Montag, 13. Januar 2025Der Börsen-Tag

Heute mit Thomas Badtke und Wolfram Neidhard
17:37 Uhr

DAX kriegt nach tiefroter Phase noch die Kurve

Versöhnlicher Abschluss an der Frankfurter Börse: Der DAX hat sich erholt von seinen Tagestiefs gezeigt. Er reagierte auf entsprechende Tendenzen an der Wall Street, wenngleich der Nasdaq-Composite mit minus 1,4 Prozent noch immer deutlich hinten lag. Keine Entspannung wiesen derweil die Anleihemärkte aus, das heißt die Erholung an den Aktienmärkten sollte mit Vorsicht genossen werden. Die anziehenden Renditen in den USA trieben auch in Europa die Renditen trotz der vergleichsweise schwachen Konjunktur weiter nach oben. "Sollte Donald Trump neue Zölle verhängen, würde das Inflation und Renditen noch weiter treiben", sagte ein Händler.

DAX
DAX 23.958,30

Der DAX ging 0,4 Prozent leichter mit 20.133 Punkten aus dem Xetra-Handel. Am Vormittag war der Leitindex bis auf 20.025 Stellen abgesackt. Der EUROSTOXX50 notierte 0,5 Prozent tiefer bei 4954 Zählern. Der Euro fiel auf 1,0211 US-Dollar.

Für Porsche AG ging es im DAX um 1,4 Prozent nach oben. Ein Marktteilnehmer stufte die 2024er Absatzzahlen als "robust" ein. Dass die Nachfrage aus China momentan nachlasse, sei bekannt, und das Unternehmen habe bereits reagiert. Dagegen laufe es in Deutschland und Europa gut. Der 911er sei weiterhin beliebt. Qiagen notierten 1,5 Prozent fester. Das Unternehmen will über einen synthetischen Aktienrückkauf erneut bis zu 300 Millionen US-Dollar an die Aktionäre ausschütten.

16:56 Uhr

Air Baltic verschiebt Börsenpläne auf viel später

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(Foto: picture alliance / NurPhoto)

Die lettische Fluggesellschaft Air Baltic will erst Anfang nächsten Jahres an die Börse gehen. Das sagte Airline-Chef Martin Gauss am Rande einer Branchentagung in der irischen Hauptstadt Dublin. Ursprünglich war der Börsengang für 2024 angepeilt. Gespräche mit einem strategischen Investor im Vorfeld einer möglichen Börsennotierung gingen unterdessen weiter, ergänzte Gauss.

Laut Insidern handelt es sich dabei um die Lufthansa, für die Air Baltic bereits Flüge in Spitzenzeiten übernimmt. Gespräche über ein finanzielles Engagement bei der staatlich kontrollierten Air Baltic über die bestehende Partnerschaft hinaus hat die Lufthansa bisher nicht bestätigt.

16:17 Uhr

Insider: Batteriezell-Hersteller CATL will an Hongkonger Börse

Der chinesische Batteriezell-Hersteller CATL will Insidern zufolge an die Börse in Hongkong. Das Unternehmen habe bereits Investmentbanken wie JPMorgan und Bank of America mit den Vorbereitungen beauftragt, sagten zwei Insider. Ziel sei eine Notierung in der ersten Jahreshälfte.

Das Volumen des Börsengangs sei noch offen. Es dürfte sich um mehrere Milliarden Dollar handeln, hieß es. An der Börse in Shenzhen ist CATL mit etwa 150 Milliarden Dollar bewertet. Das Unternehmen war zunächst nicht für Rückfragen zu erreichen, die Banken lehnten eine Stellungnahme ab.

16:02 Uhr

Nasdaq ganz schwach - Chipwerte geraten unter die Räder

Die zuletzt hochgekochten Zinsängste nach den überraschend starken US-Jobdaten halten auch zum Wochenanfang die Wall Street in Schach. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete leicht schwächer bei 41.889 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab knapp ein Prozent auf 5779 Zähler nach. Die höchsten Verluste verbuchte der technologielastige Nasdaq mit einem Rückgang von knapp zwei Prozent auf 18.838 Punkte. Anleger wetteten verstärkt darauf, dass sich die US-Notenbank in diesem Jahr bei Zinssenkungen zurückhalten wird.

