Einfuhrverbot für Unternehmen USA bestrafen chinesische Zwangsarbeitsfirmen
02.08.2023, 13:00 Uhr Artikel anhören
Mehr als eine Million Menschen werden laut Menschenrechtsorganisationen in chinesischen Lagern interniert.
(Foto: picture alliance/KEYSTONE)
China soll Uiguren und andere Minderheiten systematisch unterdrücken. Die USA setzen deswegen zwei weitere chinesische Unternehmen auf eine schwarze Liste. Sie dürfen keine Waren mehr in die USA einführen. Auch die Vermögensverwalter Blackrock und MSCI geraten ins Visier der US-Behörden.
Die USA haben zwei weitere chinesische Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt und Einfuhren dieser Firmen verboten. Ihnen wird nach Angaben der US-Regierung vorgeworfen, zur Unterdrückung von Minderheiten wie der Uiguren beizutragen und Zwangsarbeit zu unterstützen. Die Maßnahme demonstriere das "unerschütterliche" Vorgehen der USA, Waren aus Zwangsarbeit vom eigenen Markt fernzuhalten, erklärte am Dienstag die Handelsbeauftragte der USA, Katherine Tai. Auch die US-Vermögensverwalter Blackrock und Morgan Stanley Capital International (MSCI) sind zum Ziel behördlicher Untersuchungen geworden.
Schon seit Jahren wird China vorgeworfen, in der nordwestlichen Provinz Xinjiang die Uiguren und andere muslimische Minderheiten systematisch zu unterdrücken. Mehr als eine Million Menschen werden laut Menschenrechtsorganisationen in der Region in Lagern interniert. Peking werden unter anderem Zwangssterilisierungen und Zwangsarbeit vorgehalten.
In den USA ist bereits seit vergangenem Jahr der Uyghur Forced Labor Prevention Act (UFLPA) in Kraft, der die Einfuhr aller Güter aus Xinjiang verbietet. Eine Ausnahme gibt es für Unternehmen, die nachweisen können, dass die Produkte ohne Zwangsarbeit entstanden sind.
Batteriehersteller und Biotech-Unternehmen betroffen
Bei den beiden neuen Unternehmen auf der schwarzen Liste handelt es sich um den Batteriehersteller Camel Group und die Chenguang Biotech Group. Bereits im Juni setzte die US-Regierung den Druckerhersteller Ninestar Corporation und das Chemieunternehmen Zhongtai Chemical auf die Sanktionsliste.
Zudem untersuchen die USA aktuell mehrere Investitionen in chinesische Unternehmen. Demnach könnten die Vermögensverwalter Blackrock und MSCI Anlagen in dutzende chinesische Firmen ermöglicht haben, die auf schwarzen Listen stehen, erklärte ein Sonderausschuss des Repräsentantenhauses. Der Ausschuss forderte die Unternehmen in zwei Schreiben auf, sich zu den Vorwürfen zu äußern.
Blackrock gab an, mit dem Ausschuss zusammenarbeiten zu wollen. Für Investoren bestehe die Möglichkeit, China aus Investitionsplänen auszuklammern, fügte der größte Vermögensverwalter der Welt hinzu. Morgan Stanley Capital International (MSCI) erklärte, es analysiere lediglich die Aktienmärkte, die internationalen Anlegern zur Verfügung stehen. Das geschehe innerhalb der geltenden Rechtslage. Das Unternehmen empfehle oder erleichtere "keine Investitionen in bestimmte Länder", erklärte MSCI.
Quelle: ntv.de, spe/AFP