Zinssorgen und Rezessionsängste drücken Dax kräftig runter
Der deutsche Aktienmarkt hat auch zu Wochenbeginn wegen Zins- und Konjunktursorgen weiter unter Druck gestanden. Weder das überraschend aufgehellte Ifo-Geschäftsklima noch der Wahlsieg des französischen Präsidenten Emmanuel Macron waren eine große Hilfe. Vor allem herrschte Sorge wegen einer radikaleren Zinspolitik seitens der US-Notenbank Fed. Aber auch aus dem Frankfurter EZB-Gebäude gab es Zinsanhebungssignale. Angeblich wird die Eurozonen-Notenbank in diesem Jahr mindestens zwei Mal mit den Zinsen hochgehen.
Der Dax verbrachte heute die meiste Zeit unter der 14.000-Punkte-Marke. Am Ende schloss er 1,5 Prozent schwächer bei 13.924 Zählern. Der Leitindex knüpfte damit an seine massiven Verluste vom Freitag an. Sein Tagestief lag bei 13.863 Punkten. Der EuroStoxx50 notierte 1,9 Prozent niedriger bei 3767 Stellen.
Rezessionsängste lasteten vor allem auf konjunkturabhängigen Branchen und damit zum Beispiel auf Banken, Autobauern sowie auf technologielastigen Wachstumsunternehmen, deren Bewertungen in Zeiten steigender Zinsen als besonders gefährdet gelten. Unter den Schlusslichtern im Dax waren Deutschen Bank mit minus 5,7 Prozent und Delivery Hero mit einem Abschlag von 4,2 Prozent.
Anleger setzten eher auf defensive Werte. In Zeiten der voranschreitenden Energiewende zählten die 1,2 Prozent teureren RWE-Aktien zu den positiven Ausnahmen. Dagegen waren die SAP-Papiere mit minus 1,9 Prozent unter den Dax-Verlierern. Mehrere Kurszielsenkungen und die Streichung der Kaufempfehlung durch das Bankhaus Metzler belasteten die Papiere des Walldorfer Softwarekonzerns.
Weil die Konjunktursorgen auf den Metallpreisen lasteten, litten auch die Papiere der Stahl- und Kupferkonzerne. Besonders schwer traf es hier die Papiere von Salzgitter und Aurubis mit Kursverlusten von 6,7 beziehungsweise 8,1 Prozent.
Immobilienpreise dürften langsamer steigen
Die Immobilienpreise in Deutschland werden nach Einschätzung der Pfandbriefbanken in den kommenden Jahren weiter steigen. Allerdings dürfte die Dynamik etwas abflachen, teilte der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) in Frankfurt mit.
Grund seien die starke Nachfrage von Investoren nach Immobilien, das knappe Wohnungsangebot auf dem Mietmarkt sowie die steigenden Baupreise. Hingegen würden kletternde Zinsen die Nachfrage belasten, da Immobilien damit weniger erschwinglich würden, sagte vdp-Präsident Louis Hagen.
Ölpreise bauen Verluste aus - Brent nur knapp über 100 Dollar
Mit den Ölpreisen ist es am Nachmittag noch weiter runtergegangen. Gründe waren vor allem Rezessionsängste. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich am späten Nachmittag um 4,5 Prozent auf 100,04 US-Dollar pro Barrel. Ein Fall der US-Leichtölsorte WTI kostete mit 96,78 Dollar 4,7 Prozent weniger.
Geld verdienen trotz fallender Kurse
Der US-amerikanische Hightech-Index Nasdaq 100 hat in den vergangenen Monaten deutlich verloren. Wie könnte es weitergehen? Welche Aktien holen im Index gerade auf? Und wie lässt sich mit dem Nasdaq 100 Geld verdienen, selbst wenn er weitere 20 Prozent fällt? Darüber spricht Raimund Brichta mit Anouch Wilhelms von der Société Générale.
Zinsängste und China-Lockdowns bremsen Wall Street aus
Zum Start in die neue Woche ist es an den US-Börsen weiter abwärts gegangen. Kurz nach der Startglocke fiel der Dow-Jones-Index um 0,8 Prozent. Der S&P-500 gab um ebenfalls 0,8 Prozent nach und der Nasdaq-Composite um 0,4 Prozent. An den Gründen für die Risikoaversion der Anleger, die schon am Freitag die Kurse kräftig gedrückt hatte, hat sich nichts geändert: die bevorstehenden Zinserhöhungen der US-Notenbank in voraussichtlich großen Schritten, der andauernde Krieg in der Ukraine und die Lockdowns in China mit den dadurch verursachten Störungen der Lieferketten.
