DAX geht optimistisch in den November
Der deutsche Aktienmarkt ist mit Rückenwind in den November gestartet. Der DAX legt 0,6 Prozent auf 13.338 Punkte zu, der MDAX 1,4 Prozent auf 24.019 Zähler.
Mit dem Monatsstart fließt wie so häufig frisches Anlagegeld an den Markt. Zudem hat mit dem November die saisonal beste Phase an den Aktienmärkten begonnen. Und schließlich setzen Marktteilnehmer darauf, dass Fed-Chef Jerome Powell morgen eine Verlangsamung bei dem bisher aggressiven Leitzinserhöhungstempo in Aussicht stellen könnte.
Linde hat Rekordhoch in Reichweite
Die Aktien des Industriegase-Konzerns Linde werden nur noch knapp unter dem Augusthoch von 307,65 Euro gehandelt. Darüber wäre der Weg in Richtung "Allzeithoch" frei, heißt es im Handel. Dieses hat der Kurs mit 315,35 Euro im Juni markiert.
"Mit Linde verliert der DAX nicht nur seinen größten, sondern auch einen seiner besten Titel", so ein Marktteilnehmer. Linde wird den DAX voraussichtlich im kommenden März verlassen. Das Unternehmen verspricht sich von New York als Heimatbörse bessere Perspektiven.
Tech oder nicht Tech?
Miese Daten kommen von der US-Industrie
Die US-Industrie ist im Oktober so wenig gewachsen wie seit fast zweieinhalb Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor fiel zum Vormonat um 0,7 auf 50,2 Punkte, wie aus der Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Das Barometer liegt damit nur noch minimal über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten und zugleich auf dem niedrigsten Stand seit den Anfängen der Corona-Krise im Mai 2020.
Uber-Aktie geht durch die Decke
In New York schießt die Uber-Aktie rund zehn Prozent nach oben. Der Grund: Trotz hoher Inflation und eines Konjunkturabschwungs ist Uber im Sommer stark gewachsen. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um 72 Prozent auf 8,3 Milliarden US-Dollar zu. Der bereinigte Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen stieg um 508 Millionen auf 516 Millionen Dollar - ein Rekordwert für Uber.
Beim Nettoergebnis schrieb Uber jedoch einmal mehr tiefrote Zahlen. Das Unternehmen verbuchte im dritten Quartal unterm Strich einen Verlust von 1,2 Milliarden Dollar. Das lag aber vor allem an Sonderbelastungen wie Wertberichtigungen auf Beteiligungen an anderen Firmen.
Hacker behaupten, Daten vom Rüstungskonzern Thales gestohlen zu haben
Der französische Rüstungskonzern Thales ist möglicherweise Opfer eines Hackerangriffs geworden. Eine Gruppe namens LockBit 3.0 habe nach eigenen Aussagen Daten gestohlen und drohe diese zu veröffentlichen, teilt das Unternehmen mit. Beweise habe sie bislang allerdings nicht vorgelegt. Außerdem sei kein direktes Erpresserschreiben eingegangen. Der Konzern habe interne Ermittlungen eingeleitet und die nationale Cybersicherheitsbehörde informiert.
Made.com droht das Aus
Der britische Online-Möbelhändler Made.com steht vor dem Ende. Weil die Verkaufsgespräche für die angeschlagene Firma gescheitert sind, soll jetzt ein Verwalter übernehmen. Seit der vergangenen Woche waren keine neuen Kundenbestellungen mehr angenommen worden. Zuvor hatte Made.com von Lieferkettenproblemen und Kostensteigerungen gesprochen.
Der Online-Händler hatte in der Pandemie von den Käufen der zu Hause bleibenden Menschen profitiert. Inzwischen belasten aber die allgemein steigenden Preise das Budget der Verbraucher, die öfter auf nicht notwendige Anschaffungen verzichten.
Made.com ging im Juni 2021 an die Börse und wurde dabei mit umgerechnet rund 900 Millionen Euro bewertet. Aktueller Stand: 2 Millionen Euro. Derzeit sind die Aktien an der Londoner Börse vom Handel ausgesetzt, und Made.com zufolge werden sie demnächst von der Börse genommen.
