Wirtschaft

Dow erstmals über 43.000 Punkten Wall Street marschiert von Rekord zu Rekord

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Der Handel verlief wegen wegen des Feiertages "Columbus Day" in recht ruhigen Bahnen, aber mit klarem Aufwärtstrend.

Der Handel verlief wegen wegen des Feiertages "Columbus Day" in recht ruhigen Bahnen, aber mit klarem Aufwärtstrend.

(Foto: picture alliance / newscom)

Der Auftakt der Berichtssaison vorige Woche lässt die Händler an der Wall Street auf weitere erfreuliche Quartalsbilanzen hoffen. Der Optimismus beschert Dow und S&P 500 neue Allzeithochs. Die Zahlen des krisengeplagten Flugzeugbauers Boeing kommen allerdings überhaupt nicht gut an.

In Erwartung starker Firmenbilanzen für das abgelaufene Quartal haben die US-Börsen zugelegt und den Dow-Jones-Index der Standardwerte erstmals in seiner Geschichte über der Marke von 43.000 Punkten schließen lassen. Auch der breiter gefasste S&P 500 schloss auf einem Allzeithoch. "Es ist nicht wie bei den früheren Gewinnzyklen, wo man mit sehr hohen Erwartungen an die Unternehmen herangegangen ist und es für sie sehr schwer war, diese zu erfüllen", sagte Kevin McCullough von Natixis Investment Managers Solutions. Die Messlatte liege aktuell etwas niedriger und es sei für die Anleger einfacher, die Quartalsberichte in einem positiven Licht zu sehen.

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Der Dow schloss 0,5 Prozent fester und ging mit 43.065 Punkten aus dem Handel. Der S&P 500 stieg um 0,8 Prozent auf 5859 Stellen und der technologielastige Nasdaq gewann 0,9 Prozent auf 18.502 Stellen. In den kommenden Tagen werden die ersten Firmen aus dem Tech-Sektor ihre Bücher für das abgelaufene Quartal öffnen, außerdem Schwergewichte wie Johnson & Johnson und Procter & Gamble. Die am vergangenen Freitag vorgelegten Zahlen einiger US-Banken hätten Optimismus für die in den kommenden Tagen anstehenden Geschäftszahlen geschürt, sagte Michael James, Aktienchef des Vermögensverwalters Wedbush.

Für Enttäuschung sorgte hingegen Boeing. Unter anderem wegen eines Streiks wird der Verlust des kriselnden Flugzeugbauers für das dritte Quartal vorläufigen Berechnungen zufolge bei 9,97 Dollar je Aktie liegen, rund fünfmal so hoch wie von Analysten erwartet. Dies sei eine Folge der vom neuen Firmenchef Kelly Ortberg verordneten Rosskur, schrieb Analyst Cai von Rumohr vom Vermögensverwalter Cowen. Die Sanierung werde die Bilanz der kommenden beiden Jahre belasten. Ab 2027 könne aber mit einem kräftigen Anstieg des Cashflows gerechnet werden. Die Aktie verlor 1,2 Prozent.

Aussicht auf Trump-Sieg lässt Krypto-Werte steigen

Skeptisch beurteilten Börsianer zudem die jüngsten Nachrichten aus China. Dort hatte die Regierung am Wochenende ein Hilfspaket in Aussicht gestellt, um die Konjunktur anzukurbeln. "Die Ankündigung war reich an Klischees und Phrasen, aber arm an überzeugenden Details", kritisierte Analyst Tamas Varga vom Brokerhaus PVM. Daher zogen sich Anleger aus chinesischen Werten zurück. An der US-Börse notierte Fonds (ETFs) von iShares oder KraneShares fielen zwischen zwei und 2,7 Prozent.

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Rohstoff-Anlegern schlug zudem die geringe Kauflaune der chinesischen Verbraucher auf die Stimmung, die sich in den am Wochenende veröffentlichten schwachen Inflationsdaten widerspiegelte. Wegen einer möglichen Nachfrage-Flaute des Top-Abnehmers China fiel der Preis für die US-Rohölsorte WTI um 2,1 Prozent auf 73,99 Dollar je Barrel (159 Liter).

Gefragt waren Bitcoin und Ethereum, die sich um 4,7 beziehungsweise 6,8 Prozent verteuerten. Neben der Aussicht auf weitere Zinssenkungen in den USA erhielten Cyber-Devisen Rückenwind von den anstehenden US-Präsidentschaftswahlen, sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. Ein Sieg des republikanischen Kandidaten Donald Trump könnte Bitcoin von aktuell rund 66.000 Dollar zunächst auf ein Rekordhoch von 74.000 Dollar hieven. "Auch die 100.000-Dollar-Marke käme in diesem Fall in Reichweite." Trump hatte vor einiger Zeit im Wahlkampf angekündigt, im Falle seines Sieges ein "Krypto-Präsident" werden zu wollen. Außerdem will er eine nationale Bitcoin-Reserve anlegen.

Die weiteren Entwicklungen des heutigen Börsentages lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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