An Konjunkturdaten wurde zu Wochenbeginn nur der Chicago Fed National Activity Index veröffentlicht. Der Index erreichte im März einen Stand von +0,44 nach +0,54 im Februar.
"Cocktail negativer Faktoren" lässt Anleger zittern
Krallt sich Musk Twitter heute noch? Aktie gewinnt kräftig
Die Verhandlungen von Twitter mit Elon Musk könnten noch heute zu einem Deal führen. Beide Seiten hätten die Nacht über durchgearbeitet mit dem Ziel eines Vertrages zur Übernahme des Kurznachrichtendienstes für 54,20 US-Dollar je Aktie, sagten mehrere Insider. Nach Angaben der Informanten ist das Zustandekommen eines Abschlusses aber noch nicht sicher.
Sollte es so kommen, so wäre dies eine dramatische Wendung, seit Musk vor gerade einmal elf Tagen ein 43 Milliarden Dollar schweres Angebot für Twitter in Aussicht gestellt hatte. Der Kurs der Twitter-Aktie ging vorbörslich um mehr als fünf Prozent nach oben.
Chinas Notenbank sorgt für kleineren Dax-Verlust
Wie stehen die Aktien an der Frankfurter Börse? Etwas besser. Der Dax hat nämlich seinen Verlust reduziert und verlor nur noch 0,8 Prozent auf 14.027 Punkte. Der EuroStoxx50 sackte dagegen um 1,3 Prozent auf 3789 Stellen ab.
Grund ist die geldpolitische Lockerung durch die chinesische Notenbank (PBoC). Diese hat die Reserveanforderungen für Fremdwährungen auf acht von neun Prozent gesenkt. Ob die Maßnahme die hiesigen Börsen nachhaltig stützen wird, darf bezweifelt werden. Der Fokus liegt vielmehr auf den steigenden Erwartungen an zusätzliche geldpolitische Verschärfungen durch die Fed sowie die EZB.
Zinsanhebung der EZB? In Frankfurt regt sich was
In den USA stehen die Zeichen auf massive Zinsanhebung, doch was macht die EZB? Reuters zufolge wird die Notenbank mindestens zwei Mal mit den Zinsen hochgehen. Wie die Agentur unter Berufung auf neun namentlich nicht genannte Mitglieder des EZB-Rats berichtet, könnte eine Zinsanhebung bereits im Juli kommen, und auch ein dritter Schritt im laufenden Jahr wird nicht ausgeschlossen.
Die EZB ist wegen ihrer zögerlichen Gangart bei der Inflationsbekämpfung zunehmend von Ratsmitgliedern kritisiert worden. Ein Hindernis war bisher, dass EZB-Prognosen für das Ende des Prognosehorizonts 2024 bis zuletzt eine Inflation von unter zwei Prozent anzeigten. Das hat sich dem Bericht zufolge geändert. Chefvolkswirt Philip Lane habe interne Schätzungen präsentiert, denen zufolge die Inflation nun auch 2024 über drei Prozent liegen soll.
Coca-Cola legt starken Quartalsbericht vor
Erneut überzeugende Quartalszahlen in den USA: Der Getränkeriese Coca-Cola hat im ersten Quartal einen deutlichen Umsatzsprung hingelegt. Der Erlös stieg aus eigener Kraft um fast ein Fünftel auf 10,5 Milliarden US-Dollar. Dabei profitierte das Unternehmen neben einer besseren Preisgestaltung vor allem von deutlich mehr Verkäufen von Konzentraten, Sirups und anderen Getränken. Auch die operative Marge verbesserte sich um 2,3 Prozentpunkte auf 32,5 Prozent.
Auf Jahressicht bleibt Konzernchef James Quincey auch nach dem Stopp seiner Russland-Geschäfte bei der Prognose eines organischen Umsatzwachstums von sieben bis acht Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von rund 9,5 Milliarden US-Dollar.
