Das war Dienstag, der 26. April 2016
Liebe Leser, an dieser Stelle verabschiede ich mich für heute von Ihnen. Falls Sie den Tag noch einmal Revue passieren lassen wollen - das waren die Themen, die Sie heute besonders interessiert haben:
Neuer Ärger um Erdogan? Die niederländische Zeitung "De Telegraaf" hat auf ihrer Titelseite eine Karikatur veröffentlicht, die den türkischen Präsidenten als Affen zeigt. Die Karikatur ist mit der Überschrift "Der lange Arm von Erdogan" überschrieben.
Die 500-Euro-Banknote steht nach einem "Handelsblatt"-Bericht endgültig vor dem Aus. Auf seiner Sitzung am 4. Mai werde der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) darüber entscheiden, wie die Abschaffung der Banknote vollzogen wird, heißt es in dem Bericht.
30 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe schaut ntv.de auf die Fortschritte beim Bau des neuen Betonsarkophags für die Atomruine. Die jetzige Hülle ist marode, eine neue zwar fertig - doch noch steht sie am falschen Platz. Und auch sie ist nicht für die Ewigkeit gebaut.
Es ist die Horrorvorstellung eines jeden Patienten: Ein als "Zahnarzt des Grauens" bekanntgewordener Niederländer ist in Frankreich wegen Gewalt gegen Patienten zu acht Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er hatte Dutzende Menschen bei seinen Behandlungen verstümmelt.
Tom Hanks' deutsche Stimme ist tot. Arne Elsholtz, einer der bekanntesten deutschen Synchronsprecher, ist in einem Berliner Krankenhaus gestorben, bestätigte die Agentur Sprecherdatei. Über die Hintergründe war zunächst nichts bekannt geworden.
Übrigens: Das Champions-League-Halbfinalspiel von Manchester City gegen Real Madrid endete torlos. Hier lesen Sie mehr zum Spiel. Schlafen Sie gut. Tschüss!
Anwalt fordert 24.000 Euro für drei Stunden Arbeit
Falls Sie mal einen Anwalt benötigen sollten, lesen Sie besser das Kleingedruckte, bevor sie eine Vergütungsvereinbarung unterschreiben. Was passieren kann, wenn Sie es nicht tun, zeigt ein Fall aus München, über den die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht verlangte demnach 24.681 Euro von seinem Mandanten - für drei Stunden Arbeit.
Vor dem Landgericht in München klagte der arbeitslose Betriebswirt, er habe lediglich wissen wollen, wie man eine Aktiengesellschaft gründet und die entsprechenden Verträge vernünftig aufsetzt.
Anders als von ihm vermutet, habe der Anwalt sein Honorar aber nicht nach Stunden, sondern nach dem "Gegenstandswert" der zu gründenden AG berechnet, den er auf 1,2 Millionen Euro schätzte.
Vor Gericht knickte der Anwalt schnell ein - und ließ sich schließlich auf 3000 Euro herunterhandeln.
Ex-DSDS-Kandidatin rettet Fluggast das Leben
Und wieder einmal zeigt sich: Eine Ausbildung zu haben, schadet auch angehenden Popstars nicht. Vor drei Jahren war die Dresdnerin Aline Bachmann eine der Kandidatinnen bei "Deutschland sucht den Superstar" - gewonnen hat sie zwar nicht, aber die gelernte Krankenschwester hat sich dennoch Applaus verdient. Allerdings war der Anlass wenig erfreulich.
Als ein Passagier an Bord ihres Ferienfliegers aus der Türkei einen Herzstillstand erlitt, griff die Blondine ein. Sie leitete wiederbelebende Maßnahmen ein und konnte den Mann tatsächlich bis zur Landung stabil halten.
Erste Sojus-Rakete startet von Wostotschny
Es war die größte Baustelle Russlands - nun soll zum ersten Mal eine Rakete vom neuen russischen Weltraumbahnhof Wostotschny ins All starten. Um 4.01 Uhr Mitteleuropäischer Zeit wird eine erste Sojus-Rakete ins All abheben und wissenschaftliche Satelliten in der Erdumlaufbahn platzieren. Wostotschny soll die Abhängigkeit der russischen Raumfahrt von der früheren Sowjetrepublik Kasachstan verringern. Bislang waren die russischen Sojus-Raketen vom kasachischen Baikonur gestartet - und lieferten Nachschub zur Internationalen Raumstation (ISS). Russland musste eine hohe Miete an Kasachstan zahlen, um den Weltraumbahnhof nutzen zu dürfen.
Lafontaine: SPD-Absturz "tut in der Seele weh"
Der frühere SPD-Vorsitzende und ehemalige Bundesfinanzminister Oskar Lafontaine, der 2005 zu den Linken gewechselt ist, kann sich nicht über den Absturz seiner einstigen Partei in der Wählergunst freuen. Dem ZDF-Magazin "Frontal 21" sagte er, das tue ihm "in der Seele weh, denn das ist ja ein Teil der Geschichte meines Lebens". Dennoch sei die SPD selbst schuld. "Eine Volkspartei sollte zumindest darauf achten, was die Mehrheit des Volkes will. Und das tut die SPD ja seit vielen Jahren nicht."
US-Geheimdienst warnt vor deutschen IS-Zellen
Der Islamischer Staat (IS) unterhält nach Angaben von US-Geheimdienstdirektor James Clapper in Deutschland, Großbritannien und Italien Terrorzellen ähnlich denen, die die Anschläge in Paris und Brüssel ausgeführt haben. Der "New York Times" zufolge war er bei einem Treffen von Journalisten am Montag gefragt worden, ob der IS in diesen Ländern heimlich operiere. "Ja, das tun sie", hatte er geantwortet. "Das ist eine Sorge, die wir und unsere europäischen Verbündeten haben. Wir sehen weiterhin Beweise für das Schmieden von Komplotten seitens des IS in den genannten Ländern."
Der "New York Times" zufolge ist Clapper damit einer der ranghöchsten westlichen Offiziellen, der öffentlich eingeräumt hat, dass die Aktivitäten der Terrormiliz weit ins Herz Europas hineinreichen.
