"Verplempern nicht unsere Zeit" Verdi kündigt Streiks im öffentlichen Dienst an
02.11.2021, 15:01 Uhr
Verdi-Chef Werneke kündigt Streiks an.
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Die Tarifverhandlungen zwischen den Ländern und den Gewerkschaften stocken. Von den Arbeitgebern hat es auch in der zweiten Runde kein Angebot gegeben. Erbost kündigt Verdi nun erste Ausstände an.
Im Tarifstreit für die Angestellten der Bundesländer außer Hessen haben die Gewerkschaften nach einer ergebnislosen zweiten Verhandlungsrunde Streiks angekündigt. "Das waren zwei verlorene Tage und wenn die Finanzminister der Länder so weiter machen, fahren sie die Verhandlungen komplett vor die Wand", , sagte Verdi-Bundeschef Frank Werneke. Der Schwerpunkt solle in den Gesundheitseinrichtungen der Länder liegen. Die Aktionen sollen demnach bis zur dritten Tarifrunde Ende November bundesweit stattfinden.
Zuvor hatte auch die zweite Verhandlungsrunde kein konkretes Ergebnis gebracht. Die Arbeitgeber haben erneut kein Angebot für die rund 1,1 Millionen Tarifbeschäftigten der Länder vorgelegt. Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) verweigere Respekt und Wertschätzung, hieß es von Verdi. Sie erkenne "nicht die aktuellen Preissteigerungen und will diese nicht ausgleichen". Dagegen setze man sich nun "mit Streik und Druck" zur Wehr. "Wir verplempern doch nicht tagelang unsere Zeit, um zu sämtlichen Forderungen der Beschäftigten ein stoisches Nein der Arbeitgeberseite zu hören", Werneke weiter.
Die Gewerkschaften fordern eine Einkommenserhöhung von fünf Prozent, mindestens aber 150 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Beschäftigte des Gesundheitswesens sollen tabellenwirksam monatlich 300 Euro mehr erhalten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 100 Euro angehoben werden. Die Arbeitgeber haben die Forderungen bislang zurückgewiesen.
Das Verhandlungsergebnis wird anschließend in der Regel auch auf die Landesbeamten übertragen und wirkt sich zudem auf die Pensionäre aus. Am Ende sind dies fast dreieinhalb Millionen Menschen.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP/rts/dpa