US-Futures preisen noch größere Zinsanhebung im Juni ein
Die Zinsspekulation in den USA verlagert sich immer weiter nach vorn: Laut Wellenreiter-Invest preisen die Futures nun eine Leitzinserhöhung um 50 Basispunkte in der kommenden Woche ein und sogar einen noch größeren Zinsschritt um 75 Basispunkte in der Sitzung am 15. Juni. Im kommenden März soll der Leitzins dann bei 3,5 Prozent liegen und dort dann auch erst einmal verharren.
"Auch für den Euroraum ist die geldpolitische Erwartungshaltung auf eine deutliche Zinserhöhung ausgerichtet", so Wellenreiter-Analyst Robert Rethfeld. Die Future-Märkte rechneten für die kommenden 15 Monate mit neun Zinsschritten je 25 Basispunkte in der Eurozone.
Rote Vorzeichen an der Wall Street
Zum Start in die neue Woche zeichnen sich an den US-Börsen weitere Verluste ab. An den Gründen für die Risikoaversion der Anleger, die schon am Freitag die Kurse kräftig gedrückt hatte, hat sich nichts geändert: die bevorstehenden Zinserhöhungen der US-Notenbank in voraussichtlich großen Schritten, der andauernde Krieg in der Ukraine und die Lockdowns in China mit den dadurch verursachten Störungen der Lieferketten.
Etwas Unterstützung könnte die laufende Bilanzsaison bieten, die bislang vorwiegend positiv überrascht hat. Heute ist es hier noch vergleichsweise ruhig mit Geschäftszahlen von Coca-Cola. Allerdings folgen in den kommenden Tagen viele Schwergewichte der US-Unternehmenslandschaft mit ihren Quartalsausweisen. An Konjunkturdaten steht zu Wochenbeginn nur der Chicago Fed National Activity Index auf der Agenda.
Finnen übergeben Sägewerke an Russen
Pragmatismus in Kriegs- und Krisenzeiten: Der finnische Papierhersteller Stora Enso gibt seine beiden russischen Sägewerke in die Hände des lokalen Managements. Wegen der Unsicherheiten in Russland sei der lokale Besitz und Betrieb eine bessere Lösung für diese Aktivitäten und die dort beschäftigten Mitarbeiter, begründete das Unternehmen den Schritt.
Bereits Anfang März hatte Stora Enso seine Tätigkeit in Russland eingestellt und 70 Millionen Euro auf die beiden Sägewerkstandorte in Nowgorod und Karelien abgeschrieben. Durch die Übergabe an das Management fällt eine weitere Wertberichtigung von etwa 60 Millionen Euro an, wenn die Transaktion abgeschlossen ist.
Krieg, Lockdowns, Inflation setzen den Börsianern kräftig zu
Krieg in der Ukraine, Lockdowns in China, Angst steigenden Zinsen in den USA: Börsianer stehen aktuell mächtig unter Druck, und das macht sich auch beim Dax bemerkbar. Der Aktienindex geht auf Tauchstation und fällt unter die Marke von 14.000 Punkten. ntv-Börsenreporterin Katja Dofel berichtet.
Dax-Abwärtstrend intakt - Chartexperte gibt sich entspannt
Nun schlägt wieder die Stunde der Charttechniker: Weil der Dax zuletzt mit 14.598 Punkten erneut ein niedrigeres Hoch ausgebildet hat, ist ihrer Ansicht nach der Abwärtstrend intakt. Seit dem Jahresstart hat der Leitindex nun eine ganze Reihe tieferer Hochs hinter sich: bei 16.285, 15.736, 15.542, 14.925 und zuletzt 14.598 Punkten.
So zeigt sich Marcel Mußler von den Mußler-Briefen mit Blick auf den Dax relativ entspannt: Er sieht den Index bei 13.795 bis 13.460 Punkten stark unterstützt - mit einer Haupt-Unterstützung bei 13.597 Punkten. Mit dem frühen Tief von 13.863 Punkten habe der Dax nun ein zweites Korrekturtief unter den 13.887 aus der Karwoche gesetzt: "Sobald sich dieses nicht mehr durchsetzt, greift der Dax wieder nach oben an", sagt er. Ein dritter Anlauf an den Abwärtstrend bei aktuell 14.400 Punkten könne dann erfolgreich sein. Na, dann schaun mer mal.