Besonders unter die Räder gerieten zum Handelsauftakt Chip-Aktien. So verbilligte sich der US-Chip-Riese Nvidia um bis zu 4,7 Prozent, Advanced Micro Devices (AMD) sank um knapp ein Prozent und Broadcom verlor rund zwei Prozent. Zum Wochenstart kündigte das US-Handelsministerium an, den Export bestimmter Hochleistungschips und damit zusammenhängender Technologien für künstliche Intelligenz weiter einzuschränken.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 23.724,96
Nvidia
Nvidia 174,80
AMD
AMD 221,40
Broadcom
Broadcom 319,65

15:51 Uhr

Weiterer Milliardendeal in der Pharmabranche

Eli Lilly verstärkt sein Portfolio an Krebstherapien mit einem milliardenschweren Zukauf. Wie der US-Pharmakonzern mitteilte, übernimmt er das Brustkrebs-Behandlungsportfolio von Scorpion Therapeutics für bis zu 2,5 Milliarden US-Dollar in bar. Ein Zeitplan für den Abschluss der Transaktion wurde nicht veröffentlicht.

Eli Lilly
Eli Lilly 745,50

15:29 Uhr

Redcare-Aktie schmiert ab

Redcare sind mit Abgaben von 7,6 Prozent auf 115,30 Euro schwach in die Woche gestartet. Für technischen Abgabedruck sorgt der Fall unter die Unterstützung bei 120,00 Euro. Die meisten Analysten stehen der Aktie positiv gegenüber. Am Berichtstag hat Jefferies die Kaufempfehlung für das Papier mit einem Kursziel von 170 Euro bestätigt.

Redcare Pharmacy 
Redcare Pharmacy  71,05

15:05 Uhr

Moderna kürzt Prognose - Aktie stürzt ab

Moderna Inc.
Moderna Inc. 23,45

Moderna machen schleppende Geschäfte mit seinem Impfstoff gegen die Atemwegserkrankung RSV und die schwache Nachfrage nach Covid-19-Impfungen zu schaffen. Der US-Biotechkonzern senkte seine Umsatzprognose für 2025 um eine Milliarde Dollar, was zu einem Kurssturz der Aktien um 17,2 Prozent im vorbörslichen Handel führte. Moderna rechnet nun mit einem Umsatz zwischen 1,5 und 2,5 Milliarden Dollar, hauptsächlich in der zweiten Jahreshälfte. Dies liegt unter der vorherigen Prognose von 2,5 bis 3,5 Milliarden Dollar und auch unter den Analystenerwartungen von 2,95 Milliarden Dollar.

Die Nachfrage nach Covid-Impfstoffen hat nach der Pandemie stark nachgelassen, und auch die Einführung des RSV-Impfstoffs - des zweiten zugelassenen Produkts von Moderna - verlief langsamer als erwartet.

14:18 Uhr

Weitere US-Sanktionen gegen Russland beflügeln Ölpreise

Die neuen US-Sanktionen gegen Russland haben die Ölpreise in die Höhe getrieben. Die Nordsee-Sorte Brent und die US-Sorte WTI verteuern sich zeitweise um bis zu zwei Prozent und waren mit 81,49 und 78,39 US-Dollar je Fass so teuer wie seit Ende August nicht mehr.

"Die Ankündigung vom Freitag bestärkt uns in unserer Ansicht, dass der Preis für Brent im Rahmen unserer Prognose von 70 bis 85 Dollar kurzfristig eher nach oben tendieren wird", schrieben die Analysten von Goldman Sachs. Die Experten der US-Investmentbank schätzen, dass die Schiffe, die von den neuen Sanktionen betroffen sind, im vergangenen Jahr täglich 1,7 Millionen Tonnen Öl transportiert hätten. Dies entspreche einem Viertel der russischen Exporte.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 64,58
Rohöl WTI
Rohöl WTI 60,87

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13:56 Uhr

Neues vom Geldmarkt

(Foto: Jens Büttner/ZB/dpa/Symbolbild)

Deutlich höher sind die Euribors zu Wochenbeginn gefixt worden. Für Aufwärtsdruck sorgen die weiterhin anziehenden Renditen an den Anleihemärkten. Die deutlich besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag haben diesen Trend noch zusätzlich befeuert. In der Zwischenzeit wird nur noch eine Zinssenkung durch die US-Notenbank im laufenden Jahr eingepreist. Dem kann sich auch der europäische Geldmarkt nicht völlig entziehen. Für Verunsicherung und zusätzliche Inflationssorgen sorgen zudem die steigenden Ölpreise.

