Wirtschaft

"Sie müssten Zölle abschaffen" US-Einzelhändler geben Trump Corona-Tipps

US-Präsident Donald Trump verkündet nur vage Pläne, wie die wirtschaftlichen Folgen durch das Coronavirus abgefedert werden sollen.

US-Präsident Donald Trump verkündet nur vage Pläne, wie die wirtschaftlichen Folgen durch das Coronavirus abgefedert werden sollen.

(Foto: REUTERS)

Der stationäre Einzelhandel macht schwere Zeiten durch. Wegen der Corona-Epidemie bleiben Kunden zu Hause, Umsätze brechen ein und Investitionen werden auf die lange Bank geschoben. Ein Branchenverband in den USA weiß, was helfen könnte. Er unterbreitet dem Präsidenten einen konkreten Vorschlag.

Der Druck auf die Industrie durch die Corona-Epidemie wächst. In Ermangelung eines Maßnahmenpakets gegen die wirtschaftlichen Bremsspuren hat ein Branchenverband in den USA deshalb US-Präsident Donald Trump einen konkreten Vorschlag unterbreitet: Es sei an der Zeit, die während des Handelsstreits mit Peking in den vergangenen beiden Jahren eingeführten höheren Strafzölle auf chinesische Waren endlich zurückzudrehen.

Laut dem Peterson Institute for International Economics stiegen die durchschnittlichen US-Zölle für chinesische Waren von 3,1 Prozent zu Beginn des Jahres 2018 auf 19,3 Prozent in diesem Monat. Umgekehrt kletterten die chinesischen Zölle für US-Waren von 8 auf 20,3 Prozent. Viele Unternehmen, Analysten und Investoren kritisieren diese zusätzlichen Belastungen im Handel.

Bei den Abgaben handele es sich um eine Steuer für Verbraucher und Unternehmen, die nicht von China gezahlt würden, wie Trump es behauptet hätte, zitiert US-Fernsehsender CNBC den Präsidenten der American Apparel and Footwear Association Steve Lamar. In Zeiten des Corona-Virus würden sich die Zölle nun als zusätzlicher Belastungsfaktor erweisen.

Der Verband kann den Schaden, der der Branche durch den Zollstreit entstanden ist, auch beziffern: "Wir haben im Jahr 2019 etwa 3,5 Milliarden Dollar mehr gezahlt, die wir 2016 nicht gezahlt haben", kritisierte Lamar. Und an Präsident Trump adressiert, ergänzte er: "Wenn Sie nach einer spontanen Möglichkeit suchen, Kapital zurück ins System zu pumpen, müssten Sie die Zölle abschaffen, die uns belasten."

Was hat Trump Hilfspaket zu bieten?

Die US-Regierung und der Kongress verhandeln zwar ein Maßnahmenpaket, das die wirtschaftlichen Auswirkungen des neuartigen Coronavirus eindämmen soll. Aber Details hierzu ist Trump, obwohl er am Montag hierzu eine Pressekonferenz angekündigt hatte, schuldig geblieben. US-Vizepräsident Mike Pence sagte am Dienstag lediglich, der Präsident habe im Laufe des Tages mit Kongressvertretern über seine Vorschläge beraten. Sie seien gut aufgenommen worden. Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow ergänzte, es sei zu früh, Details des geplanten Pakets zu nennen.

Nach einem heftigen Einbruch der US-Börsen hatte Trump am Montagabend erklärt, Regierung und Kongress würden über Lohnsteuererleichterungen sowie über Kredite für Kleinunternehmen reden. Angedacht seien auch Hilfen für Menschen, die nach Stundenlohn bezahlt werden und bei einem Krankheitsausfall keinerlei Gehalt bekommen. Auch Gespräche mit Fluggesellschaften, Kreuzfahrtveranstaltern und der Hotelindustrie seien geplant. Von einer Abschaffung der Strafzölle war keine Rede.

Quelle: ntv.de, ddi

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