Wirtschaft

Verhandlungen auf der Kippe Verdi schließt weitere Streiks im öffentlichen Dienst nicht aus

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Bisher konnten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft bei den Tarifverhandlungen für öffentlich Bedienstete nicht einigen.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

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Noch ist kein Ende der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst in Sicht. Verdi kritisiert ein erstes Angebot der Arbeitgeber. Zwar steht ein Termin für neue Gespräche, ob diese aber zu einem Ergebnis führen, ist laut Gewerkschaft offen. Scheitern sie, bleibt noch ein Mittel.

Der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Werneke schließt ein Scheitern der Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst nicht aus. Gewerkschaft und Arbeitgeber lägen in dieser Tarifrunde weit auseinander, sagte Werneke bei einer Kundgebung in Schwerin anlässlich eines Warnstreiks von Erzieherinnen und Erziehern. Die nächste Verhandlung beginne am 27. März und sei für drei Tage angesetzt.

"Es ist aus meiner Sicht vollkommen offen, ob wir zu einem Ergebnis kommen oder ob dann der Zeitpunkt ist, wo wir über das Scheitern der Verhandlungen entscheiden müssen. Und dann werden wir als Verdi den Weg der Urabstimmung einleiten." In dem Fall werden alle Verdi-Mitglieder befragt, ob sie bereit sind, für ihre Forderungen unbefristet zu streiken. Um in den Streik zu gehen, braucht es eine Zustimmung von 75 Prozent.

Am Angebot der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde kritisierte Werneke unter anderem eine "irre lange" Laufzeit von 27 Monaten. Zwei kleine Gehaltsschritte von drei Prozent im Oktober 2023 und zwei Prozent im April 2024 seien angeboten worden.

"Das ist unsozial"

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt für die Angestellten von Bund und Kommunen, mindestens aber ein Plus von 500 Euro. Eine Mindesterhöhung für untere Einkommensgruppen schlössen die Arbeitgeber aus, kritisierte Werneke. Von der angebotenen Erhöhung der Jahresleistung profitierten höhere Einkommensgruppen in besonderem Maße. "Das ist unsozial und das Gegenteil von dem, was wir wollen", sagte der Verdi-Chef.

An der Kundgebung im Schweriner Stadtzentrum nahmen nach Gewerkschaftsangaben rund 250 Frauen und Männer teil. Verdi hatte in 40 Kitas und vier Horten in Schwerin sowie in den Landkreisen Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim zur ganztägigen Arbeitsniederlegung aufgerufen. Für kommenden Mittwoch rief sie bundesweit zu Warnstreiks in Kitas und sozialen Einrichtungen auf.

Quelle: ntv.de, tkr/dpa

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