Hier die jüngsten Daten: Tagesgeld: 2,89 - 3,09 (2,89 - 3,09), Wochengeld: 2,89 - 3,09 (2,89 - 3,09), 1-Monats-Geld: 2,83 - 3,07 (2,85 - 3,07), 3-Monats-Geld: 2,70 - 2,96 (2,70 - 2,95), 6-Monats-Geld: 2,60 - 2,87 (2,58 - 2,85), 12-Monats-Geld: 2,54 - 2,82 (2,48 - 2,75), Euribors: 3 Monate: 2,7850 (2,7660), 6 Monate: 2,6550 (2,6410), 12 Monate: 2,5760 (2,5640)

13:30 Uhr

Milliardendeal in US-Pharmabranche bahnt sich an

Johnson & Johnson will Intra-Cellular Therapies für insgesamt etwa 14,6 Milliarden US-Dollar übernehmen und sich im Bereich der Medikamente für neurologische Erkrankungen verstärken. Der US-Pharma- und Medizintechnikkonzern will nach eigenen Angaben dabei 132 Dollar je Aktie in bar bieten.

Die Übernahme soll das Portfolio um Lumateperon erweitern, eine orale Behandlung für Erwachsene mit Schizophrenie sowie depressiven Episoden im Zusammenhang mit bipolarer I oder II Störung. Die Akquisition umfasst auch ITI-1284, ein Phase-2-Präparat, das bei generalisierten Angststörungen und Psychosen und Unruhezuständen im Zusammenhang mit der Alzheimer-Krankheit untersucht wird, sowie eine breitere Pipeline, die sich mit den aktuellen Schwerpunktbereichen von Johnson & Johnson deckt. Die Aktien von Intra-Cellular Therapies haussierten im vorbörslichen US-Handel um 35 Prozent auf 128 Dollar.

Pfizer
Pfizer 21,28

13:10 Uhr

Gold trotzt der Dollar-Stärke

Gold scheint die aktuelle Stärke des US-Dollar nichts anhaben zu können, es notiert bei 2674 Dollar. In Euro handelte es am Freitag auf einem Allzeithoch, am frühen Handel knapp darunter. Dabei spielt den Euro-Anlegern die Schwäche der Währung in die Karten.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,15

12:53 Uhr

Gedämpfte Zinshoffnungen dürfte Wall Street weiter ausbremsen

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(Foto: REUTERS)

Zum Start in die neue Handelswoche zeichnen sich an den US-Börsen erneut deutliche Verluste ab. Der S&P-Future liegt vorbörslich 0,8 Prozent im Minus. Der Nasdaq-Future gibt um 1,3 Prozent nach. Die überraschend starken Arbeitsmarktdaten vom Freitag wirken nach, wie Händler sagen.

Wichtige Konjunkturdaten stehen nicht auf der Agenda. Unternehmensseitig dürfte Johnson & Johnson mit einer geplanten Übernahme das Interesse auf sich ziehen. Medienberichten zufolge plant Johnson & Johnson den Kauf des Biotech-Unternehmens Intracellular. Dessen Aktie macht vorbörslich einen Satz von 33 Prozent.

12:34 Uhr

BMW-Absatz geht 2024 zurück, aber mehr Elektroautos verkauft

BMW
BMW 80,72

BMW hängt die deutsche Konkurrenz bei Elektroautos ab. Die Münchner verkauften im vergangenen Jahr trotz der allgemeinen Nachfrageflaute knapp 427.000 Elektroautos, das sind 13,5 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Inzwischen liegt der Elektroauto-Anteil bei 17,4 Prozent und damit höher als bei den anderen deutschen Autobauern.

Insgesamt verkaufte BMW im vergangenen Jahr 2,45 Millionen Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce, das sind vier Prozent weniger als im Vorjahr. Vor allem im zweiten Halbjahr spielten dabei Probleme mit einem Bremssystem eine Rolle: In einigen Märkten wurden zeitweise Auslieferungssperren verhängt. Dazu kommt die Marktschwäche in China. In der Volksrepublik schrumpfte der Absatz um 13,4 Prozent. Besser liefen die Geschäfte dagegen in den USA, wo der Absatz um 0,5 Prozent stieg.

12:03 Uhr

DAX klar im Minus

Kurzes Update von der Frankfurter Börse: Der DAX verharrte weiter klar im Verlustbereich. Am Mittag notierte der deutsche Leitindex 0,7 Prozent tiefer bei 20.068 Punkten. Der EUROSTOXX50 fiel um 0,9 Prozent auf 4933 Stellen. Der Euro lag bei 1,0197 US-Dollar.