Schweizer Regionalzug "beleidigt" Erdogan
Das könnte Ärger geben: Nachdem die Stadt Genf der türkischen Forderung, ein kritisches Plakat über den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan aus einer Ausstellung zu entfernen, nicht nachgeben will, erweist sich nun auch die Schweizer Bahn als renitent. Sie schickt einen Regionalzug über die Schienen, der mit einer unmissverständlichen Botschaft an den Staatschef garniert wurde. Aber sehen Sie selbst:
Das Statement bezieht sich auf das Schmähgedicht von ZDF-Satiriker Jan Böhmermann, das vor vier Wochen eine Staatsaffäre ausgelöst hatte.
Bericht: IS-Kämpfer lassen sich krankschreiben
Der Islamische Staat (IS) hat offenbar ein Personalproblem: Wie der britische "Mirror" berichtet, laufen der Dschihadistenmiliz die Kämpfer davon. Das Blatt beruft sich auf einen Bericht des "Combating Terrorism Center" (CTC), einer US-Expertenkommission, wonach immer mehr Islamisten in Syrien ein ärztliches Attest vorlegten, um nicht an die Front geschickt zu werden. Gestützt werde dies durch ein IS-Papier aus Deir ez-Zor in Ostsyrien, das gefälschte Krankschreibungen von IS-Kämpfern dokumentiere. Dem Bericht zufolge erhalten die Kämpfer nur noch rund 120 Euro im Monat für ihren Dienst an der Front.
Ex-BER-Planer: "Der Flughafen wird nie fertig"
Die Vermutung dürfte eigentlich niemanden mehr überraschen - aus dem Mund eines ehemaligen Planers lässt sie allerdings doch aufhorchen: Ex-Flughafenplaner Dieter Faulenbach da Costa, der bis 1999 am Bau des BER mitgewirkt hat, bezweifelt, dass der Airport Berlin-Brandenburg jemals in Betrieb gehen wird. Das sagte er in einem Interview mit der "Berliner Morgenpost".
Schuld seien demnach die vielen Umplanungen, die erst einmal genehmigt werden müssten. 2012 hatte die Flughafengesellschaft die geplante Inbetriebnahme verschoben, weil die Entrauchung nicht funktionierte. "Statt die nicht fertiggestellte Anlage gemäß der erteilten Baugenehmigung fertigzustellen und zu testen, wurden genehmigungspflichtige Umbauten vorgenommen", sagte er. Diese würden zur "Funktionsunfähigkeit der Entrauchungsanlage" führen, prognostizierte Faulenbach da Costa.
"Handelsblatt": EZB beerdigt 500er-Schein im Mai
Lange war darüber diskutiert worden, nun kommt das Ende angeblich ganz schnell: Die 500-Euro-Banknote soll nach Informationen des "Handelsblattes" schon im Mai abgeschafft werden. Auf seiner Sitzung am 4. Mai werde der EZB-Rat darüber entscheiden, wie die Abschaffung der Banknote vollzogen wird, schreibt die Zeitung in ihrer Mittwochausgabe und beruft sich auf Angaben aus Finanzkreisen. Eine Stellungnahme zu dem Bericht wollte die Europäische Zentralbank zunächst nicht abgeben.
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Problem-Wolf "Kurti" zum Abschuss freigegeben
Im Heidekreis wird mit Hochdruck nach einem Wolfsrüden mit der Kennung "MT6" - alias "Kurti" - gefahndet. Das Tier war auffällig geworden, weil es keine Distanzangst mehr zeige, berichtete der NDR. Mitte Februar soll er in Breloh einer Spaziergängerin mit Kinderwagen und Hund hinterhergelaufen sein. Bei Groß Hehlen soll er zudem einen angeleinten Hund angegriffen haben. Das niedersächsische Umweltministerium hat den Wolf deshalb ins Visier genommen. "Die Sicherheit des Menschen geht vor", hieß es.
"Kurti" soll zunächst betäubt und in ein Wildtiergehege in Springe gebracht werden - eine Zwischenlösung. Sollte sich kein anderes Gehege finden, wird der Wolf wohl getötet.
Grünen-Politiker Volker Beck darf Ämter behalten
Der Grünen-Politiker Volker Beck ist nach dem Crystal-Meth-Skandal voll rehabilitiert. Er soll seine früheren Ämter - abgesehen von der Funktion als innenpolitischer Sprecher - behalten dürfen. Der Arbeitskreis "Innen- und Rechtspolitik" hatte dies am Vormittag vorgeschlagen. Außerdem wird der 55-Jährige neuer Sprecher für Migrationspolitik, wie seine Fraktion mitteilte.
Beck war Anfang März in Berlin mit einer geringen Menge einer "betäubungsmittelverdächtigen Substanz" erwischt worden. Nach Medieninformationen handelte es sich dabei um Crystal Meth. Beck hatte daraufhin seine Fraktionsämter zur Verfügung gestellt und sich krankschreiben lassen.
Witwer von "Sexy Cora" winken 460.000 Euro
Der Witwer von "Sexy Cora" hat vor Gericht offenbar einen Teil-Erfolg erzielt: Im Rechtsstreit um Geldforderungen an eine Hamburger Schönheitsklinik hat das Landgericht einen Vergleichsvorschlag gemacht. Danach soll die Klinik Tim Wosnitza, dem Witwer der Pornodarstellerin, knapp 460.000 Euro zahlen, wie ein Gerichtssprecher sagte.
Seine Frau, Carolin Wosnitza, hatte sich im Januar 2011 zum fünften Mal die Brüste vergrößern lassen wollen. Während der OP erlitt die 23-Jährige aufgrund von Sauerstoffmangel schwerste Hirnschäden, an denen sie wenige Tage später starb. Ihr Mann Tim war auch ihr Manager und lebte von ihren Einnahmen.
