozent. "Die Bewertungen sind überzogen, und einige Investoren haben den Ausstieg im Blick. Die Erwartungen an das Thema KI sind sehr hoch", sagte John Campbell von Allspring Global Investments.

Aktien des Bekleidungskonzerns Gap legten nach überraschend guten Quartalszahlen um über acht Prozent zu. Die flächenbereinigten Umsätze stiegen um fünf Prozent, während Analysten laut Daten des Anbieters LSEG nur mit einem Wachstum von rund 3,3 Prozent gerechnet hatten. Der Konzern profitierte im dritten Quartal von einer starken Nachfrage nach Kleidung seiner Marken Old Navy und Banana Republic.

Etwas zu feiern gab es für Aktionäre von Eli Lilly. Der Pharmakonzern erreichte als erster Arzneimittelhersteller einen Marktwert von mehr als einer Billion Dollar. Die Papiere verteuerten sich in der Spitze um 1,6 Prozent auf ein Rekordhoch von 1062 Dollar. Der Kursanstieg der Aktie um mehr als 35 Prozent in diesem Jahr ist größtenteils auf das starke Wachstum des Marktes für Abnehmmittel zurückzuführen, auf dem die Medikamente Mounjaro und Zepbound von Lilly führend sind.

Intuit-Aktien legten um vier Prozent zu, nachdem das Unternehmen für Finanzmanagement-Tools für das zweite Quartal ein Umsatzwachstum über den Markterwartungen prognostiziert hatte.

Was heute sonst noch an den Börsen los war, lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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