11:43 Uhr

Audi-Absatz bricht 2024 ein - sehr schwach in Deutschland

Fehlende Teile, die schwächelnde Konjunktur und die Flaute bei Elektroautos haben Audi im vergangenen Jahr einen Absatzrückgang eingebrockt. Wie die Ingolstädter VW-Tochter mitteilte, wurden 2024 mit 1,67 Millionen Fahrzeugen knapp zwölf Prozent weniger abgesetzt als vor Jahresfrist. Audi-Chef Gernot Döllner sagte, weltwirtschaftliche Unsicherheiten und ein verschärfter Wettbewerb hätten das Jahr geprägt.

Bei den Regionen lief es insbesondere in Deutschland schlechter, wo gut ein Fünftel weniger Autos ausgeliefert wurden. In den anderen europäischen Ländern fiel der Rückgang mit knapp sechs Prozent deutlich geringer aus. In China verzeichnete Audi ein Minus von knapp elf Prozent, in Nordamerika von 13 Prozent.

11:24 Uhr

Porsche-Aktie trotz schwacher China-Absatzzahlen stark

Trotz eines Absatzeinbruchs im China-Geschäft von Porsche greifen Anleger bei der Aktie zu. Die Titel des Stuttgarter Sportwagenbauers steigen nach der Zahlenvorlage um fast drei Prozent und sind damit die größten DAX-Gewinner. Derzeit notiert das Papier 2,3 Prozent höher. "Es könnte den Anlegern ein Gefühl der Erleichterung geben, dass die globalen Auslieferungen um 'nur' drei Prozent zurückgegangen sind", kommentiert ein Händler. Ein anderer Börsianer sagt, dass die Anleger auf das schlechte Ergebnis in China vorbereitet gewesen seien.

Porsche AG
Porsche AG 45,39

10:42 Uhr

DAX nähert sich 20.000er-Marke von oben - Euro unter 1,02 Dollar

Der deutsche Aktienmarkt hat seine Verluste am Vormittag ausgeweitet. Der DAX sackte um 0,8 Prozent auf 20.060 Punkte ab. MDAX, SDAX und TecDAX verloren zwischen 0,8 und 1,1 Prozent. Der EUROSTOXX50 notierte 1,0 Prozent tiefer bei 4928 Stellen. Auch der Euro gab nach, er notierte zum US-Dollar 0,5 Prozent tiefer bei 1,0192.

DAX
DAX 23.958,30
Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,15

10:32 Uhr

Was wird das Börsenjahr 2025 bringen?

Das Jahr 2024 ist im Großen und Ganzen ein sehr erfolgreiches für die Märkte gewesen. Wird das neue Jahr da mithalten können? Welche Impulse wird die bald beginnende Amtsperiode von Donald Trump bringen und müssen sich Marktteilnehmer auf stärkere Kursschwankungen vorbereiten? Wie Anlegerinnen und Anleger sich für die kommenden Monate positionieren können, darüber diskutiert Friedhelm Tilgen mit Kemal Bagci von der BNP Paribas und Andreas Woelfl von Imaps.

10:12 Uhr

Porsche erleidet massiven Einbruch in China

Porsche AG
Porsche AG 45,39

Porsche hat am wichtigen Automarkt China im vergangenen Jahr ein Debakel erlebt. Der Absatz auf dem global führenden Markt sank um 28 Prozent auf knapp 57.000 Fahrzeuge, wie das Unternehmen mitteilte. Die wohlhabende Kundschaft in China zögert, getroffen von Immobilienkrise und schwacher Konjunktur, mit Luxusanschaffungen. Porsche hatte im Oktober angekündigt, sein Händlernetz in China wegen der anhaltenden Nachfrageschwäche zu verkleinern.

Weltweit verkaufte der Sportwagenhersteller 2024 mit 310.718 Fahrzeugen drei Prozent weniger als im Vorjahr. In Europa legte Porsche um acht Prozent zu, am Heimatmarkt Deutschland mit Neuauflagen von Panamera, 911er oder dem neuen elektrischen SUV Macan sogar um elf Prozent.

