Wirtschaft

Indizes schließen im Plus Wall Street hofft auf Einigung im Haushaltsstreit

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Der Handelstag an der Wall Street endet freundlich.

Der Handelstag an der Wall Street endet freundlich.

(Foto: AP)

Die Hoffnung der Anleger auf eine Einigung im US-Haushaltsstreit stützt die Wall Street zum Wochenstart. Mit Spannung wartet der Markt auf neue Arbeitsmarktdaten am Freitag. Während Gold neue Rekordhöhen ins Auge fasst, sind die Ölpreise unter Druck.

Mit einer leicht positiven Tendenz hat die Wall Street zu Wochenbeginn den Handel beendet. Für Zuversicht sorgen zuletzt überwiegend robuste US-Konjunkturdaten, die weiter intakten Zinssenkungshoffnungen, und aktuell vor allem die Hoffnung auf eine Einigung im Haushaltsstreit. Doch hier wird die Zeit knapp, sonst droht am 1. Oktober ein Stillstand von US-Behörden. In der Vergangenheit einigten sich Demokraten und Republikaner schon des Öfteren in letzter Minute. Sollte dies auch diesmal der Fall sein, könnte das an den Finanzmärkten für eine Erleichterungswelle sorgen, hieß es im Handel.

Sollte es aber zu einem Shutdown kommen, hätte dies auch für die US-Notenbank Konsequenzen. Ihr dürfte dann einiges an Daten fehlen, die sie zur Steuerung ihrer Geldpolitik benötigt, die aber wegen des freigestellten staatlichen Personals dann nicht erhoben werden könnten. Die Notenbank wäre dann auf private Daten angewiesen, so die Ökonomen der Bank of America. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Oktober dürfte das allerdings nur geringfügig verringern.

Spannung vor Arbeitsmarktdaten am Freitag

Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,1 Prozent auf 46.316 Punkte. Der S&P-500 kletterte um 0,3 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,5 Prozent nach oben. Nach ersten Zählungen gab es an der Nyse 1341 (Freitag: 1914) Kursgewinner und 1433 (834) Kursverlierer. 51 (80) Titel schlossen unverändert.

Zudem richteten sich die Blicke schon auf den kommenden Freitag, nachdem mit Spannung erwartete Inflationsdaten zum Wochenschluss keinen Impuls gesetzt hatten. Dann werden die Arbeitsmarktdaten für September veröffentlicht. Die US-Notenbank gewichtete zuletzt bei ihrer Zinssenkung Schwächesignale vom Arbeitsmarkt stärker als die weiter zu hohe Inflation.

Gold wieder auf Rekordjagd - Ölpreise unter Druck

Am Anleihemarkt sanken die Renditen, im Zehnjahresbereich um 4,0 Basispunkte auf 4,14 Prozent. Marktteilnehmer sprachen mit Blick auf den drohenden Shutdown von Umschichtungen in den sicheren Hafen Anleihemarkt. Zudem gab es Überlegungen, dass ein längerer Shutdown die Risiken für das Wachstum erhöhen und damit die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen zunehmen würde. Der Dollar gab nach, nachdem er am Freitag bereits deutlicher abgewertet hatte. Der Dollar-Index reduzierte sich um 0,2 Prozent. Der Euro kostete 1,1727 Dollar.

Der Goldpreis hat seine Rekordjagd wieder aufgenommen. Das neue Allzeithoch liegt jetzt bei 3836 Dollar je Feinunze, rund 40 Dollar über dem bisherigen. Das Edelmetall gewann 1,8 Prozent auf 3828 Dollar. Händler sprachen auch hier von einer Flucht in Sicherheit angesichts der diversen Risiken und globalen Krisen. Zusätzlich sorgte die Aussicht auf sinkende Zinsen weiter für Zuflüsse ins Gold.

Rohöl WTI
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Die Ölpreise standen unter Druck. Die Notierungen für Brent und WTI fielen um bis zu 3,7 Prozent. Nachdem sie zuletzt zugelegt hatten, dominierten nun Befürchtungen eines steigenden Ölangebots. Grund waren Berichte über eine neuerliche Fördererhöhung durch die Opec+. Dazu habe der Irak die Ölexporte aus seiner nördlichen Region nach einem mehr als zweijährigen Stopp wieder aufgenommen, so Marktteilnehmer. Dagegen trat das Risiko russischer Lieferunterbrechungen, unter anderem angesichts der Spannungen zwischen Moskau und den Nato-Ländern, in den Hintergrund.

Microsoft
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Electronic Arts steigen weiter

Microsoft (+0,6%) standen im Fokus, nachdem US-Präsident Trump den Software-Konzern aufgefordert hat, die Leiterin für globale Angelegenheiten, Lisa Monaco, zu entlassen. Trumps Forderung kam einen Tag, nachdem Microsoft den Zugang des israelischen Verteidigungsministeriums zu bestimmten Diensten und Abonnements gesperrt hatte.

Electronic Arts
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Electronic Arts legten um weitere 4,5 Prozent zu auf 202,05 Dollar, nachdem bereits am Freitag durchgesickert war, dass ein Investorenkonsortium das Unternehmen übernehmen und von der Börse nehmen will. Die Aktionäre sollen 210 Dollar pro Aktie erhalten, was einem Aufschlag von 25 Prozent auf den Schlusskurs von Donnerstag entspricht.

Occidental Petroleum stiegen um 1,4 Prozent. Das Unternehmen soll in Gesprächen sein, seine OxyChem-Sparte für 10 Milliarden Dollar an einen unbekannten Käufer zu veräußern. Die Aktien von MoonLake Immunotherapeutics sackten nach einer negativen Medikamentenstudie um 89,9 Prozent ab.

Merus haussierten um 36 Prozent. Das Biotechnologienunternehmen Genmab wird den Arzneimittelhersteller für 8 Milliarden Dollar übernehmen. Genmab stiegen um 0,9 Prozent. USA Rare Earth gewannen 1,2 Prozent mit der Ankündigung, die in Privatbesitz befindliche Less Common Metals zu übernehmen. USA Rare Earth will dafür 100 Millionen Dollar in bar und 6,74 Millionen eigene Aktien auf den Tisch legen.

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Quelle: ntv.de, mau/DJ

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