BMW stoppt Produktion in einem Werk
BMW stoppt wegen fehlender Teile die Produktion im Werk Regensburg für mindestens eine Woche. Ein Sprecher sagte, seit heute ruhe die Arbeit in Presswerk, Lackiererei, Karosseriebau und Montage. Ein Drittel der 9000 Mitarbeiter sei betroffen. Ursache seien Lieferprobleme bei Halbleitern und Bauteilen aus der Ukraine.
Normalerweise laufen in Regensburg täglich rund 1000 Autos der Modelle X1, X2 und 1er vom Band. Wie es in der kommenden Woche weitergeht, ist den Angaben nach noch offen.
Ukraine-Krieg stimmt deutsche Finanzchefs pessimistisch
Sind es im vergangenen Herbst noch 32 Prozent, sind laut einer Umfrage des Unternehmensberaters Deloitte jetzt ganze 74 Prozent der befragten Finanzchefs mit Blick auf die ökonomischen Erschütterungen "besorgt". Trotz der miesen Stimmung ist die deutsche Konsumlaune jedoch bislang ungebrochen.
Bergbauriese wird wohl in Chile ausgebremst
Dem Bergbaukonzern Anglo American droht ein Rückschlag in Chile. Wie das Unternehmen mitteilte, hat eine chilenische Umweltbehörde empfohlen, dass der Zulassungsantrag des Konzerns für das Bergbauprojekt Los Bronces zurückgewiesen wird.
Anglo American habe die Bestätigung der Behörde SEA erhalten, dass der Antrag alle Umwelt-Kriterien erfülle, so der Konzern. Sie sehe aber ein Informationsdefizit bei Risiken für die öffentliche Gesundheit.
Regierungsdokument zur Inflationserwartung für 2022
Es geht weltweit ein Gespenst um - das Gespenst der hohen Inflation: Und dieses wird uns wohl noch eine Weile erhalten bleiben. Die Bundesregierung rechnet nämlich auch in diesem Jahr mit einer sprunghaft steigenden Teuerungsrate. Wie Reuters aus einem Dokument zitiert, dürfte die Inflation bei 6,1 Prozent liegen. 2023 dürften es dann 2,8 Prozent sein.
Die Schätzung der Regierung von Ende Januar wird damit um satte 2,8 Prozentpunkte erhöht, die Prognose für 2023 noch um 0,8 Punkte angehoben. Zum Vergleich: 2021 hatte die Inflation bei 3,1 Prozent gelegen.
Philips-Umsatz besser als befürchtet
Besser als befürchtet sind die Zahlen von Philips ausgefallen, heißt es in einer ersten Einschätzung im Handel. Der Umsatz ging im ersten Quartal auf 3,9 Milliarden Euro zurück, auf vergleichbarer Basis um 4 Prozent. Hier war ein deutlich höherer Rückgang erwartet worden. Dazu stieg der Auftragseingang um rund 5 Prozent an, was wieder steigende Umsätze nach sich ziehen werde. Besonders stark sei das Personal Health-Geschäft gewesen. Negativ sei allerdings der Rückgang der bereinigten EBITDA-Marge auf 6,2 Prozent, was auf die Probleme um Respironics und die Lieferketten zurückgehe. Per Saldo sollten die Aktien sich relativ stärker als der Markt entwickeln.
Corona, Ukraine, Kabelbäume: Zulieferer fordert Hilfe von Autobauern
Der Zulieferer Mahle ruft angesichts der Produktionsprobleme durch Corona-Krise und Ukraine-Krieg die Automobilhersteller zu Unterstützung auf. Die Pandemie und der Krieg führten zu immer größeren Lieferkettenproblemen und enormen Kostensteigerungen, erklärte Mahle-Finanzchef Michael Frick.
Der Mangel an Teilen wie Kabelbäumen aus der Ukraine und der schon lange herrschende Halbleiter-Engpass führen bei den Autobauern immer wieder zu Produktionsstopps. Die aktuellen Herausforderungen seien für das Unternehmen, das mitten im Wandel von Verbrennungstechnologie zu Elektromobilität steckt, ein Kraftakt, ergänzte Frick.
Ifo-Index überrascht positiv - Dax bleibt aber miesepetrig
Ups, was ist denn da passiert? Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist nämlich im April gestiegen - auf 91,8 nach 90,8 Punkten, obwohl von den Experten ein Rückgang erwartet wurde.
