Wirtschaft

Sparprogramm trotz GewinnplusVolkswagen-Chef Blume kürzt eigenes Gehalt

13.03.2024, 15:07 Uhr
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Sparkommissare in eigener Sache: Volkswagen-Chef Blume und Finanzvorstand Antlitz. (Foto: picture alliance/dpa)

Beim Volkswagen-Konzern liefen die Geschäfte gut im vergangenen Jahr. Doch der Autobauer hat sich ehrgeizige Ziele für die Rendite gesetzt. Dafür sind unternehmensweit Einsparungen geplant - auch in der Chefetage.

Im Zuge des Sparprogramms bei Volkswagen verzichtet Konzernchef Oliver Blume in diesem Jahr zusammen mit dem gesamten Konzernvorstand auf einen Teil seines Gehalts. "Wir werden unser Fixum um fünf Prozent nach unten setzen", sagte Blume auf der Bilanzpressekonferenz. Damit wolle der Vorstand seinen Betrag zum aufgelegten Effizienzprogramm des Konzerns leisten. "Wir halten das für ein wichtiges Signal, dass auch wir als Konzernvorstand unseren Beitrag leisten und erstmal bei uns selbst anfangen."

2023 erhielt Blume, der zugleich Porsche-Chef ist, laut Geschäftsbericht insgesamt eine Vergütung von 8.723.605,98 Euro. Der nun erklärte Verzicht gilt dabei aber nur für das Festgehalt als VW-Chef in Höhe von 1,3 Millionen Euro. Zusätzlich erhielt er von Porsche ein Fixum von 800.000 Euro. Bei unveränderter Vergütung würde Blume damit 2024 auf 65.000 Euro verzichten.

Der Volkswagen-Konzern hat dank gestiegener Verkaufszahlen im vergangenen Jahr seinen Nettogewinn und die Umsätze deutlich gesteigert. Wie das Unternehmen mitteilte, stand unter dem Strich ein Gewinn von 17,9 Milliarden Euro, das war ein deutliches Plus von 13,1 Prozent im Jahresvergleich. Der Umsatz kletterte um 15,5 Prozent auf 322,3 Milliarden Euro.

Zehn Prozent Rendite angepeilt

Für dieses Jahr rechnet VW trotz einer Vielzahl neuer Fahrzeuge mit einem deutlich kleineren Absatzplus. Insgesamt dürften die Auslieferungen des Konzerns um drei Prozent zulegen, heißt es im Geschäftsbericht. Blume sprach von einem herausfordernden Marktumfeld, insbesondere in Westeuropa.

Finanzchef Arno Antlitz sagte, der Auftragsbestand sei immer noch etwas höher als vor der Corona-Pandemie, der Rückenwind aus dieser Seite sei aber geringer als 2023. "Deswegen sind die Performance-Programme so wichtig, um die Renditeziele zu erreichen", sagte Antlitz über das umfangreiche Spar- und Effizienzprogramm bei Volkswagen.

Erste Erfolge sollen schon in diesem Jahr zu spüren sein. Konzernweit erwartet Blume Einsparungen von mehr als zehn Milliarden Euro, die Kernmarke VW soll davon vier Milliarden Euro beisteuern. Bis 2026 sollen es allein bei VW dann zehn Milliarden Euro werden, unter anderem durch den Abbau von Stellen in der Verwaltung. Damit wollen die Wolfsburger konzernweit ihre Rendite bis 2027 auf bis zu zehn Prozent steigern, für das Ende des Jahrzehnts liegt das Ziel bei neun bis elf Prozent.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/rts

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