Wall Street vor freundlichem Novemberstart
Nach den Vortagesverlusten deutet sich ein freundlicher Handelsbeginn an den US-Börsen an. Steigende Aktienkurse in Asien und Europa sowie eine ausgeprägte Dollarschwäche manifestiere eine gestiegene Risikoneigung. Die wird auch durch Spekulationen befeuert, dass die US-Notenbank Fed nach dem morgigen Zinsschritt den Fuß vom Pedal nehmen wird. Anders als in Europa ist die Inflation in den USA seit Sommer auf dem Rückzug, insofern besäße die Fed Spielraum für einen weniger aggressiven Zinserhöhungszyklus.
Zur guten Laune trägt auch die überraschend positiv verlaufene Berichtssaison bei. 268 Unternehmen aus dem S&P-500 haben bislang Geschäftszahlen vorgelegt, dabei schnitten 73 Prozent besser ab als vom Markt erwartet.
VW trennt sich vom Carsharing
Volkswagen gibt seine unrentablen Carsharing-Aktivitäten unter dem Namen "WeShare" an den Anbieter Miles Mobility ab. Damit erhält Miles weitere 2000 vollelektrische Leihwagen in Berlin und Hamburg, wie beide Unternehmen mitteilten. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Im Rahmen der Übernahme habe Miles zudem mehr als 10.000 vollelektrische Autos bei VW bestellt, hieß es.
DAX prallt auf Widerstandszone
Der DAX steigt 1,1 Prozent auf 13.407 Punkte. Im Handel wird auf eine Kombination von Gründen verwiesen. Erstens setzten einige Anleger auf eine zukünftig weniger restriktive Geldpolitik der Fed. Zweitens gebe es Spekulationen, dass China seine Zero-Covid-Politik lockern könnte. Und drittens fließt mit dem Monatsbeginn frisches Geld in die Märkte. Der DAX hänge nun aber zunächst an einem festen Widerstandnetz zwischen 13.400 bis 13.500 Punkten fest, heißt es.
Nach Regierungswechsel - Lufthansa hat wieder Chance auf italienische Airline
Die exklusiven Verhandlungen über einen Verkauf der italienischen Ita Airways an den US-Investmentfonds Certares zusammen mit Air France-KLM und Delta Air Lines sind vorerst geplatzt. Die Verpflichtung für Exklusiv-Verhandlungen, die seit dem 31. August liefen, sei zu Ende, teilte das Finanzministerium mit. Der italinische Staat ist alleiniger Besitzer der Alitalia-Nachfolgerin.
Damit ist das Rennen um Ita wieder eröffnet, und die einstigen Mitbieter MSC und Lufthansa haben wieder eine Chance. Die Lufthansa hatte gemeinsam mit dem Kreuzfahrt- und Containerriesen MSC angeboten, 80 Prozent der Ita zu übernehmen. Auf Lufthansa wären dann 20 Prozent entfallen.
Mittlerweile regiert in Rom eine neue Regierung unter der ultrarechten Giorgia Meloni. Im Finanzministerium hat nun nicht mehr der frühere Nationalbankdirektor und parteilose Experte Daniele Franco das Sagen, sondern Giancarlo Giorgetti. Der rechte Politiker der Lega soll immer für Exklusiv-Verhandlungen mit MSC und Lufthansa gewesen sein, da er in den Deutschen einen starken Partner für die Ita sieht.
Öl wird teurer
Die Ölpreise sind deutlich gestiegen. Marktbeobachter verweisen auf eine allgemein freundliche Stimmung an den Finanzmärkten, von der auch die Ölpreise profitieren. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet 94,25 US-Dollar. Das sind 1,44 Dollar mehr als gestern. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) steigt um 1,27 Dollar auf 87,80 Dollar.
Neben der allgemeinen Kauflaune an den Märkten sorgt auch ein schwächerer Dollar für Auftrieb bei den Ölpreisen. Eine billigere US-Währung macht den in Dollar gehandelten Rohstoff günstiger und erhöht so die Nachfrage.
Brent Rohöl
EZB-Chefin kündigt weitere Zinserhöhungen an
Nach der dritten Zinserhöhung in Folge sieht EZB-Präsidentin Christine Lagarde die Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation noch nicht am Ziel. "Wir streben den Zinssatz an, mit dem das mittelfristige Inflationsziel von zwei Prozent erreicht werden kann. Das Ziel ist klar, und wir sind noch nicht am Ziel. Wir werden in Zukunft weitere Zinserhöhungen vornehmen", sagte Lagarde dem lettischen Nachrichtenportal Delfi.