09:51 Uhr

Nächste Rochaderunde in den DAX-Familie

Die Rochade der Übernahmekandidaten in der DAX-Familie geht derweil weiter. So verlassen Nexus den TecDAX sowie den SDAX, da der Streubesitz auf Grund der Übernahme durch einen US-Investor unter 10 Prozent gefallen ist. In den SDAX werden dafür About You aufgenommen, das von Zalando übernommen wird. Damit zeichnet sich hier ein weiteres Gastspiel in der DAX-Familie ab. In den TecDAX steigen Formycon auf.

09:33 Uhr

"Das ist kein guter Stil"

Der Aufsichtsratschef der Commerzbank sieht nach dem überraschenden Einstieg der Unicredit nur geringe Chancen auf einen einvernehmlichen Zusammenschluss mit der italienischen Großbank. "Das ist wie bei jeder Beziehung: Wenn der Start misslungen ist, wird es schwierig", sagt Jens Weidmann dem "Handelsblatt". "Es bräuchte einiges an Arbeit, um genügend Vertrauen herzustellen und ergebnisoffene Gespräche zu ermöglichen." Weidmann bezweifelt, dass eine feindliche Übernahme im Bankensektor nachhaltig Werte schaffen kann. "Bei Zusammenschlüssen ist es wichtig, dass das Management zunächst vertrauensvoll miteinander redet und ein gemeinsames Verständnis entwickelt. Unicredit hat sich dagegen entschieden und uns mit seinem Einstieg überrascht. Das ist kein guter Stil."

Die Mailänder Unicredit kontrolliert mittlerweile etwa 28 Prozent der Anteilsscheine an der Commerzbank. Rund 9,5 Prozent der Aktien halten die Italiener direkt, zudem hat sich Unicredit Zugriff auf 18,5 Prozent durch Finanzinstrumente gesichert.

Für die finanzielle Souveränität Deutschlands wäre es nach Ansicht von Weidmann vorteilhaft, mit der Deutschen Bank und der Commerzbank zwei große unabhängige Privatbanken zu haben. Welche Entwicklungen Banken nach dem Verlust ihrer Unabhängigkeit nehmen können, zeige der Blick auf die Hypo-Vereinsbank und die Bank Austria, die 2005 von Unicredit übernommen wurden. "Der Fußabdruck der Commerzbank in Deutschland würde vermutlich kleiner, die Attraktivität des Finanzplatzes Frankfurt würde leiden. Viele Kunden, vor allem aus dem Mittelstand, wären gezwungen, sich neu zu orientieren", so Weidmann.

09:19 Uhr

DAX zwischen US-Jobmarkt und China-Export

Der DAX hält sich zum Start in die neue Handelswoche noch zurück. Der deutsche Börsenleitindex notiert aktuell mit Kursen um 20.175 Punkte. Am Freitag hatte er mit 20.215 Zählern geschlossen und auch ein deutliches Wochenplus eingefahren. Allerdings hatten starke US-Jobdaten dann etwas auf die Stimmung gedrückt. "Die US-Arbeitsmarktdaten wirken noch etwas nach", kommentiert ntv-Börsenkorrespondentin Sabrina Marggraf. "Gleichzeitig kommen überraschend starke Exportdaten aus China."

DAX
DAX 23.958,30

08:58 Uhr

Bei dieser Aktie wird gezockt

Für die Aktionäre von Pferdewetten.de steht eine massive Verwässerung an. Nachdem sich die Aktie bis Freitagschluss auf Jahressicht nahezu gedrittelt hatte, gibt sie nun erneut nach. Die Strategie des Unternehmens, auch stationäre Wettbüros zu eröffnen, wurde von einigen Aktionären zunächst positiv gewertet. Doch die Strategie umzusetzen gestaltet sich schwierig - vor allem finanziell. Das Unternehmen braucht mehr Geld und hat gleich zwei Kapitalerhöhungen angemeldet. Den Bezugspreis hat das Unternehmen jeweils auf 2,50 Euro je Aktie angesetzt, was einer massiven Verwässerung der Altaktionäre gleichkommt. Ob sich eine Investorgruppe findet, die die Kapitalerhöhung absichert, bleibt abzuwarten.

08:39 Uhr

Japan erhöht Druck um 15-Milliarden-Deal

Der Stahlkonzern United States Steel (US Steel) residiert in der Innenstadt von Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania.

Der Stahlkonzern United States Steel (US Steel) residiert in der Innenstadt von Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania.