Aber keine Spur von Euphorie an der Frankfurter Börse: "Der Ifo-Index sorgt heute mehr für Verwirrung als dass er weiterhilft", kommentiert ein Händler. Daher reagiere der Markt auch nicht positiv auf die Daten. Denn sowohl der Gesamtindex als auch die Komponenten Lagebeurteilung und Geschäftserwartungen lägen so deutlich über den Prognosen, dass nicht ersichtlich sei, worauf sich das trotz China-Lockdown und Ukraine-Krieg stütze. "Schon die PMI-Daten waren besser als erwartet, aber da konnte man es klar auf die Nach-Corona-Erholung im Service-Bereich zurückführen", so der Händler.
Der Dax blieb jedenfalls missgelaunt und verlor 1,4 Prozent auf 13.940 Zähler. Der EuroStoxx50 notierte 1,6 Prozent tiefer bei 3780 Stellen.
Euro wird ausgehöhlt - bald unter Parität zum US-Dollar?
Euro / DollarZumeist unter der 14.000er-Marke hat sich der Dax im frühen Frankfurter Handel gezeigt. Der Leitindex verringerte sein Minus etwas und verlor 1,2 Prozent auf 13.970 Punkte. Der ungebremste Ausverkauf an den Märkten seit Donnerstag setzt sich damit fort. "Es ist nach wie vor der Abzug von Aktienkapital aus Europa nach den Inflationsdaten", sagte ein Händler mit Verweis auf Flow-Daten der Bank of America.
Die Meldung einer stark steigenden Inflation von 7,4 Prozent im März nach zuvor 5,9 Prozent in der EU und die Weigerung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde von vor Ostern, diese zu bekämpfen habe bei US-Dollar-orientierten Anlegern für Entsetzen gesorgt, so der Börsianer. Der Euro werde weiter ausgehöhlt von der Inflation und unter der Parität zum Dollar erwartet. Die Gemeinschaftswährung notierte 0,6 Prozent schwächer bei 1,0745 Dollar.
US-Bär gegen Europa-Bulle: Wer macht das Rennen?
Hohe Inflation, steigende Zinsen und Rezessionsgefahren: Die Aktienmärkte stehen vor großen Herausforderungen. Worauf sich Anleger in den kommenden Monaten einstellen sollten, wo das meiste Potenzial zu erwarten ist und welche Strategien für welche Erwartungen ratsam sind, darüber diskutiert Raimund Brichta mit Robert Halver von der Baader Bank und Robert Rethfeld von Wellenreiter-Invest. Wer von beiden dabei der Bulle ist und wer der Bär, stellt sich schnell heraus.
Rezessionsängste setzen Ölpreisen massiv zu
Aus Furcht vor einer sinkenden Nachfrage ziehen sich immer mehr Anleger aus dem Rohölmarkt zurück. Die Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich am Vormittag um 3,3 Prozent auf 102,62 US-Dollar je Barrel. Der Preis für US-Leichtöl der Sorte WTI ging um 3,4 Prozent auf 98,08 Dollar runter. Die Corona-Lockdowns in China und die erwarteten US-Zinserhöhungen schürten Spekulationen auf eine Abkühlung der Konjunktur, sagt Stephen Innes, Geschäftsführer beim Vermögensverwalter SPI. Einige Investoren befürchteten sogar eine Rezession.
Brent Rohöl
Frankreichs CAC-40 blutet trotz Macron-Sieges
Die Wiederwahl von Emmanuel Macron zum französischen Staatspräsidenten hat sich nicht positiv auf das Pariser Börsengeschehen durchgeschlagen. Der Leitindex CAC-40 ging 1,9 Prozent leichter in den Handel. Ihn machten schwache Vorgaben aus Asien zu schaffen.
"Zu Käufen verleitet Macrons Wahlsieg heute so gut wie niemanden", sagte Thomas Altmann von QC Partners. Zwar atme der Markt angesichts des Wahlsiegs durch: "Das Aufatmen bedeutet allerdings nur, dass der ganz große Kursrutsch ausbleibt", meint der Vermögensverwalter.
Dax startet tiefrot - Macron-Sieg verhindert Schlimmeres
Der deutsche Aktienmarkt ist mit deutlichen Abschlägen in die Woche gestartet. Der Dax verlor 1,8 Prozent auf 13.889 Punkte. MDax, TecDax und SDax gaben zwischen 1,1 und 1,3 Prozent ab.