Seit Monaten heizt der Anstieg der Energie- und Lebensmittelpreise die Inflation an. Im Oktober lagen die Verbraucherpreise im Euroraum um 10,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats - ein Rekordwert.
"Möglich, dass wir gerade Inflations-Peak sehen"
BP scheffelt Milliarden
Der britische Öl-Konzern BP hat im dritten Quartal seinen Gewinn mehr als verdoppelt. Die gestiegenen Gaspreise sorgten für einen Anstieg des Nettogewinns auf 8,15 Milliarden Dollar. Vor einem Jahr waren es noch 3,3 Milliarden Dollar.
Der Vorstand kündigte an, die Quartalsdividende um zehn Prozent anzuheben und das Aktienrückkaufprogramm um 2,5 Milliarden Dollar auszuweiten. In diesem Jahr hat BP bereits Aktien im Volumen von 7,6 Milliarden Dollar zurückgekauft. In den vergangenen Tagen hatten BP-Rivalen wie Shell, Exxon Mobil und Total von Rekordgewinnen berichtet und damit die Diskussion um Sondersteuern neu entfacht.
DAX startet mit deutlichen Gewinnen
Der Frankfurter Aktienmarkt geht gut gelaunt in den Tag. Der DAX gewinnt 1,1 Prozent auf 13.400 Punkte, während der MDAX 1,9 Prozent auf 24.138 Zähler zulegt. Der SDAX steigt 1,5 Prozent auf 11.459 Punkte.
Verbände warnen vor Kollaps von Stadtwerken - Mittelstand spürt Notlage
Der Mittelstand und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) warnen vor einem Kollaps der deutschen Stadtwerke. In einem offenen Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz, fordern sie ein noch beherzteres Engagement der Regierung. "Nur dann, wenn der Staat jetzt als Garantieträger massiv eingreift, werden wir Produktion und Wertschöpfung aufrechterhalten können", schreiben der Mittelstandsverband BVMW und der VKU darin. Angesichts der sprunghaft gestiegenen Energiepreise im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine sei die Versorgung für den Mittelstand sonst in Gefahr. "Deshalb ist höchster Handlungsdruck gegeben."
Die Stadtwerke kämpften immer öfter mit Liquiditätsschwierigkeiten. "Die Leidtragenden sind mittelständische Unternehmen, die von ihren Versorgern immer weniger Angebote für neue Energielieferverträge bekommen. Viel zu oft wird es im Moment unmöglich, überhaupt noch Lieferangebote zu bekommen."
Beide Verbände plädieren für einen Schutzschirm für Stadtwerke. Dieser würde der Versorgungssicherheit dienen und damit der gesamten Wirtschaft helfen, sagte VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing, dessen Verband über 1500 Stadtwerke und kommunale Firmen vertritt. Konkret fordern die beiden Verbände, zur Liquiditätssicherung mehr staatliche Kredite sowie Bürgschaften oder Garantien, um das Ausfallrisiko von Handelspartnern an der Börse abzusichern. Außerdem sollte es ein Insolvenzmoratorium für die Industrie, Gewerbebetriebe und Energieunternehmen geben.
Sony-Gewinn überrascht
Der Unterhaltungskonzern Sony hat im zweiten Quartal des Bilanzjahres 2022/23 besser abgeschnitten als erwartet. Der Betriebsgewinn stieg um acht Prozent auf 344 Milliarden Yen - 2,34 Milliarden Euro - während Analysten nur mit 300 Milliarden gerechnet hatten, wie Sony mitteilt. Als Grund für die positive Entwicklung nannte der Vorstand das Musikgeschäft, dessen Gewinn zulegte und die Schwäche im Spiele-Bereich ausglich. Der Verkauf der Spielekonsole Playsation 5 lag mit 3,3 Millionen vekauften Einheiten auf Vorjahresniveau. Die Pläne, die Produktion weiter hochzufahren, wurden durch die Probleme bei den Lieferketten durchkreuzt.
Saudi Aramco verdient 42 Milliarden
Der Öl- und Gaspreisschub hat dem staatlichen Ölkonzern Saudi Aramco erneut einen gewaltigen Gewinnsprung beschert. Unter dem Strich verdiente das saudische Unternehmen im dritten Quartal mit 41,6 Milliarden US-Dollar - 41,9 Milliarden Euro - rund 40 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie es mitteilt. Seit dem Börsengang ist das der zweitgrößte Nettogewinn. Nur in den Monaten April bis Juni dieses Jahres war dieser mit 48 Milliarden Dollar noch größer.
