Wirtschaft

Aufteilungsverhandlungen vertagt Zukunft von Kaiser's weiter in der Schwebe

Die Jobs von 15.000 Mitarbeitern stehen auf dem Spiel.

Die Jobs von 15.000 Mitarbeitern stehen auf dem Spiel.

(Foto: picture alliance / Ina Fassbende)

Eigentlich sollten die 15.000 Beschäftigten von Kaiser's Tengelmann schon vergangenen Freitag wissen, ob es für ihre Filialen eine Zukunft gibt. Entscheidend dafür ist ein Kompromiss zwischen Edeka und Rewe - den es aber noch nicht gibt.

Die Zukunft der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann ist weiter ungewiss. Die Verhandlungen zwischen Edeka und Rewe über eine Aufteilung der Filialen der angeschlagenen Supermarktkette wurden am Montag erneut vertagt, wie am Abend aus Verhandlungskreisen zu hören war. Ursprünglich war ein Durchbruch bis zum vergangenen Freitag angestrebt worden. Nun soll am Mittwoch weiter verhandelt werden.

Die über 15.000 Beschäftigten der tiefrote Zahlen schreibenden Supermarktkette erhoffen sich einen Kompromiss der Rivalen Rewe und Edeka. Anderenfalls droht der Verlust von tausenden von Arbeitsplätzen. Doch lagen die Verhandlungspositionen der Handelsriesen anfangs weit auseinander. Auch ein Scheitern der Gespräche sei nicht mehr ausgeschlossen, warnten informierte Kreisen noch am Montagmorgen.

Fünfjährige Arbeitsplatzgarantie bei Ministererlaubnis

Bei den Schlichtungsgesprächen unter Leitung von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder hatten sich die Parteien vor einer Woche darauf geeinigt, dass Rewe einen Teil der Kaiser's Tengelmann-Filialen in Berlin erhalten sollte und im Gegenzug seine Klage gegen die Ministererlaubnis zurückziehen würde. Insgesamt soll es nach dpa-Informationen um Geschäfte mit einem Umsatzvolumen von 300 Millionen Euro gehen.

Doch blieb bei der Schlichtung zunächst offen, welche Filialen genau an Rewe gehen sollten und welchen Kaufpreis die Kölner dafür zahlen müssen. Hier eine Einigung zu finden, fällt den zerstrittenen Handelsriesen offenbar schwerer, als ursprünglich von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel erwartet. Der Sozialdemokrat hatte noch vor einer Woche erklärt, er gehe "nicht davon aus, dass es noch irgendeinen Stolperstein für den Vollzug der Schlichtungsvereinbarung geben kann".

Erst nach einer abschließenden Einigung wird damit gerechnet, dass Rewe mit der Rücknahme seiner Beschwerde gegen die Ministererlaubnis den Weg für eine Fusion von Edeka mit Kaiser's Tengelmann endgültig frei macht. Der Vollzug der Ministererlaubnis würde für die Beschäftigten der angeschlagenen Supermarktkette eine fünfjährige Arbeitsplatzgarantie mit sich bringen. Kaiser's Tengelmann beschäftigt heute in gut 400 Filialen in München und Oberbayern, im Großraum Berlin und im Rheinland noch rund 15.000 Mitarbeiter.

Quelle: ntv.de, jve/dpa

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