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"King of the Baggers" Harleys neue Sportlichkeit trägt das Kürzel ST

Vor allem Freunde der Kurve möchte Harley-Davidson mit seinen drei neuen ST-Modellen in den Bann schlagen.

Vor allem Freunde der Kurve möchte Harley-Davidson mit seinen drei neuen ST-Modellen in den Bann schlagen.

(Foto: Harley-Davidson)

Inspiriert vom Motorradrennen "King of the Baggers" hat Harley-Davidson für die Saison 2022 drei Modelle mit dem Kürzel ST auf die Reise geschickt, die die Street Glide, die Road Glide und die Low Rider zu echten Kurvenjägern machen soll. Und tatsächlich gibt es dafür hoffnungsvolle Beigaben.

Die US-Amerikaner sind ja bekannt für verrückte Rennserien. Eine der jüngsten ist das von MotoAmerica initiierte Motorradrennen "King of the Baggers". Wie der Name schon sagt, jagen hier Maschinen mit einem Kampfgewicht von knapp 300 Kilogramm über den Rundkurs. Um genau zu sein war der Kurs zum Debüt-Rennen im Oktober 2020 gar nicht so rund, denn man traf sich auf dem wirklich nicht ganz einfachen Track in Laguna Seca mit der berüchtigten Corkscrew-Schikane.

So dynamisch fahren die Profis bei den Rennen der "King of the Baggers" mit über 300 Kilogramm schweren Ungetümen.

So dynamisch fahren die Profis bei den Rennen der "King of the Baggers" mit über 300 Kilogramm schweren Ungetümen.

(Foto: Indian)

Die zweite Rennserie wurde auf dem Michelin Raceway Road Atlanta Kurs eröffnet, der für solche Koffer, wie es die Bagger nun mal sind, auch kein Kinderspiel ist. Doch wie dem auch sei, die Serie bringt eine der ältesten Motorrad-Rivalitäten der USA wieder auf die Rennstrecke, die von Indian Motorcycle und Harley-Davidson. Und tatsächlich erfreut sich der neuerlich ausgerufene sportliche Zwist beim Publikum größter Beliebtheit. Denn es ist schon eine Augenweide, wenn echte Könner diese 300-Kilo-Brocken über den Track jagen.

Sportlicher Anspruch für Schwergewichte

Und weil das so ist, hat Harley beschlossen, etwas von diesem Flair auf seine 2022er-Modelle zu übertragen. Gezeichnet mit dem Kürzel ST, das für Sport-Touring steht, gehen jetzt eine neue Low Rider ST, eine Street Glide GT und eine Road Glide ST an den Start. Um dem neuen sportlichen Anspruch gerecht zu werden, gibt es ein neues Fahrwerk und natürlich einen neuen Motor. Letztgenannter ist der Milwaukee-Eight-V2 mit 117 Cubik Inch, also 1923 Kubikzentimetern Hubraum. Konsequenz dessen sind 107 PS, das sind 13 Pferde und neun Newtonmeter mehr als die Modelle mit dem 114er-Motor zu bieten haben. Nur um mal eine Zahl sprechen zu lassen: Ab 3750 Kurbelwellenumdrehungen werden hier bei den Glide-Modellen 172 Newtonmeter an das Hinterrad gewuchtet. Bei der Low Rider ST sind es ab 3500 immerhin noch 169 Newtonmeter.

Die ST-Modelle von Harley kommen in Schwarz oder Grau zu den Kunden. Ganz in der Optik der Rennserienmodelle.

Die ST-Modelle von Harley kommen in Schwarz oder Grau zu den Kunden. Ganz in der Optik der Rennserienmodelle.

(Foto: Harley-Davidson)

Doch viel wichtiger für eine sportliche Fahrweise ist die Schräglagenfreiheit, die bekanntermaßen bei den Harley-Schwergewichten nicht besonders ausgeprägt ist. Für die ST-Reihe wurden hier aber die Federbeine verlängert, auf dass sie sich ordentlich neigen können. Markenzeichen der Road Glide ST bleibt ihre Verkleidung in Form der sogenannten Sharknose. Mit ihrem Sitzbrötchen ist sie aber eher was für Einzelgänger, die lieber allein durch die Kehre fliegen. Ansonsten haben die ST-Modelle, so auch die Road Glide sich optisch mit schwarzem Motor und bronze-farbenen Akzenten den "King of Baggers" angepasst.