Zwar sind die Ölpreise von ihrem höchsten Stand der vergangenen 14 Jahre im März wieder gesunken, weil die steigende Inflation und die straffere Geldpolitik der Zentralbanken die Weltwirtschaft bremsen. Allerdings kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent derzeit rund 94 Dollar - ein Fünftel mehr als noch zum Jahresbeginn. Aramco-Chef Amin Nasser gab sich zuversichtlich, dass die Ölnachfrage für das gesamte Jahrzehnt weiter steigen dürfte.
Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow) legte im dritten Quartal um mehr als die Hälfte auf den Rekordwert von knapp 45 Milliarden Dollar zu. Seine Dividendenpolitik will das wertvollste Unternehmen der Welt beibehalten. So sollen 18,8 Milliarden Dollar an die Aktionäre für das Quartal ausgeschüttet werden, so viel wie in keinem anderen Unternehmen.
Diese US-Aktien rutschten nachbörslich ab
Die Bilanzsaison hat am Montag den an der Wall Street nachbörslichen Handel bestimmt. Goodyear Tire & Rubber brachen um 8,3 Prozent ein, nachdem der Reifenhersteller im dritten Quartal die Erwartungen des Markts verfehlt und von andauernden Belastungen durch Inflation und Dollar-Stärke berichtet hatte.
Arista Networks gaben um 0,7 Prozent nach, obwohl der Hersteller von Netzwerktechnik bessere Quartalszahlen als erwartet vorgelegt und den Ausblick erhöht hatte. Allerdings war die Aktie in der vergangenen Woche sehr gut gelaufen, getragen von der Erwartung, dass das Unternehmen einer der Nutznießer der aggressiven Investitionen sein könnte, die Meta Platforms angekündigt hatte.
DAX greift Abwärtstrend an
Der DAX wird Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge höher starten. Der deutsche Börsenleitindex liegt aktuell vorbörslich um 13.367 Zähler, ein Aufschlag von knapp 0,9 Prozent. Damit notiert er charttechnisch um den langfristigen Abwärtstrend, an dem der Index schon mehrfach abgeprallt war.
Zum Wochenanfang hatte die Anleger auch eine Rekordinflation von mehr als zehn Prozent in der Euro-Zone nicht aus dem Tritt gebracht. Der deutsche Leitindex war am Montag mit 13.254 Punkten knapp im Plus aus dem Handel gegangen. Damit legte er im Monat Oktober fast zehn Prozent zu. Die Widerstandsfähigkeit habe sich der Dax auch von den Investoren aus Übersee abgeschaut, sagte Konstantin Oldenburger, Analyst beim Online-Broker CMC Markets. "Auch hier wird der Optimismus von der Erwartung getragen, dass die Federal Reserve vielleicht schon an diesem Mittwoch eine Lockerung ihrer aggressiven Geldpolitik verkünden wird." Mit Spannung warten Investoren daher auf den Start der zweitägigen Zinssitzung der US-Notenbank im Tagesverlauf. Eine vierte Erhöhung der US-Leitzinsen um 0,75 Prozentpunkte gilt unter Börsianern bereits als ausgemacht. Daher stehen vor allem Hinweise von Fed-Chef Jerome Powell zum Zinsausblick im Fokus.
Quartalszahlen stützen Asien-Kurse
Positive Vorzeichen dominieren am Dienstag an den Aktienmärkten in Ostasien und Australien. Negative Vorgaben der Wall Street werden ignoriert. Vielerorts bestimmt die Bilanzsaison das Geschehen.
In Tokio steigt der Nikkei 0,2 Prozent. Die Aktie von Japan Tobacco springt um neun Prozent, nachdem der Tabakkonzern seine Umsatz- und Gewinnziele erhöht hat. Positiv werden auch die Zahlen von Komatsu aufgenommen. An der Börse in Shanghai legt der Composite-Index 1,2 Prozent zu. Der Hang-Seng-Index in Hongkong gewinnt 3,6 Prozent, angeführt von den Technologiewerten. Ihr Subindex steigt um 5,3 Prozent. Unter den Einzelwerten verteuern sich Meituan um 9,4 Prozent und Alibaba um 5,1 Prozent. Aus dem Immobiliensektor kommen derweil erneut schlechte Nachrichten. So brechen CIFI Holdings um 26 Prozent ein, nachdem das Unternehmen die Rückzahlung von Schulden gestoppt und dies mit dem Scheitern von Verhandlungen mit seinen Gläubigern begründet hat.