"Die hohe Inflation zehrt an der Konsum- und an der Investitionsneigung", sagte ein Börsianer. Eine Entspannung sei nicht in Sicht, auch weil sich die Lieferkettenprobleme wegen des Lockdown in Shanghai erst einmal weiter verschärfen dürften. Neue Aufschlüsse zur Unternehmensstimmung dürfte am Vormittag der ifo-Geschäftsklima-Index bringen.
"Auch der Wahlsieg von Emmanuel Macron wird von der allgemeinen Risikoaversion erst einmal in den Hintergrund gedrängt", hieß es auf dem Frankfurter Parkett. Allerdings habe der erneute Erfolg des französischen Präsidenten den ganz großen Ausverkauf verhindert.
Hyundai profitiert von Währungseffekten
Der südkoreanische Autobauer Hyundai hat zum Jahresstart von günstigen Währungskursen profitiert und damit höhere Materialkosten und einen Absatzrückgang infolge der Chipkrise wettgemacht. Der Gewinn kletterte im ersten Quartal um fast ein Fünftel auf 1,6 Billionen Won (umgerechnet 1,19 Milliarden Euro), wie Hyundai mitteilte. Das Nettoergebnis fiel höher als von Analysten erwartet aus. Von Januar bis März war der südkoreanische Won fast sieben Prozent schwächer zum Dollar als im Vorjahreszeitraum. Weltweit setzte Hyundai zum Jahresstart trotz einer guten Nachfrage nach Geländewagen und den Genesis-Luxusmodellen zehn Prozent weniger Autos ab.
Aktionäre drängen Twitter zu Gesprächen mit Elon Musk
Die Konzernführung von Twitter steht Insidern zufolge unter Druck der Aktionäre, mit Tesla-Chef Elon Musk über sein Gebot für den Kurznachrichtendienst zu verhandeln. Einige von ihnen wollten dabei einen höheren Preis herausschlagen, sagen mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. Musk hat 54,20 Dollar je Aktie geboten und dies als sein Bestes und letztes Angebot bezeichnet. Die Papiere schlossen am Freitag bei 48,93 Dollar, was eine Unsicherheit am Markt über die Chancen des Übernahmeangebotes widerspiegelt. Stellungnahmen von Twitter und Musk lagen nicht vor.
Den Insidern zufolge gehen die Vorstellungen der Aktionäre über den gewünschten Preis auseinander und hängen auch von der jeweiligen Anlagestrategie ab. Langfristig orientierte aktive Investoren, die zusammen mit passiven Index-Fonds den größten Teil der Twitter-Papiere halten, hätten höhere Bewertungen von zum Teil über 60 Dollar im Sinn. Eher Kurzfristige ausgelegte Anteilseigner wie Hedgefonds wollten dagegen entweder das Angebot von Musk annehmen oder nur einen kleinen Aufschlag verlangen. Einige von ihnen befürchteten angesichts der jüngsten Kursverluste bei Technologieaktien, dass der US-Konzern nicht aus eigener Kraft eine höhere Bewertung erzielen könne, hieß es.
Das "Wall Street Journal" berichtete am Sonntag von Treffen Musks mit Twitter-Aktionären. Der nach Forbes reichste Mann der Welt hatte sein Angebot für insgesamt 43 Milliarden Dollar Mitte April vorgestellt. Er hat erklärt, dass Twitter von der Börse genommen werden müsse, um eine weltweite Plattform für die Meinungsfreiheit zu werden. Die Leitung des Internet-Konzerns hat eine als "Giftpille" bekannte Strategie aufgelegt, um die Übernahme abwehren zu können. Twitter soll am Donnerstag Geschäftszahlen vorlegen.
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Dax sackt unter 14.000er-Marke
Zum Auftakt einer Woche mit zahlreichen Firmenbilanzen und Konjunkturdaten wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge niedriger starten. Der deutsche Börsenleitindex wird aktuell 1,4 Prozent im Minus taxiert, notiert um 13.935 Zähler.
