Wirtschaft

Powell-Rede belastet nur kurz Wall Street erholt sich von Verlusten

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Die Rede von Fed-Chef Powell verschreckt die Wall-Street-Anleger nicht nachhaltig.

Die Rede von Fed-Chef Powell verschreckt die Wall-Street-Anleger nicht nachhaltig.

(Foto: AP)

Hinweise des US-Notenbankchefs auf eine weiterhin zu hohe Inflation drücken die US-Börsen nur kurz ins Minus. Die Indizes machen am Ende sogar ihre Vortagesverluste wieder wett und schließen im Plus.

Die US-Börsen haben am Abend nach den kräftigen Vortagesverlusten mit deutlichen Aufschlägen geschlossen. Im Fokus der Anleger stand kurz nach Handelsbeginn die mit Spannung erwartete Rede des US-Notenbankchefs Jerome Powell auf dem Treffen der Notenbanker in Jackson Hole. Dieser hielt sich hinsichtlich der künftigen Geldpolitik der Fed alle Optionen offen. Jedoch wurden Einlassungen Powells zur Inflation am Markt als eher falkenhaft aufgenommen, was die Börsen aber nur kurzzeitig ins Minus drückte.

Der Dow-Jones-Index schloss 0,7 Prozent höher bei 34.347 Punkte. Für den S&P-500 ging es ebenfalls um 0,7 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite notierte 0,9 Prozent höher. Dabei gab es insgesamt 1.759 (Donnerstag: 728) Kursgewinner und 1.123 (2.174) -verlierer. Unverändert schlossen 97 (96) Titel.

Die US-Notenbank wird bezüglich weiterer Zinsanhebungen vorsichtig vorgehen, so der US-Notenbankchef in seiner Rede. Die Wirkung der bisherigen Zinsschritte sei noch nicht voll in der Wirtschaft angekommen. "Wir werden vorsichtig vorgehen, wenn wir entscheiden, ob wir die Geldpolitik weiter straffen oder stattdessen den Leitzins konstant halten und weitere Daten abwarten", so Powell.

"Arbeit ist noch nicht getan"

Zwei Monate mit guten Inflationsdaten sind Powell zufolge aber nicht genug, um sicher zu sein, dass sich die Inflation dauerhaft in Richtung des Fed-Ziels von 2 Prozent bewege. Die Inflation sei zwar gesunken, aber immer noch zu hoch, weshalb die Fed noch einen weiten Weg zu gehen habe. "Wir sind bereit, die Zinsen weiter anzuheben, wenn dies angemessen ist, und wir beabsichtigen, die Politik auf einem restriktiven Niveau zu halten, bis wir zuversichtlich sind, dass sich die Inflation nachhaltig auf unser Ziel zubewegt", so Powell.

"Powell sagt, dass die Arbeit noch nicht getan ist", so Joe Ferrera, Anlagestratege bei Gateway Investment Advisers. "Es scheint, dass die Wirtschaft für ihn ein wenig zu heiß läuft." Konjunkturseitig hat sich die Stimmung bei den für die US-Wirtschaft besonders wichtigen US-Verbraucher im August eingetrübt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung fiel auf 69,5 von 71,6 Ende Juli.

Dollar moderat fester - Ölpreise steigen

Am Anleihemarkt zeigten sich die Renditen uneinheitlich. Während sie am kurzen Ende weiter zulegten, gaben sie bei den Papieren mit längerer Laufzeit etwas nach. Am Vortag hatten wieder zunehmende Spekulationen über weitere Zinserhöhungen der US-Notenbanken für wieder ansteigende Renditen gesorgt.

Am Devisenmarkt notierte der Dollar nach den Ausführungen Powells zunächst fester, kam dann aber wieder etwas zurück. Der Dollarindex stieg schließlich um 0,1 Prozent.

Die Ölpreise legten zu. Die Preise für die Sorten WTI und Brent erhöhten sich um bis zu 1,6 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen auf einen Brand in einer Ölraffinerie von Marathon Petroleum in den USA, der Sorgen über einen Rückgang der weltweiten Kraftstoffvorräte weiter verstärkte. Der Goldpreis gab mit dem moderat festeren Dollar leicht nach. Der Preis für die Feinunze sank um 0,2 Prozent.

Quelle: ntv.de, mau/DJ

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