Mitten in der Chipkrise VW-Beschaffungsvorstand räumt seinen Posten
23.10.2025, 15:15 Uhr Artikel anhören
Der Ausstieg von Große-Loheide hat laut VW nichts mit der aktuellen Chipkrise zu tun.
(Foto: picture alliance / Snowfield Photography)
Während der VW-Konzern gerade eine Krise aufgrund von Chipmangel durchläuft, verlässt der Beschaffungsvorstand den Konzern. Das sei Teil einer Altersregelung, erklären die Wolfsburger. Diese können zudem einen weiteren Großverdiener nach Jahren von der Gehaltsliste streichen.
Mitten in der drohenden Chipkrise wechselt VW den Beschaffungsvorstand der Kernmarke aus. Dirk Große-Loheide scheide Ende des Monats im Rahmen einer länger geplanten Altersregelung aus, teilte der Konzern in Wolfsburg mit. Seine Funktion übernehme ab November Karsten Schnake. Dieser ist bisher Beschaffungsvorstand bei Škoda, wo er noch bis Ende 2025 kommissarisch im Amt bleibe.
Mit der aktuellen Chipkrise habe der Wechsel nichts zu tun, betonte VW auf Nachfrage. Der Wechsel sei lange geplant und vereinbart gewesen. Dirk Große-Loheide wurde 1964 in Hannover geboren. Er ist seit 1990 bei VW und seit 2023 Beschaffungsvorstand der Marke VW. Bei VW können Mitarbeiter im Rahmen sogenannter "Zeit-Wertpapiere" bereits deutlich vor Erreichen des Rentenalters aus dem Arbeitsleben ausscheiden.
Auch ein ehemaliger VW-Chef verlässt den Konzern drei Jahre nach seinem Abschied von der Spitze endgültig. Herbert Diess geht nun in den Ruhestand: Am morgigen 24. Oktober - Diess' 67. Geburtstag - endet sein Vertrag, ab dem 25. Oktober beziehe er Ruhestandsbezüge, bestätigte ein VW-Sprecher. Damit endet die lange Phase, in der Diess auch nach seiner Absetzung weiter ein Vorstandsgehalt in Millionenhöhe erhielt.
Diess war zuletzt der bestbezahlte Manager des Konzerns: Einschließlich Altersvorsorge und variabler Vergütung für mehrere Jahre erhielt er im vergangenen Jahr knapp 11,2 Millionen Euro, wie aus dem Geschäftsbericht des Konzerns hervorgeht. Damit verdiente er mehr als sein Nachfolger Oliver Blume, der auf gut 10,3 Millionen Euro kam.
Quelle: ntv.de, lme/dpa