Am Freitag hatte er wegen Konjunktur- und Zinserhöhungssorgen 2,5 Prozent auf 14.142,09 Punkte verloren. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der Pandemie-Beschränkungen in China rätseln Börsianer weiter über die Aussichten für die Weltwirtschaft. Etwas mehr Klarheit versprechen sie sich vom Ifo-Index, der die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen widerspiegelt. Experten erwarten für April einen Rückgang auf 88,1 Punkte von 90,8 Zählern. Der Index für die Konjunkturerwartungen falle voraussichtlich auf 82,3 Punkte von 85,1 Zählern.
Daneben hält eine Reihe von Firmenbilanzen Investoren auf Trab: Unter anderem öffnen der Pharma-Hersteller Roche, der Medienkonzern Vivendi sowie der Getränke-Anbieter Coca-Cola ihre Bücher. Erleichtert reagierten Investoren auf die Wiederwahl des französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Er setzte sich in der Stichwahl gegen seine rechte Herausfordererin und EU-Skeptikerin Marine Le Pen durch. Der Euro konnte davon aber nicht profitieren und fiel auf 1,0771 Dollar. Andere Faktoren wie die US-Zinserhöhungen rückten wieder in den Mittelpunkt, sagte Anlagestratege Sim Moh Siong von der Bank of Singapore.
Kräftige Verluste bei Asien-Aktien
Steil abwärts geht es an den Aktienmärkten in Ostasien. Die Indizes folgen damit der sehr schwachen Tendenz an der Wall Street zum Ende der Vorwoche, wo in erster Linie die Erwartung einer Reihe weiterer Zinserhöhungen in großen Einzelschritten die Anleger zu Verkäufen von Aktien animiert hatten.
Hinzu kommen als Belastungsfaktor die Lockdowns in China - insbesondere in der Finanzmetropole Shanghai - wegen der grassierenden Corona-Pandemie. Sie gehen in den zweiten Monat, ohne dass die Situation unter Kontrolle scheint, und beeinträchtigen mehr und mehr die wirtschaftliche Aktivität - auch mit Folgen für die globale Konjunktur. Dazu passend geben die Ölpreise um rund 3 Prozent nach.
Der Nikkei in Tokio verliert 1,6 Prozent auf 26.664 Punkte, an den chinesischen Börsen knicken die Indizes bis 2,6 Prozent ein. In Australien ruht das Geschäft wegen eines Feiertags. Unter den Einzelwerten geht es in Tokio für Nissan Motor um 4,0 Prozent nach unten, belastet von Berichten, wonach der Partner Renault einen Teil seiner Beteiligung an den Japanern verkaufen will.
Pharmariese bekräftigt Jahresprognose
Der Schweizer Pharmariese Roche sieht sich nach dem ersten Quartal auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Vor allem das Diagnostik-Geschäft boomte in den ersten drei Monaten dank der ungebrochenen Nachfrage nach Covid-19-Tests, wie der Arzneimittelhersteller aus Basel mitteilt. Doch auch im dominierenden Pharmageschäft zogen die Verkäufe kräftig an. Konzernweit stiegen die Verkaufserlöse im Zeitraum Januar bis März gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode währungsbereinigt um elf Prozent auf 16,45 Milliarden Franken (15,91 Milliarden Euro). Gewinnzahlen gibt Roche nur zum Halbjahr und am Jahresende bekannt.
VW-Tochter lässt Lkw-Produktion wieder anlaufen
Nach sechs Wochen Stillstand lässt der Lastwagenbauer MAN die Produktion ab Montag wieder anlaufen. Die Versorgung mit Kabelsträngen habe sich verbessert, ein kleiner Teil der Belegschaft könne jetzt schrittweise aus der Kurzarbeit zurückkehren, sagt MAN-Chef Alexander Vlaskamp. Aber mit dem vollständigen Hochlauf der Produktion rechne er erst im Laufe der nächsten Monate. "Nach heutiger Einschätzung könnten wir über 20 Prozent unserer Jahresproduktion verlieren. Der Rückstand ist kaum mehr aufzuholen", sagte Vlaskamp. Im Durchschnitt produziert MAN zwischen 80 000 und 85.000 Lastwagen pro Jahr.
Weil die Kabelbaum-Hersteller in der Ukraine nur noch wenig liefern können, hatte MAN ab Mitte März allein in Deutschland rund 11.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. In den Lkw-Werken München und Krakau standen die Bänder, in Nürnberg, Salzgitter und Wittlich gab es Einschränkungen. Inzwischen bekomme MAN Kabelbäume auch aus Polen, der Türkei und Brasilien, sagte Vlaskamp der Deutschen Presse-Agentur. Aber "im zweiten Quartal wird der größere Teil der Belegschaft noch in Kurzarbeit bleiben müssen". Erst weit in der zweiten Jahreshälfte könnte ein Ausfall der Zulieferer in der Ukraine fast komplett kompensiert werden.
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Asien-Börsen brechen ein
Die asiatischen Aktienmärkte sind so stark wie seit zwei Wochen nicht mehr gefallen. Die Sorge über schnelle Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed und eine Verlangsamung des Wachstums verunsicherte die Anleger. "Bedenken hinsichtlich der Zinssätze und der Rezession sind jetzt die größten Risiken für die Anleger", sagte Candace Browning von der Bank of America. "Die steigenden Lebensmittel- und Benzinpreise sowie das Auslaufen wichtiger Konjunkturprogramme beunruhigen die Anleger hinsichtlich der Kaufkraft der einkommensschwachen Verbraucher."
Der Nikkei bricht im Verlauf 1,9 Prozent auf 26.579 Punkte ein. Der breiter gefasste Topix-Index gibt 1,6 Prozent auf 1875 Zähler ab. Der Shanghai Composite büßt zwei Prozent ein. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen verliert 1,7 Prozent.
Die Erfolgsgeheimnisse von Tesla
Yuan unter Druck, Euro unter 1,08
Im asiatischen Devisenhandel verliert der Dollar 0,1 Prozent auf 128,41 Yen und legt 0,5 Prozent auf 6,5360 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notiert er kaum verändert bei 0,9570 Franken. Parallel dazu fällt der Euro 0,1 Prozent auf 1,0784 Dollar und gibt 0,1 Prozent auf 1,0321 Franken nach. Das Pfund Sterling verliert 0,3 Prozent auf 1,2805 Dollar.
Euro / Dollar o
Rezessionsangst, Kurseinbruch: Das wird für den Dax heute wichtig
Am Aktienmarkt geht die Rezessionsangst um: Immer mehr Anleger fürchten, dass die Wirtschaft in den USA und Europa angesichts steigender Zinsen und des Ukraine-Krieges ins Trudeln gerät. Auch die chinesische Konjunktur sei ein Risikofaktor für die Börse, warnen die Analysten der Investmentbank Nomura. Ein Ende der Null-Covid-Strategie der Regierung in Peking sei nicht absehbar und immer neue Städte würden in den Lockdown geschickt. Dem Dax könnte eine unruhige Woche ins Haus stehen. In der alten Woche verlor der Dax allein am Freitag deutliche 360 Punkte oder 2,5 Prozent. Schlusskurs: 14.142 Zähler, nachdem der Leitindex in der Woche bereits bis knapp an die 14.600er-Marke geklettert war, aber auch unter die 14.000-Punkte-Schwelle gefallen war. Auch an der Wall Street hatten die Kurse zum Wochenschluss nachgegeben. Aktuell wird der Dax erneut unterhalb der 14.000-Zähler-Marke taxiert.
Den USA drohe wegen der erwarteten Zinserhöhungen Ende 2023 eine Rezession, prognostiziert David Folkerts-Landau, Chef-Volkswirt der Deutschen Bank. Der US-Schlüsselsatz könnte bis dahin auf 4,5 bis fünf Prozent steigen. Allein für 2021 signalisierten die Kurse an den Terminmärkten eine Anhebung um insgesamt mehr als 2,6 Prozentpunkte.
"Vielleicht ist es zu früh, eine Rezession im Jahr 2023 auszurufen", wirft Mark Dowding, Chef-Anleger des Vermögensverwalters BlueBay, ein. "Es scheint aber angemessen, die Wachstumserwartungen für das kommende Jahr weiter nach unten zu korrigieren."
Den Auftakt für den Konjunkturdaten-Reigen bildet heute der Ifo-Index, der die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen widerspiegelt. Hier sagen Analysten für April einen leichten Rückgang auf 88,1 Punkte voraus.
Von Unternehmensseite beginnt die neue Handelswoche mit Ergebnissen zahlreicher Großkonzerne: So veröffentlichen etwa Philips, Roche, Coca-Cola und Vivendi ihre Geschäftsberichte. Aus dem Dax öffnet die Deutsche Börse ihre Bücher.