Neuer Energiespeicher für Bayern Uniper bringt altes Pumpspeicherkraftwerk zurück ans Netz
20.06.2024, 18:24 Uhr Artikel anhören
Der Happurger See ist das Unterbecken des Energiesystems.
(Foto: picture alliance / dpa)
2011 muss das Pumpspeicherkraftwerk Happurg vorsorglich abgeschaltet werden. Nach einer gründlichen Untersuchung kann es Betreiber Uniper jetzt wieder in Betrieb nehmen. Der Energieversorger spricht von einer "Trumpfkarte der Energiewende".
Der Energieversorger Uniper nimmt für rund 250 Millionen Euro das Pumpspeicherkraftwerk Happurg östlich von Nürnberg wieder in Betrieb. "Das Unternehmen unterstützt so die Energiewende mit einem substanziellen Beitrag und setzt seinen unternehmerischen Kurs der Transformation zu mehr regenerativer Stromerzeugung fort", schreibt Uniper in einer Mitteilung. "Das Pumpspeicherkraftwerk speichert Energie und trägt damit zu einer größeren Sicherheit des Stromangebots in Süddeutschland bei."
Uniper zufolge ist Happurg das größte Pumpspeicherkraftwerk Bayerns. Das Oberbecken hat ein Volumen von 1,8 Millionen Kubikmeter und kann Wasser mit einer Energie für rund 850 Megawattstunden (MWh) Strom speichern. Die Fallhöhe vom Oberbecken zum Unterbecken beträgt 209 Meter.
Seit der Abschaltung des Kraftwerks liegt das Oberbecken auf dem Deckersberg trocken. Das Unterbecken des Kraftwerksystems ist der Happurger See.
"Trumpfkarte der Energiewende"
Nach vierjähriger Bauzeit ging das Kraftwerk 1964 ans Netz. 2011 wurde es wegen punktueller Schäden in der Sohle des Oberbeckens aus Sicherheitsgründen vorsorglich abgeschaltet. Seitdem wurde der Untergrund laut Uniper untersucht und geotechnisch bewertet, verschiedene Ansätze zur Sanierung wurden geprüft. Zuletzt wurde demnach in einer Machbarkeitsstudie ein technisches Konzept entwickelt und verfeinert, das eine wirtschaftliche Wiederinbetriebnahme ermöglicht.
"Die zuständige Genehmigungsbehörde, das Landratsamt Nürnberger Land, hat dieses Konzept im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens positiv geprüft", schreibt Uniper. "Im Rahmen des Gesamtprojekts soll auch die Anlagentechnik im Krafthaus in Stand gesetzt werden." Pumpspeicherkraftwerke können innerhalb von Sekunden hochgefahren oder von Stromerzeugung auf Stromspeicherung umgestellt werden. "Mit diesen Eigenschaften sind sie Trumpfkarten für die Energiewende, bei der es vor allem auf die Integration und den Ausgleich der nicht steuerbaren und fluktuierenden Erzeugung der Windkraft- und PV-Anlagen ankommt", so Uniper weiter.
Quelle: ntv.de, chr/DJ