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Iranische Uni lobt Holocaust-Karikatur-Contest aus
Es klingt wie ein schlechter Scherz: Eine Studentenvereinigung an der Universität in Isfahan, die von Irans Führung unterstützt wird, hat einen Wettbewerb für antisemitische Karikaturen ausgeschrieben. Die rund 14.000 Studenten sind dazu aufgerufen, bis Juni ihre Beiträge zum Holocaust einzureichen, berichteten regierungskritische Blogger. Das Preisgeld für die Gewinnerkarikatur belaufe sich demnach auf stolze 50.000 Dollar. Auf einem Werbeplakat für den Wettbewerb schreiben die Organisatoren, der Holocaust sei eine "Lüge des zionistischen Regimes".
Mohammed Dschawad Sarif, Irans Außenminister, antwortete im Interview mit dem "New Yorker" auf die Frage, warum man ein Cartoon Festival zum Holocaust veranstalte: "Warum haben die USA den Ku Klux Klan?" Die Regierung sei nicht verantwortlich für radikale Organisationen.
Nach 157 Jahren: Big Ben bleibt erstmals stumm
Die legendäre Turmuhr des "Palace of Westminster", des Gebäudes des britischen Parlaments in London, muss dringend restauriert werden. Deshalb wird der bekannte Glockenschlag von Big Ben für mehrere Monate verstummen. Das teilte die Verwaltung des Parlamentsgebäudes mit. Grund sind aufwendige Restaurierungsarbeiten an dem Turm. Sie sollen Anfang 2017 beginnen.
Für diejenigen unter Ihnen, die sich noch einmal satt hören wollen:
S-Bahn-Pöbler muss über zwei Jahre in Haft
Der Fall hatte im August 2015 bundesweit für Empörung gesorgt: Ein vorbestrafter Rechtsextremist ist nach einem fremdenfeindlichen Vorfall in der Berliner S-Bahn zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und acht Monaten verurteilt worden. Der 33-Jährige habe rechte Parolen gebrüllt, mehrfach den Hitlergruß gezeigt und sich entblößt, befand ein Amtsgericht. Ob er auch auf eine ausländische Familie uriniert hat, blieb ungeklärt. Die Familie konnte nicht ausfindig gemacht werden.
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Mehrheit der Russen vertraut auf Atomkraft
30 Jahre nach dem Reaktorunfall im ukrainischen Tschernobyl hat Atomenergie für viele Russen offenbar ihren Schrecken verloren. Laut einer aktuellen Umfrage halten knapp Zweidrittel eine Atomkatastrophe in Russland für unwahrscheinlich. Hingegen schließen 28 Prozent der Befragten einen Reaktorunfall nicht aus, wie das staatsnahe Meinungsforschungsinstitut WZIOM mitteilte.
Grundsätzlich befürwortet eine deutliche Mehrheit der Russen den Einsatz von Atomkraft. 58 Prozent der Befragten die Entwicklungen in der russischen Atomenergie gut.
Wenige Jahre nach der Katastrophe in Tschernobyl waren die Russen nach Angaben des Instituts noch skeptischer: 1990 vertrauten lediglich 14 Prozent der Befragten der russischen Atomenergie. Der Unterschied liegt Soziologen zufolge am mittlerweile gestiegenen Vertrauen der Bevölkerung in die russischen Behörden.
Zerstückelte Tote aus Leipzig ist identifiziert
Der grausige Leichenfund in Leipzig ist zumindest teilweise aufgeklärt: Wie die Polizei bestätigte, ist die Frau, deren Torso und Kopf am vergangenen Donnerstag im Elsterbecken gefunden worden waren, identifiziert. Es handele sich um eine 43-jährige Portugiesin, die seit mehreren Jahren in Leipzig gelebt, aber seit längerem keinen festen Wohnsitz mehr gehabt habe. Für weitere Ermittlungen wurde die Sonderkommission "Brücke" gebildet. Ein Spaziergänger hatte die Leichenteile entdeckt.
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Schlagzeilen zum Feierabend
Abfuhr aus Genf: Erdogan-Plakat bleibt hängen
Der Genfer Stadtrat Guillaume Barazzone hat der türkischen Forderung, ein kritisches Plakat über den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan aus einer Ausstellung zu entfernen, eine klare Absage erteilt. Das Bild werde weiter auf dem zentralen Platz vor dem europäischen Sitz der Vereinten Nationen gezeigt, sagte er im Schweizer Fernsehen. "Genf und die Schweiz stehen für die Freiheit der Meinungsäußerung ein", betonte Barazzone. Das Plakat zeigt Berkin Elvan, einen 15-jährigen Jungen, der bei den Protesten im Istanbuler Gezi-Park 2013 getötet worden war.
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Schwerer Unfall nahe Berlin: Lkw gerät in Brand
Ein Gefahrguttransporter ist am Mittag nach einem Unfall auf der Autobahn 10 südlich von Berlin in Flammen aufgegangen. Der Berliner Ring blieb nach den Löscharbeiten - und wahrscheinlich noch bis zum Abend - gesperrt. Nach Angaben der Polizei ist bisher lediglich bekannt, dass der Fahrer des Sattelzugs die Kontrolle über den Lastwagen verloren hat - aus welchem Grund, ist unklar.
Der Sattelzug durchbrach die Mittelleitplanke, fuhr auf die Gegenfahrbahn und kippte dort auf die Seite. Ausgelaufener Treibstoff geriet in Brand - über der Unfallstelle stieg eine schwarze Rauchsäule auf.
Der Fahrer eines entgegenkommenden Wagens konnte noch ausweichen und fuhr in den Straßengraben. Doch ein hinter ihm fahrender Laster schaffte es nicht mehr rechtzeitig, zu bremsen. Er rutschte in die Unfallstelle.
Abgesehen von dem Fahrer des Sattelzugs blieben alle Beteiligten unverletzt. Der Mann wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Über die Schwere seiner Verletzungen war zunächst nichts bekannt.
In Sachsen gibt es wieder mehr Rechtsextreme
Die Zahl der Rechtsextremisten in Sachsen ist erstmals seit Jahren ist wieder gestiegen. Wie aus dem jüngsten Verfassungsschutzbericht hervorgeht, erhöhte sich ihre Zahl im vergangenen Jahr auf 2700 - 200 mehr als noch im Vorjahr. Der Anstieg schlage sich auch in der gestiegenen Zahl der Gewalttaten nieder.
