Politik

Historischer Name für A350 Neuer Regierungsflieger ist Sozialdemokrat

Der neue A350 soll Regierungsmitgliedern für weltweite Reisen zur Verfügung stehen.

Der neue A350 soll Regierungsmitgliedern für weltweite Reisen zur Verfügung stehen.

(Foto: dpa)

Dass Regierungsmitglieder - oder gar die Kanzlerin - wegen einer Flugzeugpanne stranden, soll der Vergangenheit angehören. Mit dem neuen Airbus A350 nimmt die Bundeswehr einen von insgesamt drei Langstrecken-Fliegern in Empfang. Benannt ist der Regierungsjet nach einem prominenten Sozialdemokraten.

Auf dem Gelände der Lufthansa Technik in Hamburg ist der erste Airbus A350 an die Bundeswehr zur Nutzung durch die Flugbereitschaft übergeben worden - und er trägt einen prominenten Namen. Die beteiligten Ministerien haben sich laut "Spiegel"-Informationen mit dem Kanzleramt darauf geeinigt, den Regierungsflieger nach Kurt Schumacher, dem ersten SPD-Chef der Nachkriegsgeschichte, zu benennen. An der Zeremonie nahm auch CDU-Chefin und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer teil.

Der Airbus A310 mit dem Namen Kurt Schumacher kam zuletzt zum Einsatz, um Deutsche aus Wuhan auszufliegen.

Der Airbus A310 mit dem Namen Kurt Schumacher kam zuletzt zum Einsatz, um Deutsche aus Wuhan auszufliegen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Laut Lufthansa Technik handelt es sich um das weltweit erste Regierungsflugzeug auf Basis eines A350-900. Die Kabine sei speziell für Regierungsdelegationen ausgestattet worden: mit einem Konferenzraum, einer Lounge, bequemeren Sitzen, mehr Sanitärräumen und einer modernen Küche. Zwei weitere A350-900 sollen von der Lufthansa Technik mit einer VIP-Kabine versehen und im Jahr 2022 übergeben werden. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums sollen die drei neuen Maschinen die in Betrieb befindlichen A340-300 ablösen.

Die Flugbereitschaft der Bundeswehr verfügt nach Angaben eines Sprechers zurzeit über 17 Flugzeuge. Das älteste ist ein Airbus A310, der vor mehr als 30 Jahren in Dienst gestellt wurde. Nach einer Pannenserie mit ihren Flugzeugen hatte die Bundesregierung im Frühjahr 2019 beschlossen, drei neue Maschinen für die Flugbereitschaft anzuschaffen. Dafür wurden rund 1,2 Milliarden Euro veranschlagt. Die beiden weiteren neuen A350 sollen die bisherigen Namen der beiden Langstrecken-Jets der Regierungsflotte bekommen - Konrad Adenauer und Theodor Heuss.

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Dem Magazin zufolge ist es das erste Mal, dass eine SPD-Größe bei der Benennung von Regierungsfliegern bedacht wird. Zwar gibt es seit 1991 einen A310 mit dem Namen Kurt Schumacher in der Flotte der Luftwaffe - allerdings war dieser vor der Übernahme durch die Bundeswehr von DDR-Regierungschef Erich Honecker genutzt worden. Außerdem transportiert er keine Regierungsmitglieder, sondern fliegt Soldaten zu ihren Auslandseinsätzen. Zuletzt holte er deutsche Staatsbürger aus dem chinesischen Wuhan zurück.

In den vergangenen Monaten hatten Pannen mit den Regierungsfliegern immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Unter anderem saß Bundesaußenminister Heiko Maas vorübergehend in Mali fest, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier strandete in Äthiopien. Internationales Aufsehen erregte die Flugzeugpanne von Kanzlerin Angela Merkel Ende November 2018, die auf dem Weg zum G20-Gipfel in Buenos Aires wegen eines Totalausfalls des Funksystems umkehren musste. Merkel stieg auf eine Linienmaschine um und traf erst mit großer Verspätung in Argentinien ein.

Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP

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