Wirtschaft

American Airlines sacken ab Zinssorgen und Inflation drücken US-Märkte ins Minus

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Die Renditen der US-Staatsanleihen legen weiter zu, für die Aktienmärkte heißt das nichts Gutes.

Die Renditen der US-Staatsanleihen legen weiter zu, für die Aktienmärkte heißt das nichts Gutes.

(Foto: picture alliance / newscom)

Angesichts weiter steigender Marktzinsen bleiben die Anleger an der Wall Street zurückhaltend, die US-Indizes lassen Federn, am stärksten trifft es den Dow. Für Kauflaune sorgen die Prognosen eines Modeunternehmens, der Reisesektor gerät hingegen unter Druck.

Die Sorge vor einer anhaltend hohen Inflation und einer sich verzögernden Zinswende hat Investoren an den US-Aktienmärkten vergrault. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Mittwoch 1,1 Prozent tiefer bei 38.441 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 fiel um 0,7 Prozent auf 5266 Stellen und der Index der Technologiebörse Nasdaq 0,6 Prozent auf 16.920 Zähler. "Die Fed steckt in einem Dilemma: Die Wachstumszahlen sind stark, aber die Inflation scheint auf nichts zu reagieren", sagte Robert Pavlik, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter Dakota Wealth Management. "Die Leute fragen sich: 'Was ist der Grund für mich, jetzt zu kaufen?'".

In den USA wird mittlerweile erst im Herbst mit einer Zinswende gerechnet. Die anziehende Verzinsung an den Anleihemärkten drückte ebenfalls auf die Stimmung am Gesamtmarkt. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen erreichte mit 4,6 Prozent ein Vier-Wochen-Hoch. Steigende Anleiherenditen spiegeln in der Regel die Erwartung höherer Zinssätze wider, was für die Unternehmen kostspieligere Finanzierungen und geringere Gewinnspannen bedeutet. Am Freitag steht der PCE-Index der privaten Konsumausgaben an, der für die US-Notenbank Fed ein wichtiges Inflationsmaß bildet.

American Airlines
American Airlines 11,27

Aktien von Fluggesellschaften gingen auf Tauchstation, nachdem American Airlines seine Gewinnprognose gesenkt hatte. Die Papiere sackten um 13,5 Prozent ab. Southwest verloren knapp vier Prozent. Die schlechte Nachricht kommt kurz nach dem Memorial-Day-Wochenende, das als Beginn der US-Urlaubssaison gilt. Für den Sommer 2024 wird zugleich eine Rekord-Reisenachfrage erwartet. "Die enttäuschenden Buchungen stellen die Fähigkeit von American Airlines infrage, daraus den vollen Wert zu schöpfen", konstatierte David Vernon, Analyst beim Vermögensverwalter Bernstein.

Aktien des Reise- und Kreuzfahrtunternehmens Viking Holdings sanken um 2,9 Prozent. Das Unternehmen verzeichnet einen größeren Nettoverlust im ersten Quartal, der zum Teil auf höhere Betriebskosten zurückzuführen ist.

Abercrombie & Fitch erfreut über Prognose

Doch es kamen auch positive Signale von den Unternehmen. Die Freude der Anleger über optimistischere Geschäftsaussichten von Abercrombie & Fitch schickte die Papiere des Bekleidungshändlers auf ein Rekordhoch. Die Titel schlossen rund 24 Prozent fester mit 189,45 Dollar. "Trotz eines unruhigen makroökonomischen Umfelds liefert Abercrombie & Fitch weiterhin ein trendgerechtes Sortiment, das der Nachfrage gerecht wird, während es gleichzeitig in das Geschäft investiert und seine Fähigkeit unter Beweis stellt, neue Kunden für die Marken zu gewinnen", sagt Dana Telsey, Analystin bei Telsey Advisory.

Abercrombie & Fitch
Abercrombie & Fitch 73,97

Eine Erhöhung der Jahresprognose beflügelte auch die Aktie des US-Sportartikelhändlers Dick's Sporting Goods. Die Papiere kletterten um 15,9 Prozent.

Übernahmespekulationen trieben die Aktien des IT-Softwareanbieters N-Able um 9,5 Prozent in die Höhe. Wie Reuters von Insidern erfahren hat, zeigen Private-Equity-Firmen und Mitbewerber Interesse an dem Unternehmen mit einem Börsenwert von rund 2,3 Milliarden Dollar.

Eine neue Milliarden-Übernahme sorgte in der Ölbranche für Aufsehen: ConocoPhillips übernimmt seinen Wettbewerber Marathon Oil für 22,5 Milliarden Dollar. Die Aktien von Marathon legten nach der Bekanntgabe 8,4 Prozent zu, ConocoPhillips verloren 3,1 Prozent.

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Quelle: ntv.de, ino/rts

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