RTL/n-tv Trendbarometer VW-Boni stoßen auf Unverständnis
18.03.2018, 18:11 Uhr
Bekommt über 10 Millionen Euro Vergütung fürs Geschäftsjahr 2017: VW-Konzernchef Matthias Müller.
(Foto: dpa)
Trotz Dieselaffäre kann der VW-Konzern seine Gewinne deutlich steigern - und zahlt seinen Managern ein sattes Gehaltsplus. Die überwiegende Mehrheit der Deutschen hat für die Sonderzahlung kein Verständnis.
Viele VW-Diesel-Fahrer ärgern sich, weil ihnen Fahrverbote drohen und ihr Auto spürbar an Wert verliert. Andererseits konnte VW seine Gewinne deutlich steigern, was für die Führung von VW ein deutliches Gehaltsplus mit sich bringt. Konzernchef Matthias Müller etwa bekommt eine Vergütung in Höhe von 10,1 Millionen Euro für 2017, wie aus dem Geschäftsbericht von VW hervorgeht. Das ist ein Plus von fast 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Das RTL/n-tv Trendbarometer zeigt, dass nur die wenigsten Deutschen dafür Verständnis haben. In der vom Meinungsforschungsinstitut Forsa angefertigten Umfrage äußern nur 11 Prozent der befragten Bundesbürger Verständnis für die Erhöhung der Boni für VW-Manager. Die meisten (84 Prozent) finden es jedoch unangemessen, dass die Gehälter der VW-Führung trotz der Dieselaffäre so deutlich steigen.
Dabei stoßen die Sonderzahlungen besonders bei den Befragten in den neuen Bundesländern auf Unverständnis. Nur 6 Prozent halten die Boni dort für angemessen. 89 Prozent finden sie aufgrund der Dieselaffäre unangemessen. Im Westen glauben 12 Prozent, dass der Konzern richtig entschieden habe. 83 Prozent können die Entscheidung nicht nachvollziehen.
Unterschiede gibt es auch hinsichtlich der Parteipräferenz der Befragten. Am meisten Verständnis für die Boni gibt es bei FDP-Wählern, bei denen 18 Prozent antworteten, die Zahlung sei angemessen (82 Prozent dagegen). Bei der SPD sind es 13 Prozent (84 Prozent antworteten mit "unangemessen"), bei Wählern von CDU/CSU immerhin noch 11 Prozent (86 Prozent antworteten mit "unangemessen").
Bei den kleineren Parteien überwiegt das Unverständnis noch stärker. Nur 6 Prozent der Wähler von Bündnis 90/Die Grünen halten die Zahlung für angemessen (93 Prozent "unangemessen"), bei Wählern der Linkspartei äußerten nur 5 Prozent der Befragten Verständnis (92 Prozent "unangemessen) und bei den befragten AfD-Wählern waren es gar nur 3 Prozent der Befragten, die die Boni nachvollziehen können (95 Prozent "unangemessen").
Quelle: ntv.de, bdk