Zusatzkosten für Werbefreiheit Verbraucherschützer wollen gegen Amazon-Werbung klagen
02.02.2024, 10:34 Uhr Artikel anhören
Seit Beginn des Jahres müssen Amazon-Prime-Video-Kunden 2,99 Euro zahlen, wenn sie in Serien und Filmen keine Werbung angezeigt bekommen wollen.
(Foto: picture alliance / NurPhoto)
Kurz vor Jahresende informiert Amazon seine Streaming-Kunden, dass künftig Werbung ausgespielt wird. Verhindern lässt sich das gegen eine Extra-Gebühr. Das gehe so nicht, moniert die Verbraucherzentrale - und zieht vor Gericht.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat eine Klage gegen Amazon wegen dessen Ankündigung des Schaltens von Werbung im Streaming-Dienst Prime Video angekündigt. Amazon habe seine Kunden "vor vollendete Tatsachen" gestellt, sagte VZBV-Chefin Ramona Pop dem "Handelsblatt". Die Änderung sei zu kurzfristig angekündigt worden und werde ohne explizite Zustimmung der Kunden eingeführt.
Amazon hatte vor wenigen Tagen bekannt gegeben, ab kommender Woche "in begrenztem Umfang" Werbung in Filmen und Serien zu schalten. Nähere Angaben zu Länge und Häufigkeit der Spots machte der Konzern zunächst nicht. Wer keine Werbung will, kann dafür einen Aufschlag von monatlich 2,99 Euro zahlen.
Der VZBV sieht darin laut "Handelsblatt" "eine wesentliche Vertragsänderung", und dafür muss nach gesetzlichen Vorgaben die Zustimmung der Nutzerinnen und Nutzer eingeholt werden. Diese seien aber lediglich kurzfristig über die Änderung informiert worden. Auch handle es sich um eine "versteckte Preiserhöhung", denn der Kunde müsse künftig knapp drei Euro mehr für das Angebot zahlen, das er zuvor bezogen hatte.
Der VZBV habe die deutsche Amazon-Tochter wegen "Missachtung von Verbraucherrechten" zunächst abgemahnt, sagte Pop. Die Klage soll in den kommenden Wochen folgen. Die VZBV-Chefin geht davon aus, dass Prime-Video-Nutzer "weiterhin Anspruch auf die werbefreie Option für den bisher vertraglich vereinbarten Betrag" haben.
Quelle: ntv.de, als/AFP