Könnte Wettbewerb schaden US-Gericht stoppt vorerst Microsofts Mega-Videospieldeal
14.06.2023, 10:54 Uhr Artikel anhören
Stillstand? Erstmal geht es wohl nicht mit Microsofts Activision-Übernahme weiter.
(Foto: picture alliance / CFOTO)
Microsoft will Activision Blizzard schlucken und einen gewaltigen Coup in der Videospielbranche landen. Hits wie "Call of Duty" wären dann unter der Kontrolle des Xbox-Konzerns. Doch so richtig rund läuft es nicht. Erst blockieren die Briten, nun auch die US-Amerikaner.
Die Mega-Übernahme des Videospiele-Machers Activision durch Microsoft liegt vorübergehend auf Eis. Ein US-Richter gab einem Antrag der US-Kartellbehörde FTC statt, die Übernahme per einstweiliger Verfügung vorläufig auszusetzen. Der Schritt sei notwendig, um den Status quo aufrechtzuerhalten, während die Klage der FTC anhängig sei, begründete US-Bezirksrichter Edward Davila seine Entscheidung. Eine Anhörung ist für kommende Woche angesetzt.
Ohne die gerichtliche Verfügung hätte Microsoft das 69-Milliarden-Dollar-Geschäft bereits am Freitag abschließen können. Microsoft und Activision reagierten nicht sofort auf Anfragen der Nachrichtenagentur Reuters zur Stellungnahme. Die FTC lehnte einen Kommentar ab. Die Behörde befürchtet, dass die Transaktion dem Wettbewerb schaden könnte.
Gefahr für Nintendo und Sony
Microsoft will mit der Übernahme des Herstellers von Spielen wie "Call of Duty" und "Candy Crush" einen großen Sprung ins Videospiele-Geschäft machen. Der Deal würde Microsofts Spielekonsole Xbox exklusiven Zugang zu Activision-Spielen verschaffen und die Playstation des Weltmarktführers Sony oder die Switch von Nintendo ins Abseits drängen. Es wäre der mit Abstand größte Deal in der Branche überhaupt.
Es ist nicht Microsofts erster großer Kauf in der Gamingbranche. So sicherte sich das Unternehmen bereits 2021 Bethesda Softworks - für 7,5 Milliarden Dollar. Die Schmiede ist unter anderem bekannt für "The Elder Scrolls", "Doom" und "Fallout". Kurz nach dem Kauf verkündete Phil Spencer, Leiter der Unterhaltungssparte von Microsoft, durch die Blume, dass es einige Bethesda-Titel exklusiv für Xbox- und PC-Spieler geben werden. Ein Beispiel dafür wäre das bald erscheinende "Starfield". Ob Microsoft beim Activision-Deal ähnlich vorgegangen wäre, ist unklar.
Quelle: ntv.de, tkr/rts