Wirtschaft

Hoffnung auf "Shutdown"-Ende US-Börsen gehen nach Verlusten stabil ins Wochenende

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Analysten fürchten, Tech-Titel könnten zu hoch bewertet sein.

Analysten fürchten, Tech-Titel könnten zu hoch bewertet sein.

(Foto: AP)

Könnte bei den KI-Werten eine Blase platzen? Die Angst beherrscht die US-Anleger und sorgt zunächst für kräftige Einbrüche am Aktienmarkt. Bis zum Börsenschluss erholen sich die Indizes aber wieder. Nun hofft die Wall Street auf ein Ende des "Shutdowns".

Nach erneut kräftigen Verlusten zu Handelsbeginn hat die Wall Street zum Wochenschluss letztlich mit einer wenig veränderten Tendenz geschlossen. Zunächst hatten weiter anhaltende Befürchtungen um die hohen Bewertungen der Technologiewerte belastet, die vom KI-Boom nach oben getragen wurden. Jedoch holten die Indizes im späteren Verlauf ihre Verluste wieder auf. Der Dow-Jones-Index und der S&P-500 schafften sogar knapp den Sprung ins Plus, nachdem die Demokraten vorgeschlagen hatten, auslaufende Subventionen für die Gesundheitsversorgung um ein Jahr zu verlängern, um den "Shutdown" zu beenden. Dies schürte bei den Anlegern Hoffnungen, dass eine Einigung näher rücken könnte.

Der Dow-Jones-Index gewann 0,2 Prozent auf 46.987 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,1 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite verlor dagegen 0,2 Prozent. Nach ersten Angaben standen an der Nyse 1647 (Donnerstag: 939) Kursgewinnern 1122 (1817) Kursverlierer gegenüber. 53 (86) Aktien schlossen unverändert.

Als Folge des "Shutdown" werden derzeit viele normalerweise von staatlichen Stellen erhobene Konjunkturdaten nicht veröffentlicht, so dass Anlegern, aber auch der US-Notenbank wichtige Orientierungshilfen fehlen. So fiel auch der offizielle US-Arbeitsmarktbericht dem "Shutdown" zum Opfer. Die Daten privater Anbieter zeigen, dass sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt eintrübt. Einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage von Challenger, Gray & Christmas zufolge planten die US-Unternehmen im Oktober den Abbau von 150.000 Stellen - mehr als dreimal so viele wie im September. Ursächlich seien Kostensenkungen und der vermehrte Einsatz von KI.

Der überraschend schwache Michigan-Index ließ die Zinssenkungserwartung etwas steigen. Mit 50,3 lag der Index für das Verbrauchervertrauen deutlich unter der Prognose und nur knapp über der 50iger Marke, die Wachstum von Kontraktion trennt. Zudem sind die fünfjährigen Inflationserwartungen unerwartet deutlich auf 3,6 Prozent gesunken.

Airbnb
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Airbnb meldet steigende Buchungszahlen

Unter den Einzelwerten reduzierten sich Tesla um 3,7 Prozent. Die Aktionäre des Elektroautoherstellers haben das Vergütungspaket im Umfang von 1 Billion Dollar für CEO Elon Musk gebilligt.

Airbnb gewannen nach Vorlage von Geschäftszahlen 0,3 Prozent. Das Ergebnis des Unternehmens wurde zwar durch eine höhere Steuerbelastung geschmälert, doch berichtete der Vermittler von Ferienunterkünften von steigenden Buchungszahlen. Das Reiseportal Expedia verzeichnet ebenfalls eine höhere Nachfrage und hat daher den Ausblick angehoben, was der Aktie zu einem Kurssprung von 17,6 Prozent verhalf.

Take-two
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Gut kamen auch die Geschäftszahlen von Monster Beverage (+5,2%) an. Der Hersteller von Energy Drinks hat dank einer starken Nachfrage nach zuckerfreien Getränken die Erwartungen übertroffen. Der Spieleentwickler Take-Two Interactive Software (-8,1%) hat zwar den Ausblick angehoben, verschiebt aber den Start der neuesten Version des beliebten Spiels Grand Theft Auto VI.

Ölpreis zieht an

Der Dollar konnte zwischenzeitliche Gewinne nicht behaupten und gab erneut nach. Der Dollar-Index fiel um 0,2 Prozent. Eine politische Einigung im "Shutdown" ist noch nicht in Sicht, die Citi-Analysten glauben jedoch, dass dieser nächste Woche beendet wird. "Eine weitere Verzögerung könnte die verspäteten Daten-Veröffentlichungen weiter in den Dezember verschieben", schreiben sie.

Auf der Suche nach "sicheren Häfen" legten die Notierungen am Anleihemarkt zwischenzeitlich leicht zu, gaben die Gewinne aber wieder vollständig ab. Die Rendite zehnjähriger Titel lag unverändert bei 4,09 Prozent. Der "Shutdown" sorgte übergeordnet für anhaltende Verunsicherung, hieß es.

Der Goldpreis profitierte von Konjunktursorgen und dem schwächeren Dollar. Die Feinunze verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 4004 Dollar. Damit hat der Goldpreis nach einer zweiwöchigen Pause wieder einen kleinen Wochengewinn verzeichnet. Der Ölpreis der Sorte WTI verbesserte sich um 0,5 Prozent, gestützt von ukrainischen Angriffen auf russische Raffinerien und neue Sanktionen gegen Rosneft und Lukoil, wie MUFG anmerkte.

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Quelle: ntv.de, mau/DJ

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