Auto

Trotz Corona-Krise Skoda fährt weiter in der Erfolgsspur

Der meistverkaufte Skoda ist, wie in den letzten Jahren auch, der Octavia.

Der meistverkaufte Skoda ist, wie in den letzten Jahren auch, der Octavia.

(Foto: Skoda)

Die Corona-Krise hat es den Autobauern nicht leicht gemacht, ihr Geschäft aufrechtzuerhalten. Dennoch hat es Skoda geschafft, im Jahr 2020 seinen Absatz in Deutschland zu steigern und sich auf Platz sechs der Zulassungsstatistik vorzuarbeiten. Das hat Gründe und dürfte zukunftsweisend für die Marke sein.

Selbst im Corona-Jahr ist Skoda weiter auf der Erfolgsspur. Tatsächlich hat es die tschechische Marke mit ihren VW-Genen geschafft, einen neuen Rekord-Marktanteil von 6,2 Prozent in Deutschland zu erzielen. Das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr, womit sich die Marke in der Gesamtstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) auf Platz sechs hinter VW, Mercedes, BMW, Audi und Ford wiederfindet. In Summe wurden hierzulande bis Ende November 162.035 Fahrzeuge zugelassen. Bis zum Jahresende rechnen die Tschechen mit einem Verkauf von 180.000 Autos. Dabei wuchs der Absatz im Privatkundenbereich um 0,8 Prozent, im Flottenbereich stieg der Verkauf sogar um 1,3 Prozent auf einen Gesamtanteil von 8,7 Prozent.

Octavia führt Verkaufsstatistik an

Das Segment des Skoda Scala wird zunehmend von SUV besetzt.

Das Segment des Skoda Scala wird zunehmend von SUV besetzt.

(Foto: Skoda)

Dabei war im Jahr 2020 erneut der Octavia mit 46.895 Modellen der Verkaufsschlager aus Mladá Boleslav, gefolgt von Karoq und Kodiaq. Letztgenannter kann aber für sich vermerken, Platz zwei im Segment über alle Marken in Deutschland erzielt zu haben. Die "rote Laterne" bei den Verkäufen hält der Scala. Allerdings verweist der Sprecher der Geschäftsführung von Skoda, Frank Jürgens darauf, dass die Kunden den Wagen nicht verschmähen, weil er so schlecht ist, sondern auf einen allgemeinen Trend. "Das Segment, in dem der Scala fährt, verliert immer mehr an Bedeutung", so Jürgens. "Die Kunden greifen hier viel öfter zu SUV oder Crossover, die in der gleichen Größenordnung unterwegs sind."

Anders beim Fabia, der im Gesamtranking der abgesetzten Skoda-Modelle immerhin Platz vier belegt. Skoda hofft, dass mit der Neuauflage im kommenden Jahr diese Position gehalten werden kann. Allerdings wird es mit größter Wahrscheinlichkeit keine Kombi-Variante des Kleinwagens mehr geben. Zu gering ist die Nachfrage dafür in diesem Segment, und zu eng bemessen scheint der deutsche Markt hier, der ohnehin die letzte Bastion für die Lademeister ist.

Enyaq iV vor Verkaufsstart

Der Skoda Enyaq iV sorgt bereits vor seinem Verkaufsstart für großes Interesse bei den Kunden.

Der Skoda Enyaq iV sorgt bereits vor seinem Verkaufsstart für großes Interesse bei den Kunden.

(Foto: Skoda)

Mit dem Enyaq iV und einer breiten Range an Hybriden und Plug-in-Hybriden in den beliebten Segmenten um Octavia, Kodiaq und Superb, nehmen die Tschechen auch verstärkt die Elektrifizierung ihrer Fahrzeuge in Angriff. Bereits in den ersten elf Monaten des Jahres wurden in Deutschland 10.000 Skoda mit Batterie- oder Plug-in-Hybridantrieb zugelassen. In diese Rechnung zahlt aber auch noch der Citigo iV ein, der noch bis Mai 2021 produziert wird, dessen Modelle aber bereits alle samt verkauft sind.

Besonders überrascht zeigte sich Skoda über den Zuspruch für den Enyaq iV, das erste rein batterieelektrisch angetriebene SUV der Marke. "Bis Ende des Jahres werden über 2000 Endkundenbestellungen registriert worden sein", so Jürgens. "Das ist besonders erfreulich", so der Sprecher, "weil noch keiner dieser Kunden die Chance hatte, den Enyaq iV persönlich im Handel in Augenschein zu nehmen." Für Skoda ist das aber auch der Beweis, dass der Zuspruch im kommenden Jahr anhalten wird. Über alle elektrischen oder teilelektrifizierten Antriebe, will Skoda den Absatz dieser Fahrzeuge im kommenden Jahr verdreifachen.

Mit vielen Sondermodellen wollen die Tschechen 2021 bei den Kunden punkten.

Mit vielen Sondermodellen wollen die Tschechen 2021 bei den Kunden punkten.

(Foto: Skoda)

Helfen soll dabei die Umweltprämie des Bundes ebenso wie die Flottenbetreiber. Allerdings hat das mit Blick auf das vergangene Jahr noch keine Früchte getragen. Bei den größeren Fahrzeugen, die im Flottenverbund unterwegs sind, wie zum Beispiel Kodiaq und Superb, überwiegt nach wie vor der Dieselanteil. Der liegt hier sogar weit über 50 Prozent. Auch für die in allen Segmenten verfügbaren Erdgasvarianten findet sich weder unter den Privat- noch bei den Flottenkunden ein größerer Zuspruch. Die Anteile liegen hier zwischen zwei und drei Prozent bei den einzelnen Fahrzeugtypen.

Marktanteil 2021 ausbauen

Aber nicht nur mit den Neuzugängen im Portfolio will Skoda auch 2021 den Marktanteil ausbauen. Zusätzlich sollen eine Reihe von Clever-Sondermodellen das Interesse und die Kauflust der Kundschaft beflügeln. Dazu gehört nicht nur eine reichhaltige Ausstattung, sondern auch eine auf fünf Jahre erweiterte Garantie. Zudem soll das Sondermodell Octavia RS + die Sportfreunde der Marke zum Kauf bewegen. Ob die Marke das alles der potenziellen Kundschaft in den Schauräumen der Händler nahebringen kann, hängt letztlich von der Entwicklung der Corona-Lage und den durch die Politik getroffenen Entscheidungen ab.

Insofern wird die Marke auch im kommenden Jahr ihre Aktivitäten in den sozialen Kanälen weiter ausbauen. Allerdings ist auch Jürgens davon überzeugt, dass ein Autokauf immer noch ein "emotionales Erlebnis" ist, und man unter Beachtung aller Hygienemaßen versuchen werde, genau das den Besuchern der Autohäuser nahezubringen. Und das hat noch einen anderen Grund: Während Skoda gerade erst das 125. Jubiläum der Marke feierte, gilt es im nächsten Jahr, das 30-jährige Bestehen unter dem Dach der Mutter Volkswagen zu zelebrieren.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen