Marktberichte

Anleger nervös, Dow im Minus Inflationsangst lähmt die Wall Street

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Ein harter Winter, Stromausfälle in Texas, Sorgen um die Inflation: Die Anleger sind nicht in Kauflaune.

(Foto: AP)

Ein harter Winter, die Corona-Krise und zähe Inflationsängste sorgen für einen deutlich unterkühlten Handelstag an der Wall Street. Die Anleger sind nervös, aber einige Unternehmen legen trotzdem Rekordzahlen vor: Bettenhändler und Waffenhersteller.

An der Wall Street blieb die Stimmung unter den Anlegern von Nervosität geprägt. Im Mittelpunkt standen enttäuschende Walmart-Zahlen, Kursverluste bei Tech-Werten und die anhaltende Diskussion um eine Rückkehr der Inflation. Die zuletzt rekordhohen New Yorker Indizes konnten ihr Minus aber allesamt deutlich reduzieren. Der Dow Jones Industrial ging 0,38 Prozent tiefer bei 31.493,3 Punkten aus dem Handel. Der marktbreite S&P 500 fiel am Ende noch um 0,44 Prozent auf 3913,9 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 hatte zeitweise sogar 1,6 Prozent verloren, am Ende betrug sein Abschlag dann noch 0,45 Prozent auf 13.637,5 Zähler.

Eine stark steigende Geldmenge, das von US-Präsident Joe Biden geplante Konjunkturpaket und die nach oben springenden Rohstoffpreise sind einige der Zutaten für einen "explosiven Inflationscocktail", wie die Experten des Bankhauses Metzler schrieben. Am davon beeinflussten Anleihemarkt setzte aber im Tagesverlauf wie bei den US-Aktien eine Stabilisierung ein. Die zehnjährigen US-Anleihen rentierten zuletzt wieder mit weniger als 1,30 Prozent.

Walmart enttäuscht

Walmart
Walmart 130,88

Walmart-Aktien fielen um 6,5 Prozent. Der Einzelhandelsgigant verschreckte mit schwachen Viertquartalszahlen und einem mauen Ausblick. Zudem stellte der Konzern Lohnerhöhungen in Aussicht. Blue Apron sanken sogar um 16,2 Prozent. Der Essenslieferant sieht sich weiter auf strammem Wachstumskurs. Doch Geld verdient die Gesellschaft nicht. Erneut wurde ein Verlust im vierten Quartal ausgewiesen.

Marriott International gewannen 0,5 Prozent. Der Hotelbetreiber schrieb rote Zahlen und verfehlte die Umsatzschätzungen des Marktes im Schlussquartal 2020. Die Gesellschaft erwartet aber eine Erholung im laufenden Jahr. Sleep Number legten um 1 Prozent zu. Der Bettenhändler verbuchte ein Rekordergebnis. Auch der Umsatz übertraf die Marktprognosen. Die Twilio-Geschäftszahlen kamen ebenfalls sehr gut an. Das Softwareunternehmen steigerte den Umsatz im vierten Quartal im Jahresvergleich um 65 Prozent - stärker als Analysten erwartet hatten. Auf bereinigter Basis schrieb Twilio überraschend schwarze Zahlen. Die Titel steigen um 7,7 Prozent.

Ölpreise im Minus, Rekord bei Waffenhersteller

Gamestop Corporation
Gamestop Corporation 20,77

Der Waffenhersteller Sturm Ruger & Co berichtete von den höchsten Umsätzen seit Jahren und konnte den Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal fast vervierfachen. Das Papier stieg um 0,9 Prozent. In einem Finanzausschuss des Kongresses wurden Akteure befragt, die an den jüngsten Kurskapriolen von Gamestop beteiligt waren. Die Aktie des Einzelhändlers für Videospiele brach um 11 Prozent ein.

Die anhaltende Kältewelle in den USA stützte zunächst noch die Ölpreise. Auch die Rohöl-Lagerbestandsdaten waren mit einem deutlichen Rückgang tendenziell preisstützend. Da aber auch Raffinerien wegen der Kälte lahmgelegt sind und damit kurzfristig kein Erdöl nachfragen, drehten die Kurse ins Minus. Zudem drückte wie bereits am Vortag die Sorge, dass Saudi-Arabien mehr Öl auf den Markt bringen könnte. Daran schlossen sich Spekulationen über Produktionsausweitungen auch anderer großer Förderländer der Opec+ an.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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