Der Kospi verbessert sich in Seoul um 1,4 Prozent, gestützt unter anderem von guten Unternehmenszahlen. So gewinnen LG Chem 8,8 Prozent nach der Vorlage überraschend guter Drittquartalszahlen. In Sydney rückte der S&P/ASX-200 um 1,6 Prozent vor, nachdem die australische Notenbank den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht hatte. Einige Marktteilnehmer hätten einen größeren Zinsschritt erwartet, hieß es aus dem Handel. Der australische Dollar zog in Reaktion auf die Zinserhöhung etwas an.
Gewinn von VW-Rivalen bricht überraschend ein
Gestiegene Materialkosten haben Toyota überraschend einen herben Gewinneinbruch eingebrockt. Während der Umsatz wegen des fallenden Yen im zweiten Geschäftsquartal zulegte, brach der Betriebsgewinn um ein Viertel auf 562,7 Milliarden Yen - etwa 3,8 Milliarden Euro - ein, wie der weltgrößte Autobauer mitteilt. Der Konzern verfehlte damit die Erwartungen von Analysten, die mit einem Anstieg des Gewinns gerechnet hatten. An der Prognose eines operativen Ergebnisses von 2,4 Billionen Yen für das Geschäftsjahr hielt der Vorstand dennoch fest.
Toyota hatte vergangene Woche erst mitgeteilt, dass sich die Produktion im Zeitraum Juli bis September um 30 Prozent erholt habe. Zugleich warnte der japanische Autobauer aber, der Mangel an Halbleitern und anderen Bauteilen werde die Fertigung auch in den kommenden Monaten belasten. Das Produktionsziel von 9,7 Millionen Fahrzeugen für das im März endende Geschäftsjahr 2022/23 senkte der Konzern nun auf 9,2 Millionen Einheiten.
Toyota hatte den Teilemangel lange Zeit besser beherrscht als die Konkurrenz in Europa und den USA. Seit mehreren Monaten machen sich die Engpässe und fehlende Teile wegen der Corona-Lockdowns in China aber deutlich bemerkbar.
Schafft der Euro die Dollar-Parität?
Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,3 Prozent auf 148,33 Yen und legt 0,1 Prozent auf 7,3064 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent niedriger bei 1,0001 Franken. Parallel dazu steigt der Euro 0,2 Prozent auf 0,9905 Dollar und zieht 0,1 Prozent auf 0,9907 Franken an. Das Pfund Sterling gewinnt 0,3 Prozent auf 1,1504 Dollar.
Euro / Dollar o
Anstehender Fed-Entscheid treibt Asien-Börsen an
In der Hoffnung auf eine zukünftige Verlangsamung der Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed greifen die Anleger in Asien zu. Analysten gehen zwar davon aus, dass die Fed die Zinssätze am Mittwoch um 75 Basispunkte anheben wird, aber die Börsianer werden bei der Sitzung auf Signale achten, ob die Währungshüter in Zukunft kleinere Zinsschritte in Betracht ziehen. Neben der Zinsentscheidung der Fed werden sich die Märkte auch auf die US-Arbeitsmarktdaten am Freitag, die chinesischen Konjunkturdaten in dieser Woche und die Sitzung der Reserve Bank of Australia am Dienstag konzentrieren. "Es war ein gemischter Start für Risikoanlagen, da eine große Woche mit Zentralbankentscheidungen beginnt", schrieben die Analysten von ANZ in einer Notiz.
Der Nikkei legt im Verlauf 0,2 Prozent auf 27.645 Punkte zu. Der Topix steigt 0,3 Prozent auf 1935 Zähler. Der Shanghai Composite notiert 0,9 Prozent im Plus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen gewinnt 1,5 Prozent.