Der japanische Ministerpräsident Shigeru Ishiba hat US-Präsident Joe Biden aufgefordert, die Bedenken der japanischen und amerikanischen Wirtschaft gegen die geplante Übernahme von US Steel durch Nippon Steel auszuräumen. Das sagt ein Sprecher des japanischen Außenministeriums nach einem Gespräch zwischen Ishiba, Biden und dem philippinischen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr. Ishiba habe betont, dass die Zusammenarbeit zwischen Verbündeten und gleichgesinnten Ländern für den Aufbau widerstandsfähiger Lieferketten unerlässlich sei. "Es sei wichtig, Anstrengungen zu unternehmen, damit Unternehmen vertrauensvoll investieren können, um die wirtschaftliche Sicherheit zu fördern." Der Sprecher bestätigt, dass Ishiba in diesem Zusammenhang insbesondere den geplanten Deal zwischen Nippon Steel und US Steel angesprochen habe.

Bidens Regierung hatte die 14,9 Milliarden Dollar schwere Übernahme am 3. Januar aus Gründen der nationalen Sicherheit zunächst blockiert. Am Samstag wurde bekannt, dass die Regierung die Frist für eine endgültige Entscheidung bis Juni verlängert hat.

08:23 Uhr

Ölwerte sind gesucht

Gewinne verzeichnen Aktien aus dem Ölsektor, nachdem die starken US-Arbeitsmarktdaten den Ölpreisen Aufschwung verliehen haben. Aktuell ziehen sie um weitere bis zu zwei Prozent an, womit Öl so teuer ist wie zuletzt im Sommer 2024. In Hongkong verteuern sich CNOOC um 2,1 und PetroChina um 2,0 Prozent. In Sydney ging es für Woodside ähnlich deutlich nach oben.

CNOOC
CNOOC 2,18

08:02 Uhr

Zinshoffnungsdämpfer beschäftigt Asien-Anleger

Die Börsen in Ostasien folgen zum Wochenauftakt der schwachen Vorgabe der Wall Street vom Freitag. Auslöser für die Abwärtstendenz in den USA war ein deutlich höher als erwartet ausgefallener Stellenzuwachs am US-Arbeitsmarkt im Dezember, was den Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen erneut einen Dämpfer versetzte. Für das nächste Zinstreffen der US-Notenbank wurde ohnehin schon mit keiner Zinssenkung gerechnet, nun wird auch für das Treffen danach im März nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von gut 20 Prozent erwartet.

Während der Handel in Tokio feiertagsbedingt pausiert, geht es in Hongkong mit dem HSI um 1,3 Prozent nach unten, der Shanghai-Composite büßt 0,4 Prozent ein. In Seoul fällt der Kospi um 1 Prozent und in Sydney, wo der Handel bereits beendet ist, ging es um 1,3 Prozent abwärts. Hier gehen die Blicke auch schon bang in Richtung Dienstag, wenn neue Jobdaten aus "Down Under" berichtet werden. Sollten die Zahlen überraschend stark ausfallen, könnte dies ausreichen, um die Spekulation auf eine Zinssenkung im Februar zu zerstreuen, nachdem die Reserve Bank of Australia ohnehin schon mit Zinssenkungen hinterherhinkt wegen der beharrlich hohen Inflation.

Dass sich der Index in Shanghai etwas besser hält, dürfte gut ausgefallenen Außenhandelsdaten zuzuschreiben sein. Im Dezember fielen die Exporte Chinas mit einem Plus von 10,7 Prozent zum Vorjahr klar besser als gedacht aus, und die Importe legten immerhin um 1,0 Prozent zu, wohingegen Ökonomen einen kleinen Rückgang prognostiziert hatten.

07:47 Uhr

Zurückhaltung zum DAX-Start

Die europäischen Aktienmärkte werden zum Wochenstart etwas leichter erwartet. So wird der DAX bei 20.180 Punkten gesehen nach einem Schluss am Freitag bei 20.215 Punkten. Das Umfeld, hier vor allem die Zinsseite, trübt das Sentiment für Risiko Assets wie Aktien zunehmend ein. Nach dem starken US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag kamen die Erwartungen an Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr nochmals zurück. Während die Leitzinsen in den USA im Herbst im Bereich 4 bis 4,25 Prozent erwartet werden, könnte die EZB dann bereits bei einem Leitzins von 2 Prozent angekommen sein. Die Rendite der zehnjährigen Treasuries liegt bei 4,76 Prozent, die der deutschen Pendants mit 2,56 Prozent deutlich darunter. Der transatlantische Spread hat sich auf dem Niveau von 210 bis 230 Basispunkten momentan eingependelt.