Verfassungsschutzpräsident Gordian Meyer-Plath sagte, derzeit würden 1000 bis 1300 Rechtsextremisten als gewaltbereit eingestuft. Die Zahl der Linksextremisten habe im vergangenen Jahr um 10 auf 780 zugenommen. Beide Gruppen verzeichneten durch die Asyl-Debatte Zulauf.
Sexistische Öffnungszeiten - Shopbesitzer verurteilt
Jean-Baptiste Michalon, der Inhaber eines Geschäfts im französischen Bordeaux, ist von einem Gericht zu 500 Euro Strafe verurteilt worden, nachdem er unterschiedliche Öffnungszeiten für Männer und Frauen eingeführt hatte. Der Fall hatte im Juni 2015 für Aufsehen gesorgt, denn Frauen war es werktags verboten, in dem Laden einzukaufen. Lediglich samstags und sonntags öffnete Michalon für seine weiblichen Kunden.
Michalon war 2012 zum Islam konvertiert. Er argumentierte, mit den Öffnungszeiten habe er lediglich auf einen Wunsch seiner "Schwestern" reagiert, die sich wohler gefühlt hätten, wenn seine Frau hinter der Verkaufstheke stand. "Wir verkaufen ja auch Kleidung", so der Shopbesitzer. Aufgrund der negativen Reaktionen aus der Öffentlichkeit hatte Michalon seinen Laden kurze Zeit später aber ganz geschlossen.
Norwegen geht gegen Breivik-Urteil in Berufung
Im Streit um die Menschenrechte des Massenmörders Anders Behring Breivik geht Norwegen gegen das Urteil von vergangener Woche in Berufung. Der Verbrecher hatte wegen seiner Isolationshaft gegen den Staat geklagt und vor Gericht teilweise Recht bekommen. Man sei weiterhin der Auffassung, dass Breiviks Haftbedingungen nicht "unmenschlich oder erniedrigend" seien, teilte Justizminister Anders Anundsen mit.
Ein Osloer Gericht hatte den Staat wegen des Bruchs von Artikel 3 der Menschenrechtskonvention verurteilt und unter anderem die Länge und mangelhafte Begründung der Isolationshaft als Begründung für das Urteil angeführt.
Clinton will Hälfte ihres Kabinetts mit Frauen besetzen
50:50 soll Hillary Clintons Zauberformel werden, wenn sie denn US-Präsidentin wird:
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Pennsylvania kündigte sie an, die Hälfte aller Kabinettsposten mit Frauen besetzen zu wollen.
Sie würde damit dem Beispiel des extrem populären kanadischen Premiers Justin Trudeau folgen, der das versprochen und dann auch eingehalten hatte.
"Ich werde ein Kabinett haben, das Amerika widerspiegelt, und 50 Prozent von Amerika sind Frauen, stimmt's?", sagte die Demokratin.
Jäger schießt Einbrecher in den Kopf
Diese Geschichte erinnert an amerikanische Verhältnisse: In Neuenrade-Affeln (Märkischer Kreis) hat ein 63-jähriger Jäger in der Nacht einen Einbrecher in seinem Haus überrascht. Weil der Eindringling ein Messer in der Hand gehalten haben soll, habe er sich bedroht gefühlt und auf den Mann geschossen, sagt er aus. Die Kugel aus seinem Revolver, den der Mann legal besitzt, traf den Einbrecher nach Polizeiangaben in den Kopf - er musste mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden.
Laut Polizei laufen gegen den Hausbesitzer nun Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdeliktes. Ernsthafte Zweifel an der Version des Mannes, er habe in Notwehr gehandelt, gebe es aber nicht.
Micaela Schäfer findet ihre Brüste "zu unnatürlich"
Wie das Nacktmodel Micaela Schäfer ohne T-Shirt aussieht, ist hinreichend bekannt. Die 32-Jährige hat sich durch diverse chirurgische Eingriffe selbstoptimieren lassen. Nun will die Online-Bordellbetreiberin optisch aber "back to the roots" - zurück zu den Wurzeln. Wie das? Mit einer neuerlichen OP!
Dem Ok!-Magazin sagte sie, dass sie sich die Oberweite erneut operieren lassen will, "da ich meine Brüste zu unnatürlich finde. Ich habe auch aufgehört, mir Botox zu spritzen und möchte meine Naturhaarfarbe nun behalten". Warum? "Um meinem Freund zu gefallen."
Unbekannte werfen Farbbeutel auf Gaulands Haus
Das Potsdamer Privathaus des AfD-Vizechefs Alexander Gauland ist zum Ziel einer Farbbeutel-Attacke geworden:
Parteisprecher Lüth teilte mit, der Politiker sei nichts zuhause gewesen. Seine Lebensgefährtin habe die Schmiererei erst am Morgen entdeckt.
Außer einem Farbbeutelfleck fand sie auch ein durchgestrichenes Hakenkreuz und den Spruch "Nationalismus tötet".
Gaulands Kommentar: "Mir fällt dazu nichts ein."
Schichtwechsel
Liebe Leser, mein Kollege Johannes Graf hat sich in den Feierabend verabschiedet. In den kommenden Stunden werde ich Sie weiter mit Nachrichten versorgen. Mein Name ist Judith Görs. Kommen Sie gut durch den Nachmittag!
Feuer in Asylheim: Brandstifter von Meißen schämen sich
Offenbar braucht es bei manchen nicht viel, um sie zu gefährlichen Tätern zu machen:
Ein 38-jähriger und ein 41-jähriger Familienvater grillen gemeinsam in Meißen. Sie tanken ordentlich Alkohol und diskutieren über Asylpolitik. Da kommt ihnen eine "spontane Idee", wie es einer der beiden nun vor Gericht nennt.
Die beiden füllen ein Benzin-Öl-Gemisch in eine Weinflasche, maskieren sich und dringen in ein Mehrfamilienhaus ein, das demnächst von Flüchtlingen bewohnt werden soll. In einer der Wohnungen setzen sie Matratzen in Brand.
Beim Prozessbeginn in Dresden gestehen die beiden die Tat und zeigen sich reuig. Sie schämten sich dafür, beteuern beide.