Stürmische Zeiten für Buffett-Holding Berkshire Hathaway
Berkshire Hathaway könnte durch den Hurrikan Ian und andere Wetterereignisse im dritten Quartal Verluste in Höhe von 3 Milliarden Dollar erlitten haben. Die Investment-Holding legt die Ergebnisse für das dritte Quartal vor. Berkshire ist einer der weltweit größten Sach- und Unfallversicherer mit General Re, einem großen Rückversicherer, Geico, dem zweitgrößten Autoversicherer des Landes hinter State Farm, sowie Spezialrückversicherungen und primären Sachversicherungen. CEO Warren Buffett hat den Aktionären geschrieben, dass Berkshire 3 Prozent der Verluste aus einer großen Katastrophe tragen könnte, und die versicherten Verluste aus dem Hurrikan Ian werden auf etwa 70 Milliarden Dollar geschätzt. Das würde für Berkshire Verluste in Höhe von etwa 2 Milliarden Dollar bedeuten, zuzüglich 400 Millionen Dollar an zusätzlichen Verlusten, die Alleghany, der P&C-Versicherer, den Berkshire im Oktober gekauft hat, erlitten haben könnte.
Die gesamten Katastrophenverluste von Berkshire könnten sich angesichts anderer wetterbedingter Ereignisse in diesem Zeitraum auf fast 3 Milliarden Dollar belaufen. Berkshire verfügt über ausreichende Mittel, um etwaige Sturmschäden aufzufangen, denn die vierteljährlichen Gewinne belaufen sich auf über 7 Milliarden Dollar nach Steuern.
Analysten erwarten, dass das Unternehmen trotz des Hurrikans etwa 4.200 Dollar pro A-Aktie verdienen wird, 2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Chinas Industrie ist geschrumpft
Die chinesische Industrie ist im Oktober wegen langwieriger Corona-Beschränkungen geschrumpft. Der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) lag im Oktober bei 49,2 nach 48,1 im September. Er übertraf zwar leicht die Erwartungen der Analysten von 49,0, blieb aber noch unter der 50-Punkte-Marke, die Wachstum und Schrumpfung auf monatlicher Basis voneinander trennt.
In Übereinstimmung mit dem offiziellen chinesischen Einkaufsmanagerindex belastete die nachlassende Aktivität in den Fabriken die fragile Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt inmitten einer sich verschärfenden Immobilienkrise und einer schwächelnden Nachfrage. Sowohl die Produktion als auch die Auftragseingänge gingen laut PMI zu Beginn des vierten Quartals weiter zurück, da eine Zunahme der Corona-Cluster und strenge Eindämmungsmaßnahmen eine deutliche Erholung verhinderten. "Das derzeitige nationale und internationale Umfeld ist nach wie vor kompliziert und schwierig, und die ungünstigen Faktoren, die die wirtschaftliche Entwicklung beeinträchtigen, haben zugenommen", sagte Wang Zhe, Ökonom bei der Caixin Insight Group, in einer Erklärung zu den PMI-Daten. "Insbesondere die Ausbreitung des Coronavirus in vielen Regionen schränkt sowohl das Angebot als auch die Nachfrage erheblich ein".
Mögliche Zinspause lockt DAX-Anleger
Zum Wochenstart hat sich der DAX sehr verhalten gezeigt. Nach der deutlichen Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) in der Vorwoche sowie einer Inflationsrate im Euroraum von deutlich über zehn Prozent, war am Markt Zurückhaltung spürbar, denn in dieser Handelswoche wird auch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) erneut an der Zinsschraube drehen. Die Frage, die die Anleger beschäftigt, ist aber: Wird es danach eine Zinspause geben? Aktuell wird der deutsche Börsenleitindex mit Kursen um 13.365 Punkte taxiert. Das wäre im charttechnischen Bereich des langfristigen Abwärtstrends und deutlich über dem Montagsschluss von 13.254 Zählern.
Für Kursimpulse könnten heute sowohl Konjunkturdaten als auch Unternehmenszahlen sorgen. Nach den deutschen Import- und Exportpreisen am Morgen folgt am Vormittag der britische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe. Am Nachmittag gibt es diesbezüglich auch Zahlen aus den USA. Auch der ISM-Index sowie frische Zahlen zu den US-Bauausgaben werden am Nachmittag präsentiert.
Auf Unternehmensseite stehen etwa Ergebniszahlen von DSM aus den Niederlanden an. Aus den USA folgen am Mittag Geschäftszahlen von Pfizer, und Uber, ehe dann nach US-Börsenschluss auch Mondelez, Airbnb und AMD Ergebnisdaten veröffentlichen.