Die Nachrichtenlage von Unternehmensseite ist recht ruhig, das dürfte sich im Wochenverlauf ändern. In den USA startet dann die Berichtssaison mit den großen Banken - hier legen JP Morgan, Wells Fargo, Citi und Goldman Sachs ihre Quartalsberichte vor. Larry Adam von Raymond James erwartet, dass Finanzunternehmen im Jahresvergleich das höchste Gewinnwachstum der S&P-500 Sektoren aufweisen, während der Energiesektor den größten Gewinnrückgang verzeichnen dürfte. Am 20. Januar ist dann die Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, dann dürften die Karten neu gemischt werden.

07:30 Uhr

Verwerfungen am globalen Ölmarkt erwartet

Die neuen US-Sanktionen gegen russische Ölproduzenten und Öltanker werden voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf den globalen Ölmarkt haben. "Diese Sanktionen werden die für Lieferungen aus Russland verfügbare Schiffsflotte kurzfristig deutlich reduzieren und die Frachtkosten in die Höhe treiben", sagt Matt Wright, leitender Frachtanalyst beim Datenunternehmen Kpler. Bei 143 der neu sanktionierten Schiffe handele es sich um Öltanker, die im vergangenen Jahr mehr als 530 Millionen Barrel russisches Rohöl umgeschlagen hätten, was etwa 42 Prozent der gesamten Rohölexporte des Landes auf dem Seeweg entspreche. Davon seien rund 300 Millionen Barrel nach China und der Rest nach Indien verschifft worden. "Die Preise für Öl aus dem Nahen Osten, Afrika und Brasilien sind in den letzten Monaten aufgrund der steigenden Nachfrage aus China und Indien bereits gestiegen", sagt ein Vertreter der indischen Ölraffinerie-Industrie. "Wir haben keine andere Wahl, als auf Öl aus dem Nahen Osten zurückzugreifen. Möglicherweise müssen wir auch US-Öl in Betracht ziehen.

Brent
Brent 64,58

Das US-Finanzministerium verhängte am Freitag Sanktionen gegen die russischen Ölproduzenten Gazprom Neft und Surgutneftegas sowie gegen mehr als 180 Tanker. Viele der Tanker wurden für Öltransporte nach Indien und China eingesetzt, da sich der Handel mit russischem Öl aufgrund westlicher Sanktionen und einer von den G7 für 2022 verhängten Preisobergrenze von Europa nach Asien verlagert hat. Die Öl-Exporte sind für Russland auch zur Finanzierung des Ukraine-Kriegs extrem wichtig. Einige Tankschiffe beförderten auch Öl aus dem Iran, der ebenfalls Sanktionen unterliegt. Die Verknappung des russischen Angebots hat die Ölpreise auf den höchsten Stand seit Monaten getrieben. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuert sich um 1,6 Prozent auf 81,01 Dollar je Barrel (159 Liter). US-Öl der Sorte WTI kostet 1,8 Prozent mehr und lag bei 77,92 Dollar.

07:12 Uhr

US-Inflationsdaten ziehen Asien-Börsen abwärts

Die wichtigsten asiatischen Aktienmärkte starten schwächer in die neue Handelswoche. In China geben die Kurse nach überraschend starken US-Arbeitsmarktdaten nach, belastet von Sorgen um eine mögliche Verzögerung der Zinssenkungen in den USA. Der Shanghai Composite verliert 0,4 Prozent auf 3154,37 Stellen. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fällt um 0,5 Prozent auf 3715,11 Punkte. Auch besser als erwartete Exportdaten konnten die Stimmung der Anleger nicht aufhellen. Die chinesischen Exporte waren im Dezember überraschend stark um 10,7 Prozent gestiegen, die Importe um ein Prozent. Dennoch lasten mögliche Handelsrisiken mit der neuen US-Regierung unter dem designierten Präsidenten Donald Trump auf der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Die Börse in Tokio bleibt wegen eines Feiertags in Japan geschlossen. "Die robusten US-Arbeitsmarktdaten haben die Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung gedämpft", sagt Christian Keller, Leiter der volkswirtschaftlichen Analyse bei Barclays. "Wir erwarten jetzt nur noch eine Zinssenkung der Fed in diesem Jahr, wahrscheinlich um 25 Basispunkte im Juni." Die Anleger blicken nun gespannt auf die Veröffentlichung des chinesischen Bruttoinlandsprodukts, der Einzelhandelsumsätze und der Industrieproduktion am Freitag.