Ihnen drohen Haftstrafen von 1 bis 15 Jahren.
Schwules Paar gewinnt Sorgerechtsstreit gegen Leihmutter
Gordon Lake und Manuel Santos sind die rechtmäßigen Eltern der kleinen Carmen. Die ganze Geschichte:
Der US-Amerikaner und der Spanier hatten Carmen von einer thailändischen Leihmutter austragen lassen. Doch diese hatte sich nach der Geburt geweigert, das Mädchen abzugeben.
Vor einem Familiengericht in Thailand bekam das schwule Paar nun Recht.
Nach dem Fall Gammy - ein australisches Paar lehnte es ab, ein Leihbaby mit Down-Syndrom anzunehmen - sind Leihmutterschaften gegen Bezahlung in Thailand verboten.
Falscher Arzt behandelt Kranke auf Kreuzfahrtschiff
Die Staatsanwaltschaft Berlin klagt einen 40-Jährigen an:
Der Mann soll sich als Arzt ausgegeben haben und auf einem Kreuzfahrtschiff Crewmitglieder sowie Passagiere behandelt haben.
Ihm wird in 63 Fällen Körperverletzung zur Last gelegt. Außerdem geht es um Betrug, Urkundenfälschung und das unbefugte Führen eines akademischen Grades.
Der gelernte Krankenpfleger sitzt in Untersuchungshaft. Er soll sich mindestens fünf Jahre lang als Arzt ausgegeben haben. Als falscher Schiffsarzt soll er von Juni 2014 bis November 2015 unterwegs gewesen sein und ein Monatsgehalt von 7500 Euro von einer Reederei bezogen haben.
TV-Altmeister Gottschalk bekommt neue Show
Der wohl bekannteste Fernsehunterhalter Deutschlands, Thomas Gottschalk, ist am 5. Juni wieder auf den Bildschirmen zu sehen:
RTL strahlt um 20:15 Uhr die Sonntagabendshow "Mensch Gottschalk - Das bewegt Deutschland" live aus.
Gottschalk will in der Show Themen und Menschen vorstellen, über die das ganze Land spricht.
Nach dem Piloten will der Sender überlegen, ob das Projekt weitergeführt wird.
Hier lesen Sie mehr dazu.
Olympia-Klamotten sind "locker-flockig und identitätsstiftend"
Die deutschen Olympioniken haben ihre Kleidung für die Sommerspiele in Rio präsentiert bekommen. Wie sehen sie aus? DOSB-Chef Vesper findet: "Das Outfit ist der Kompromiss zwischen locker-flockig und identitätsstiftend."
Was das heißt? Bitte schön:
Minister: Frauen sind schuld an korrupten Politikern
Wie entsteht Korruption? Indonesien Minister für religiöse Angelegenheiten hat da eine ganz eigene Theorie.
Lukman Saifuddin sagte, Ehefrauen von Amtsträgern sollen ihre Männer nicht mit unvernünftigen Forderungen nach materiellen Dingen zur Bestechlichkeit verleiten: "Es wäre ein außerordentlicher Beitrag von Frauen, nicht zu viele irdische Besitztümer zu verlangen."
Transparency International dazu: "Wir recherchieren seit mehr als 20 Jahren zu Korruption, und man kann sagen, dass diese Idee VÖLLIG lächerlich ist."
Indonesien nimmt im Korruptionsindex Rang 88 von 168 ein.
Hat die Türkei eine "schwarze Journalistenliste"?
Zuerst der ARD-Korrespondent Volker Schwenck, jetzt ein "Bild"-Fotograf: Die Türkei verweigerte zuletzt immer wieder deutschen Journalisten die Einreise. Es kursiert die Information, dass die Regierung eine Liste mit unliebsamen Reportern führe, nach der die Einreisebehörden handeln. Was ist dran?
EU-Parlamentspräsident Martin Schulz sagte der "Bild"-Zeitung: "Listen mit Journalistennamen haben in Demokratien nichts zu suchen."
Das Auswärtige Amt weiß nichts von Listen: "Die Bundesregierung erwartet, dass deutsche Journalisten in der Türkei ihrer Aufgabe - der Berichterstattung über die Türkei und die Region - ungehindert nachgehen können." Dem Auswärtigen Amt sei nicht bekannt, "auf welcher Grundlage" in den einzelnen Fällen die Einreise verweigert wurde.
Der Chef des Deutschen Journalisten-Verbands, Frank Überall, fordert Außenminister Steinmeier nun in einem Offenen Brief dazu auf, sich Klarheit zu verschaffen.
Studie: Vorbehalte gegen Schulen mit vielen Migranten
Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration hat ein Integrationsbarometer veröffentlicht. Darin geht es unter anderem um das Thema Bildung:
51 Prozent der Deutschen ohne Migrationsgeschichte stimmen folgendem Satz zu: "An Schulen mit vielen Migrantenkindern lernen alle Kinder weniger."
Menschen aus aus der Türkei zugewanderten Familien sehen das sogar noch häufiger so. 55,5 Prozent stimmen dem Satz zu.
16,5 Prozent der aus der Türkei stammenden Eltern würden ihre Kinder "auf keinen Fall" an einer Schule mit vielen Migranten anmelden. Das sehen 9,5 Prozent der Familien ohne Migrationshintergrund so.
Flüchtling wird Fußballprofi beim HSV
Schöne Geschichte beim Hamburger SV: Bakery Jatta wird Fußball-Profi. Was so schön daran ist?
Der 17-Jährige kam als Flüchtling aus Gambia nach Deutschland. Er floh über das Mittelmeer von Nordafrika nach Italien.
Anfang 2016 trainierte er erstmals beim HSV mit und absolvierte des Medizin-Check. Einen "Flüchtlingsbonus" wollte ihm Trainer Bruno Labbadia nicht einräumen.
Mit seinem 18. Geburtstag am 6. Juni wird er dann Teil des HSV-Kaders. Er verdient zunächst 10.000 Euro im Monat.
Staatsanwälte wollen Böhmermann anhören
Bei der Staatsanwaltschaft Mainz ist die Ermächtigung der Bundesregierung eingegangen, gegen Jan Böhmermann wegen Beleidigung des türkischen Präsidenten Erdogan zu ermitteln. So geht es jetzt weiter:
Dem Beschuldigten sei "rechtliches Gehör zu gewähren", sagte die Leitende Oberstaatsanwältin Andrea Keller.
Dann prüft die Staatsanwaltschaft, ob hinreichender Tatverdacht besteht, ein Verfahren zu eröffnen.
Erst dann kann es zu einem Prozess kommen.
Alles zu der Causa Böhmermann finden Sie hier.
Roxette-Frontfrau meldet sich bei Facebook
Der Gesundheitszustand von Sängerin Marie Fredriksson hat vor wenigen Tagen zur Absage der Welttournee von Roxette geführt. Die Reaktionen waren überwältigend für die 57-Jährige. Jetzt schreibt sie auf Facebook:
"Ich bin sehr gerührt von euren Gedanken, Worten und eurer unendlichen Liebe, die ihr mir gezeigt habt, seit wir die Roxette-Sommer-Tour gecancelt haben. Alle guten Dinge gehen nun einmal irgendwann zu Ende. Und obwohl ich es liebe, auf der Bühne zu sein und unsere Fans zu treffen, habe ich einfach nicht mehr die Kraft für das Tour-Leben. So einfach ist das. Per und ich freuen uns schon auf die Veröffentlichung unseres neuen Albums 'Good Karma'. Wir lieben es wirklich - und hoffen, es wird euch auch gefallen! Alles Liebe, Marie"
Offenbacher Revier: Polizist schießt auf Mann
Tragischer Zwischenfall in Offenbach:
Ein 31-Jähriger wird festgenommen. Er soll auf einen 66-jährigen Mann mit einem Schwert eingeschlagen und ihn leicht verletzt haben.
Auf der Wache attackierte der Mann dann die Beamten überraschend. Ein Beamter zog seine Dienstwaffe und traf den Mann dreimal an Beinen und an einer Hand.
Der 31-Jährige liegt im Krankehaus, die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Nordkorea bereitet wohl neuen Raketentest vor
Die südkoreanische Agentur Yonhap berichtet:
Nordkorea schickt sich an, erneut eine Mittelstreckenrakete zu Testzwecken zu starten.
Es handelt sich wohl um den zweiten Versuch, eine Musudan-Rakete, die eine Reichweite bis Japan und Guam haben soll, zu starten. Ein erster Versuch ist nach US-Angaben am 15. April gescheitert.
Erst am Samstag hat Pjöngjang gemeldet, eine U-Boot-Rakete gestartet zu haben. Unklar ist, wie weit das Geschoss kam.
Vater von Tim K. scheitert mit Klage
Tim K. brachte im März 2009 in Winnenden und Wendlingen 15 Menschen um. Der Vater der 17-jährigen Amokläufers ist nun vor einem Gericht mit einer Klage gegen die Ärzte seines Sohnes gescheitert:
Der Vater ist der Meinung, die Psychiater und Therapeuten von Tim hätten ihn vor der Gefährlichkeit des Sohnes warnen müssen.
Ein Gutachter sagte dagegen: Es gebe keine denkbare Diagnose, die eine solche Tat auch nur ahnen lasse.
Behandlungsfehler, die es gegeben habe, seien "nicht mitursächlich" für die Tat gewesen, so das Gericht.
Hier finden Sie alles über den Prozess.
In Hamburger Forschungstunnel bricht Feuer aus
In Hamburg-Bahrenfeld steht der Teilchenbeschleuniger des Röntgenlaser-Projekts XFEL. Er steht in einem 3,4 Kilometer langen Tunnel. Heute morgen gab es hier ein Unglück:
In dem Tunnel brach ein Feuer aus.
Vorübergehend wurde fünf Menschen vermisst. Sie sind aber gottlob wieder aufgetaucht.
Rund 60 Feuerwehrleute bemühen sich darum, die Flammen unter Kontrolle zu bekommen.
Nachtrag 10:50 Uhr: Es handelte sich um einen Fehlalarm. Es habe eine Funktionsstörung in der Hochdrucknebellöschanlage gegeben, hieß es.
Bürger wollen Schule nach Trump oder Hitler benennen
Im texanischen Austin wollen sie der Robert-E.-Lee-Grundschule einen neuen Namen geben. Lee ist einer bedeutendsten Südstaaten-Generäle aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg. Und weil die Konföderierten eben auch Gewalt und Rassismus predigten, ist man hier nicht mehr so überzeugt davon, dass er der richtige Namensgeber für eine Schule ist. Nun dürfen die Bürger neue Namen einreichen. Die aktuelle Rangliste zeigt Evan Smith, Chef des "Texas Tribune":
Gott sei Dank: Am Ende entscheidet die zuständige Behörde über den Namen.
"Bounty"-Meuterer-Insel meutert gegen Australien
Auf Norfolk Island leben die Nachfahren der Meuterer auf der "Bounty". Der Widerstandsgeist scheint sich zu vererben:
Die Norfolk Island People for Democracy reichte nun eine Petition bei den UN ein. Ziel: Parlament und Regierung des kleinen Eilands 1500 Kilometer östlich von Australien soll wieder eingesetzt werden.
Australien, zu dem Norfolk Island gehört, hatte durch ein Gesetz tatsächlich die Anlösung von Parlament und Regierung beschlossen, weil das seit 1979 selbstverwaltete Fleckchen Erde faktisch bankrott ist.
Das Gesetz habe große Auswirkungen auf die 2300 Bewohner der acht Kilometer langen und fünf Kilometer breiten Insel, sagt der Menschenrechtsanwalt Geoffrey Robertson im australischen Sender ABC. Statt ihrer "bevorzugten Nationalhymne" "God Save The Queen" müssten sie beispielsweise künftig die australische Hymne singen, bei den Commonwealth-Wettspielen müssten sie mit dem australischen Team statt unter ihrer eigenen Flagge antreten.
So viel kostet Unternehmen eine Stunde Arbeit
Das Statistische Bundesamt vergleicht EU-weit den Preis für Arbeit:
Unternehmen bezahlen in Deutschland im Schnitt 32,70 Euro pro Arbeitsstunde. Das sind 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr.
Damit belegt Deutschland EU-weit Platz acht. Am teuersten ist Arbeit in Dänemark (42,70 Euro), am billigsten in Bulgarien (4,10 Euro).
Die zugrunde gelegten Arbeitskosten umfassen Bruttoverdienst und Nebenkosten - Arbeitgeberanteile zu Sozialversicherungen, betriebliche Altersvorsorge, Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall. Zu 100 Euro Bruttolohn kommen im Schnitt noch 28 Euro Nebenkosten.
Schlagzeilen am Morgen
Kid Rock findet Assistenten tot in seiner Einfahrt
Trauer im Hause Kid Rock:
Als der 45-jährige Musiker seinen persönlichen Assistenten vermisst, sucht er sein Grundstück ab.
In der Zufahrt findet er schließlich Michael Sasha tot auf. Er kam bei einem Autounfall ums Leben.
Kid Rock: "Michael Sasha war ein Familienmitglied und einer der großartigsten jungen Männer, mit dem ich nicht nur zusammenarbeiten, sondern auch Freundschaft schließen durfte."
Visagistin zeigt Privataufnahmen der Beatles
Dawn Swane war Visagistin und Tänzerin. Die Australierin verbrachte im November 1965 Zeit mit den Beatles und filmte die Herren mit ihrer Schmalfilmkamera. Hier die Aufnahmen:
Was Dawn Swane über die Umstände der Aufnahmen erzählt, lesen Sie hier.
Elf Tote bei Olympia-Bauarbeiten in Rio
Im Sommer finden in Rio de Janeiro die Olympischen Sommerspiele statt. Ein Inspektor der brasilianischen Aufsichtsbehörde legt nun eine "erschreckende Zahl" vor:
Seit 2013 kamen bei den Bauarbeiten elf Menschen ums Leben.
Alleine drei Arbeiter starben bei der Erweiterung des U-Bahn-Netzes.
Zum Vergleich: Im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien verloren acht Menschen ihr Leben.
Polizei nimmt Salafisten hoch
Seit 6 Uhr morgens ist in einigen Bremer Stadtgebieten ziemlich was los:
In Gröpelingen, Lesum, Walle und Woltmershausen durchsucht die Polizei Wohnungen und Geschäfte von Salafisten.
Beteiligt sind auch Spezialkräfte aus Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein.
Hintergrund ist laut Polizei eine "akute Bedrohung von Bremer Salafisten untereinander".
Alles zum Salafisten-Streit in Bremen lesen Sie hier.
Brexit-Befürworter wollen Le Pen nicht dabeihaben
Ein breites, überparteiliches Bündnis versucht, die Briten davon zu überzeugen, aus der EU auszutreten. Auf eine prominente Helferin will "Vote Leave" aber verzichten:
Marine Le Pen hatte sich abgedient, im Vorfeld des Referendums in Großbritannien aufzutreten. Sie ist ebenfalls EU-kritisch, ein Auftritt auf der Insel würde ihr persönlich gut stehen.
Doch "Vote Leave" will sie nicht sehen. Labour-Politikerin Gisela Stuart sagte dem "Tagesspiegel": "Ihre Anwesenheit im Vereinigten Königreich wäre nicht förderlich für das Allgemeinwohl." Le Pen vertrete "spaltende und aufrührerische" Ansichten. Stuart bat sogar Innenministerin Theresa May schriftlich, Le Pen mit einem Einreiseverbot zu belegen.
Selbst Ukip-Chef Nigel Farage ist dagegen, dass sich Le Pen einmischt - auch wenn er nicht so weit gehen würde, ihr die Einreise zu verbieten.
Die Kollegen haben die Geschichte hier etwas ausführlicher augeschrieben.
Amsterdam ehrt Cruyff mit eigener Tramlinie
Gestern wäre die niederländische Fußballlegende Johan Cruyff 69 Jahre alt geworden, er verstarb am 24. März. Seine Heimatstadt Amsterdam ehrt ihn aus diesem Anlass auf besondere Weise:
Die städtischen Verkehrsbetriebe GVB haben eine eigene Straßenbahnlinie mit der bisher nicht vergebenen Nummer 14 - der Rückennummer Cruyffs - eingeführt.
Auf den Waggons ist das Foto des Kickers zu sehen und ein Spruch von Cruyff: "Du bist pünktlich oder zu spät, wenn du zu spät bist, musst du dafür sorgen, dass du zeitig weggehst."
"Die Linie ist eine Ehre für den Menschen Cruyff, nicht nur für den Fußballspieler, auch für ihn als Amsterdamer", erklärte die GVB.
"Wölli" Rohde erliegt dem Krebs
Er war lange Jahre der Drummer der Toten Hosen, jetzt ist Wolfgang Rohde - genannt "Wölli" - tot.
Via Facebook verkündet die Band den Verlust: "Wir werden dich nie vergessen", schreiben Andi, Breiti, Campino, Kuddel und Vom.
"Wölli" war zwischen 1986 und 1999 Schlagzeuger der Hosen.
Vor zwei Jahren dann war er schwer erkrankt: Nieren-, später auch Lungenkrebs.
Vergangenen Sommer kam es noch einmal zu einem emotionalen Auftritt von "Wölli". In Leipzig kam er während des Lieds "Steh auf, wenn du am Boden bist" auf die Bühne. Er rief: "Ich werde es schaffen." "Wölli" behielt nicht recht.
Einbrecher steigt in Kinderzimmer ein
Es ist die Horrorvorstellung aller Eltern:
In Zwickau bricht ein Unbekannter in eine Wohnung ein. Er verschafft sich Zugang durch das Fenster eines Kinderzimmers.
Das vierjährige Mädchen darin wird davon wach und beginnt zu schreien.
Der Vater wird daraufhin auch wach und rennt ins Kinderzimmer. Doch der Täter ist schon über alle Berge - mitsamt seiner Beute: Bargeld, das er in einer Schatulle gefunden hatte.
Bauspar-Altverträge landen vor dem BGH
Die Bausparkassen versuchen seit einiger Zeit, Altkunden aus ihren Verträgen zu bekommen. Grund: Die Zinsen sind ihnen zu hoch, bei Neuabschlüssen läuft es für die Geldinstitute wesentlich günstiger ab.
Dutzende Gerichte beschäftigten sich schon mit solchen Kündigungen. Jetzt landet die Geschichte vor dem Bundesgerichtshof und wird höchstrichterlich geklärt.
Konkret geht es um einen Fall von Wüstenrot. Das Oberlandesgericht Stuttgart hatte zugunsten eines Kunden entschieden. Nun will Wüstenrot die Sache in Karlsruhe wieder glattbügeln. Wann ein Urteil fällt, ist noch unklar.
AKP wünscht sich islamische Verfassung für Türkei
Mustafa Kemal Atatürk begründete einst einen säkularen Staat in der Türkei. Nach dem Willen der derzeit regierenden AKP soll damit bald Schluss sein:
Parlamentspräsident Ismail Kahraman will eine islamische Verfassung einführen. "Wir sind ein muslimisches Land. Als Konsequenz müssen wir eine religiöse Verfassung haben", findet er.
Die Oppositionspartei CHP sieht das anders. Chef Kemal Kilicdaroglu sagt, der Säkularismus sei wichtig, damit jeder frei seine Religion ausüben könne.
Eine Änderung der Verfassung kann die AKP alleine derzeit nicht umsetzen, es fehlt die erforderliche Mehrheit im Parlament.
Hier gibt es alle Informationen zu der Forderung Kahramans.
Trump nennt Bündnis von Cruz und Kasich "erbärmlich"
Ted Cruz und John Kasich wollen Donald Trump als republikanischen Präsidentschaftskandidaten verhindern. Der Milliardär findet das irgendwie nicht so wirklich gut:
Er beklagte sich, dass dies eine "geheime Absprache" sei (über die die halbe Welt spricht?!).
In der Politik sei so etwas aber erlaubt, "weil es ein korrupter Betrieb ist".
Cruz und Kasich zeigten damit, wie schwach sie sind. "Es zeigt, wie erbärmlich sie sind."
Das schrieb Merkel in Brief an Seehofer
Eigentlich sollte der Inhalt des Antwortbriefs von Kanzlerin Merkel an Bayern Ministerpräsident Seehofer ja geheim bleiben. Aber - Überraschung! - es hat doch jemand geplaudert. Die "Süddeutsche Zeitung" kennt die Details des dreiseitigen Schreibens:
Das Kanzleramt habe die Drohung einer Verfassungsklage gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung geprüft und erachte die Vorwürfe nicht für begründet.
Merkel erklärt Seehofer, sie verfolge das Ziel einer nachhaltigen Flüchtlingspolitik, die die Balance zwischen Reduzierung der Zahlen und humanitärer Verpflichtungen halte. Dazu habe sie internationale, aber auch nationale Wege eingeschlagen.
Am Ende des Briefes lobt Merkel den Angaben zufolge die Umsicht und die Entschlossenheit, mit der Bayern auf die große Zahl an Flüchtlingen in den vergangenen Monaten reagiert habe. Das Schreiben an Seehofer schließe mit dem Hinweis, der Bundesregierung sei auch weiterhin an einem engen Austausch gelegen.
Fassen wir also zusammen: Merkel lässt sich von Seehofers Drohung nicht beeindrucken und wiederholt, was sie seit Wochen auch öffentlich sagt. Weniger Flüchtlinge ja, Grenzschließungen und Obergrenze nein.
Hier die ganze Geschichte.
Tschernobyl-Gau jährt sich zum 30. Mal
Genau 30 Jahre ist es her, dass im heute ukrainischen Tschernobyl ein Atomreaktor explodierte. Es war der Anfang vom Ende der Nuklearenergie, der Glaube in die Sicherheit dieser Technologie bei vielen dahin.
In der Ukraine gedenken die Menschen heute der Katastrophe und ihrer Opfer. Auch wir haben einiges dazu vorbereitet. Sie finden es später bei n-tv.de.
Das wird heute wichtig
Schnee. Ende April. Mehr sage ich jetzt nicht.
Und das ist sonst heute interessant:
Es gibt ein hochrangiges Spitzentreffen der Bundesregierung mit der Autoindustrie. Es geht darum, dem Elektroauto endlich in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen.
Prozesse nach fremdenfeindlichen Straftaten: In Dresden geht es einmal um drei Angeklagte, die in Freital Flüchtlingsbefürworter mit einem Baseballschläger traktiert haben sollen. Ebenfalls in Dresden geht es gegen zwei Männer, die eine geplante Flüchtlingsunterkunft in Meißen angezündet haben sollen,
In fünf weiteren US-Bundesstaaten gibt es Vorwahlen: Connecticut, Delaware, Maryland, Pennsylvania und Rhode Island.
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte urteilt heute über die Diskriminierung der liberal-islamischen Aleviten in der Türkei.
In Berlin wird die Sinus-Studie mit dem Titel "Wie ticken Jugendliche?" veröffentlicht.
Heute gibt's das erste Halbfinal-Hinspiel in der Champions League zwischen Machester City und Real Madrid. Morgen spielen dann die Bayern gegen Atlético.
Ich bin Johannes Graf, viel Spaß heute Vormittag, ehe dann die Kollegin Judith Görs wieder übernimmt.
Das Wetter mit Björn Alexander
In der Nacht hat es zum Teil recht kräftig geschneit, so dass es heute früh streckenweise sehr glatt sein kann. Tagsüber ziehen Regen und Schnee nach Osten weiter, bevor von Westen her bereits die nächsten Schneeregenschauer und Graupelgewitter nachrücken und der Sonne leider nur wenig Platz lassen. Oberhalb von 300 bis 700 Metern fällt durchweg Schnee bzw. dort bleibt der Schnee auch liegen. Der Wind bleibt kalt und frischt mitunter stark bis stürmisch auf. Temperaturen: auch nur unlustige 1 Grad auf den Gipfeln der Mittelgebirge und bis 10 Grad in Richtung Lausitz, Rhein-Main-Gebiet und im Südosten Bayerns.
Schlagzeilen aus der Nacht