Neue Zahlen zu Coronavirus Mehr als 26.000 Infizierte in Deutschland
23.03.2020, 10:44 Uhr
Italien kämpft weiter um das Leben von Zehntausenden Infizierten.
(Foto: REUTERS)
In Deutschland steigt die Zahl der Infizierten mit dem Coronavirus weiter. Mehr als 100 Menschen sind an den Folgen der Infektion gestorben. Zwar verlangsamt sich die Zahl der Neuansteckungen, das muss laut Robert-Koch-Institut aber nichts heißen.
In Deutschland hat sich die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen über das Wochenende merklich verlangsamt. Ob sich daraus erste Erfolge der strikten Gesundheitsmaßnahmen ablesen lassen, ist aber noch offen. Die scheinen in Italien bisher nicht anzuschlagen: Das am schwersten von der Pandemie betroffene Land hat für Samstag und Sonntag mehr als 1400 Tote gemeldet. Ähnlich schlimm ist die Lage möglicherweise bald im US-Bundesstaat New York mit der Metropole New York City. Dort allein verzeichnen die Behörden mittlerweile fünf Prozent der weltweiten Fälle. Die wichtigsten Zahlen im Überblick:
Deutschland
Nach ntv-Berechnungen gibt es aktuell 26.155 bestätigte Fälle des Coronavirus in Deutschland, 109 sind an den Folgen der Lungenerkrankung Covid-19 gestorben. Dabei sind die Fallzahlen über das Wochenende bundesweit etwas langsamer angestiegen als in den Tagen zuvor. Ob es sich um die erhoffte Trendwende handelt, ist offen: Das Robert-Koch-Institut (RKI) vermutet, dass einige Gesundheitsämter Samstag und Sonntag keine Zahlen gemeldet haben und dies heute nachholen. RKI-Präsident Lothar Wieler zeigte sich dennoch vorsichtig optimistisch, dass die getroffenen Maßnahmen bald greifen könnten. "Wir sehen den Trend, dass sich die exponentielle Wachstumskurve etwas abflacht", sagte er am Vormittag auf der täglichen Pressekonferenz des Insituts. Für wirklich fundierte Aussagen sei es aber noch zu früh. Wieler zufolge könnte der Trend am Mittwoch definitiv besser bewertet werden.
Italien
Das am schwersten von der Corona-Pandemie betroffene Land hat ein schwarzes Wochenende hinter sich: Samstag und Sonntag meldete Italien insgesamt 1434 neue Todesfälle. Insgesamt wurden bisher 59.138 Infizierte erfasst, die drastischen Maßnahmen der Regierung scheinen bisher nicht zu wirken. Noch bis zum 3. April sollen in der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone alle Firmen und Fabriken dichtbleiben, die nicht essenziell wichtig für das tägliche Leben sind.
Europa
Europaweit gibt es inzwischen fast 170.000 bestätigte Corona-Fälle, von denen mehr als 150.000 aktiv sind. Nach Italien ist nach wie vor Spanien am schlimmsten von der Pandemie betroffen, mit fast 25.000 aktiven Infektionen und 1756 Todesfällen. Erstaunlich viele Fälle meldet auch die vergleichsweise kleine Schweiz mit beinahe 7000 aktiven Infektionen. Damit liegt das Land noch vor dem Vereinigten Königreich, das bei gut 5000 aktiven Fällen steht.
USA
Die Vereinigten Staaten melden nach Italien die zweitmeisten aktiven Corona-Fälle: Nach Angaben von US-Vizepräsident Mike Pence haben sich inzwischen rund 254.000 Personen auf das Virus testen lassen, mehr als 32.000 stellten sich – Stand Sonntag – als infiziert heraus. Das waren rund 8300 mehr als am Samstag. Besonders prekär ist die Lage im Großraum New York: Die Metropole New York City und der dazugehörige Bundesstaat melden mit 16.887 mehr als die Hälfte der gesamten US-Fälle. Der starke Anstieg soll einerseits mit der rapiden Ausbreitung des Virus zusammenhängen, aber auch auf das vermehrte Testen zurückzuführen sein. Nach offiziellen Angaben ist New York damit für etwa fünf Prozent aller Fälle weltweit verantwortlich. Seit Sonntagabend mussten Einkaufszentren, Friseursalons, Büchereien und andere "nicht lebensnotwendige" Einrichtungen schließen.
Asien
In China scheint sich die Lage weiter zu entspannen: Derzeit meldet die Volksrepublik noch 5120 aktive Fälle. Die zuletzt registrierten 39 neuen Infektionen seien alle auf Ansteckungen aus dem Ausland zurückzuführen, heißt es aus Peking. Damit ist es der fünfte Tag in Folge ohne Ansteckung innerhalb des Landes.
Ähnlich sieht es in Südkorea aus: Das Land hat den geringsten Tagesanstieg von nachgewiesenen Neuinfektionen seit dem Höhepunkt Ende Februar verzeichnet: Am Sonntag kamen laut den Gesundheitsbehörden lediglich 64 neue Fälle hinzu.
Weltweit
Auf dem gesamten Globus haben sich mittlerweile mehr als 330.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, knapp 225.000 Fälle sind noch aktiv. Die Zahl der Todesfälle liegt bei knapp 15.000. Stand Sonntag, 22. März, waren insgesamt etwa 160 Länder und Territorien von dem Virus betroffen.
Quelle: ntv.de, chr mit AFP