06:36 Uhr

Chinesische Exporte überraschen

Chinas Außenhandel zeigt zum Jahresende Anzeichen der Erholung. Die Exporte stiegen im Dezember um 10,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Zollbehörde mitteilt. Das übertraf die Erwartungen der Analysten, die mit einem Wachstum von 7,3 Prozent gerechnet hatten. Im November war ein Plus von 6,7 Prozent verzeichnet worden. Die Exporte sind ein wichtiger Motor für die chinesische Wirtschaft, die nach wie vor unter dem anhaltenden Einbruch des Immobilienmarktes und dem schwachen Verbrauchervertrauen leidet. Auch die Importe legten überraschend zu und stiegen um 1,0 Prozent - der stärkste Anstieg seit Juli 2024. Ökonomen hatten mit einem Rückgang um 1,5 Prozent gerechnet. Der Handelsbilanzüberschuss stieg auf 104,8 Milliarden Dollar, nach 97,4 Milliarden im November.

06:17 Uhr

Euro weiter unter Druck

Im asiatischen Devisenhandel legt der Dollar leicht zu auf 157,53 Yen und 7,3317 Yuan. Zur Schweizer Währung notiert er 0,1 Prozent höher bei 0,9174 Franken. Gleichzeitig fällt der Euro um 0,3 Prozent auf 1,0216 Dollar und gibt um 0,1 Prozent auf 0,9373 Franken nach.

Euro / Dollar
Euro / Dollar 1,15
US-Dollar / Yen
US-Dollar / Yen 154,16

06:00 Uhr

Trump-Politik wirft Schatten voraus

Die Pläne des künftigen US-Präsidenten Donald Trump bleiben auch in der neuen Börsenwoche das Hauptaugenmerk der Anleger. Die Verunsicherung rund um den Amtsantritt Trumps am 20. Januar schickte den Aktienmarkt bereits in der Vorwoche auf eine Achterbahnfahrt. Die Pläne des Republikaners, Steuern zu senken und Zölle einzuführen, dürften die Gewinne der US-Unternehmen steigern und die Wirtschaft ankurbeln. Gleichzeitig könnten sie aber auch die Inflation in die Höhe treiben und die US-Notenbank Fed dazu bewegen, die Zinsen erneut zu erhöhen. Spekulationen über eine weniger aggressive Zollpolitik in den USA lösten zu Beginn der Woche positive Marktreaktionen aus. Nachdem Trump einen entsprechenden Medienbericht dementiert hatte, bröckelten die Kursausschläge jedoch wieder ab.

Die Unruhe an den Börsen im Zusammenhang mit Trumps Amtsantritt lässt manchen Experten zufolge allerdings etwas nach. "Spektakuläre Äußerungen zu Eingliederungen von Kanada oder Grönland in die USA wurden an den Kapitalmärkten gleich ganz ignoriert", kommentiert Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank. "Es macht sich bei Marktteilnehmern zunehmend Müdigkeit gegenüber dem effektheischenden Kommunikationsstil des neuen alten US-Präsidenten breit." Am Freitag hatte der DAX mit 20.215 Punkten geschlossen und damit auf Wochensicht rund 1,5 Prozent zugelegt.

Im Mittelpunkt steht bei den Konjunkturdaten in dieser Woche die US-Inflation. Morgen warten Börsianer auf die Veröffentlichung des US-Index für die Produzentenpreise (PPI) im Dezember. Die von den Produzenten erhobenen Preise gelten als Vorläufer für die Entwicklung der Verbraucherpreise. Am Mittwoch steht der US-Inflationsbericht für Dezember an. Experten erwarten, dass die Teuerungsrate mehr oder weniger stagniert. "Immerhin dürfte der Preisdruck im Dezember etwas nachgelassen haben, wenn man Energie und Nahrungsmittel ausklammert", sagt Commerzbank-Ökonom Christoph Balz. "Insofern würden solche Zahlen die Erwartungen auf weitere, moderate Zinssenkungen der Fed am Leben erhalten." Sie dürften jedoch wenig an der Erwartung der Investoren ändern, dass die US-Notenbank das Zinssenkungstempo verringert und auf ihrer nächsten Sitzung am 29. Januar die Zinsen unverändert lässt.

Auf der Unternehmensseite startet die Berichtssaison mit den Bilanzen der großen US-Banken. Das aber erst zur Wochenmitte. Die komplette Terminübersicht für diese Woche finden Sie hier.

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