Auto

Hessischer Cousin für Down Under Opel versucht es erneut in Australien

Optisch kaum verändert zu seinem deutschen Cousin präsentiert sich der Holden Insignia VXR.

Optisch kaum verändert zu seinem deutschen Cousin präsentiert sich der Holden Insignia VXR.

Der Versuch, in Australien Fuß zu fassen, ist für Opel kläglich gescheitert. Jetzt will die Marke mit dem Blitz es noch einmal wissen und schickt unter neuer Flagge einen potenten Bekannten nach Australien. Mit 325 PS fährt der Holden Insignia VXR in Down Under vor.

Nach dem fast schon schmachvollen Rückzug aus Australien vor gut einem Jahr kehrt Opel jetzt zurück. Der Insignia OPC erhält einen australischen Verwandten. Im Werk Rüsselsheim ist die Mittelklasselimousine nun erstmals unter dem Logo der GM-Tochter Holden vom Band gelaufen. Als Holden Insignia VXR soll erneut der Markt des fünften Kontinents erobert werden. Für den Antrieb des VXR sorgt der auch aus dem OPC bekannte 2,8-Liter-V6-Turbobenziner mit 325 PS. Neben dem Mittelklassesportler wird Opel künftig auch den Kompaktsportler Astra OPC sowie das Kompakt-Cabrio Cascada in Holden-Versionen für den australischen Markt bauen.

Nach Insignis auch Cascada und Astra

Die deutsche GM-Tochter profitiert davon, dass Holden 2017 die eigene Fahrzeugproduktion in Australien einstellen muss. Das Portfolio der Marke soll vor allem mit Opel- und Chevrolet-Modellen gefüllt werden. Unter eigenem Logo konnte sich Opel zuletzt allerdings nicht durchsetzen. Die Rüsselsheimer hatten 2014 angekündigt, neben der Insignia-Variante auch Modelle des Astra und des Cascada nach Neuseeland und Australien zu liefern. Ein Jahr zuvor hatte sich die Marke nach kurzem Gastspiel wieder verabschiedet. Die Begründung: Es sei wirtschaftlich nicht sinnvoll, unter der Marke Opel zu exportieren. Teure Investitionen in die weitgehend unbekannte Marke und in den Vertrieb vor Ort sollten vermieden werden.

Ob der Holden Insignia aber deutlich preiswerter angeboten werden kann als sein deutsches Pendant, darf bezweifelt werden. Dennoch hat die Produktion für Opel noch einen anderen Nutzen. Die Holden-Modelle "made in Germany" könnten die Auslastung der europäischen Werke verbessern. "Wo immer es sinnvoll ist, werden wir in den kommenden Jahren mit unserem australischen Partner zusammenarbeiten", sagte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann. Die Kooperation mit anderen Marken der US-Konzernmutter General Motors (GM) soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden.

Ära muss auch Gewinn bringen

Die Zusammenarbeit mit den Schwestermarken im GM-Konzern sei der Beginn einer neuen Ära, erklärt Opel. Anfang Januar hatte Buick in Detroit das in Rüsselsheim entwickelte Cabriolet Cascada vorgestellt. Im vergangenen Jahr kündigte der Hersteller an, noch in diesem Jahrzehnt ein neues Buick-Modell für den US-Markt in Rüsselsheim zu produzieren. Der Erfolg in Australien und den USA ist für Opel wichtig. Immerhin hat GM vier Milliarden Euro investiert, damit die Marke neue Modelle entwickeln kann. Und so sehr GM-Chefin Mary Barra die Rüsselsheimer stützt, irgendwann will sie Zahlen sehen, die die Gesamtrechnung aufgehen lassen.

Quelle: ntv.de, hpr/dpa/sp-x

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