Branche überwindet Talsohle Windkraft-Ausbau reicht nicht für Klimaziele
27.07.2021, 09:36 Uhr
Die Windenergie ist ein tragender Baustein der Energiewende.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Nach zwei schwachen Ausbaujahren sind 2021 erstmals wieder mehr Windräder an Land hinzugekommen. Um aber die Klimaziele zu erreichen, reicht das noch lange nicht. Lange Planungs- und Genehmigungsverfahren aber auch zahlreiche Klagen behindern das Vorankommen.
In Deutschland sind im ersten Halbjahr 2021 deutlich mehr neue Windräder an Land hinzugekommen - das Niveau reicht aber aus Sicht der Branche nicht aus, um Klimaziele erreichen zu können. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden 240 neue Windenergieanlagen mit einer Leistung von zusammen 971 Megawatt installiert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies eine Steigerung von 62 Prozent. Das geht aus Zahlen der Branchenverbände Bundesverband Windenergie sowie VDMA Power Systems hervor.
Aus Sicht vieler Parteien und Energieverbände ist aber ein deutlich beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien nötig, damit verschärfte Klimaziele erreicht werden können. Als Hemmnisse für den Ausbau gelten lange Planungs- und Genehmigungsverfahren, zu wenig ausgewiesene Flächen und viele Klagen. Für das gesamte Jahr 2021 rechnen die Verbände laut ARD mit einem Zubau von 2,2 bis 2,4 Gigawatt an Leistung.
In den Spitzenjahren 2014 bis 2017 lag dieser Wert zwischen 3,5 und knapp 4,9 Gigawatt pro Jahr. "Wir sind natürlich damit zufrieden, dass wir nach der tiefsten Krise wieder einen Anstieg erleben", sagte der Präsident des Bundesverbandes Windenergie, Hermann Albers, dem ARD-Hauptstadtstudio. Das Ausbautempo aber müsse deutlich beschleunigt werden. Es sei unstrittig, dass mehr ökologischer Strom, mehr erneuerbarer Strom aus Windkraft gebraucht werde.
2020 waren in Deutschland 420 Windenergieanlagen an Land mit einer Leistung von insgesamt 1431 Megawatt hinzugekommen. Damit war 2020 das zweitschwächste Ausbaujahr seit Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes im Jahr 2000, nach 2019, als ein Tiefststand erreicht worden war.
Quelle: ntv.de, sbl/dpa