Farblich hält man sich bedeckt

In der Verkleidung sitzen zwei Day-Maker-Scheinwerfer und der Fahrer blickt auf das Boom-GTS-Infotainment mit Touchscreen und Navi. Damit es in den Kurven nicht ganz so schwerfällt, hat Harley die Glide ST auch noch von fünf Kilogramm Gewicht befreit, was allerdings bei 382 Kilogramm im wahrsten Sinne des Wortes kaum ins Gewicht fällt.

Die Road Glide ST ist in allen Belangen das Schwergewicht der Reihe.

Die Road Glide ST ist in allen Belangen das Schwergewicht der Reihe.

(Foto: Harley-Davidson)

Die Sitzbank wurde um zwei Zentimeter gehoben und damit auch die Fußrasten, was wie schon erwähnt etwas mehr Schräglagenfreiheit schafft. Wie bei den Grand-America-Touring-Modellen üblich ist natürlich das RDR-System (Reflex Defensive Rider) von Harley, mit schräglagensensiblem Integral-ABS und Traktionskontrolle, sowie der Berganfahrhilfe und gesteuerter Motorbremse an Bord.

Farblich hält man sich dann mit der Road Glide ST eher bedeckt, denn wahlweise stehen Vivid Black oder Gunship Gray in der Farbtabelle. Wer sich für den Schwarzrock entscheidet, zahlt übrigens 33.085 Euro. Etwas preiswerter ist da die etwas klassischere Street Glide ST mit 32.635 Euro. Batwing-Verkleidung, einzelner Hauptscheinwerfer und schlanke 369 Kilogramm Kampfgewicht, dürften sie zum dynamischeren Bagger machen. Auch auf ihr sitzt man dank längere Federbeine zwei Zentimeter höher, blickt aber als Fahrer auf das gleiche Infotainmentsystem und profitiert vom Schräglagen-ABS und der Traktionskontrolle in Form des RDR. Farblich bleibt es auch hier bei Schwarz und Grau.

Tall Bike Style für Low Rider ST

An der Seite der Low Rider ST steht übrigens noch eine Low Rider S.

An der Seite der Low Rider ST steht übrigens noch eine Low Rider S.

(Foto: Harley-Davidson)

Die Low Rider ST präsentiert sich dann als dritte im Bunde im kalifornischen Tall Bike Style. Die Seitenkoffer sind hoch und eng platziert, damit es auch hier etwas schräger werden kann. Wer es aber wirklich wissen will, der kann die 53,8 Liter fassenden Koffer mit einem Handgriff abnehmen und verwandelt die Low Rider ST so vom Tourer in einen Performance Cruiser. Vorbild für das Design war die FXRT Sport Glide, so Designchef Brad Richards. Für den flotten Flug über die Autobahn wurde dann auch die Verkleidung optimiert. Mit ihrer dreifachen Splitstream-Belüftung sollen sich die Turbulenzen am Kopf des Fahrers dann auch deutlich minimieren. Zudem wird der von einer um 15 Zentimeter verlängerten, dunkel getönten Scheibe geschützt.

Auch bei der Low Rider ST wurden die Federwege so verlängert, dass der Fahrer 1,9 Zentimeter höher sitzt. Wie bei den anderen ST-Modellen wird dadurch nicht nur der Federungskomfort verbessert, sondern auch die Schräglagenfreiheit erhöht. Anders als bei den Glide-ST-Modellen erhält der Fahrer der Low Rider ST alle fahrnotwendigen Informationen von einem kompakten Tacho, der versteckt in die Riser eingesetzt ist, um den Eindruck zu erwecken, das Bike hätte gar keine Instrumente. Ansonsten dominiert auch hier die Farbe Schwarz in den unterschiedlichsten Tönen für verschiedene Teile. Im Vergleich zu den Glide-Schwestern ist die Low Rider ST mit 21.595 Euro oder 21.955 Euro hingegen ein echtes Schnäppchen.

Quelle: ntv.de

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