Während der Skandale ihres Mannes Dominique Strauss-Kahn hält Anne Sinclair stets zu ihm, begleitet ihn vor Gericht und hört sich die Vorwürfe gegen den früheren IWF-Chef an: Vergewaltigung und organisierte Zuhälterei. Seit Juli kursieren Gerüchte über eine Trennung, nun bestätigt sie Sinclair.

Die Ehefrau des früheren IWF-Chefs Dominique Strauss-Kahn, Journalistin Anne Sinclair, hat bestätigt, von ihrem Mann getrennt zu leben. In einem Interview der Zeitungen "Le Parisien" und "Aujourd'hui" antwortete sie auf die Frage, wie es ihr seit der Trennung von Dominique Strauss-Kahn privat gehe: "Ich sehe gut aus, habe Urlaub gemacht, ich arbeite hart, beschäftige mich intensiv mit den Wahlen in den USA." Und fügt hinzu: "Und es geht mir sehr gut, vielen Dank."

Bereits Anfang Juli hatte eine zuverlässige Quelle aus dem Umfeld Strauss-Kahns gesagt, das seit rund 20 Jahren verheiratete Paar lebe in Paris in getrennten Wohnungen. Kurz zuvor hatten beide noch über ihre Anwälte eine Klage gegen die Zeitschrift "Closer" angekündigt, die von der Trennung berichtet hatte.

Vergewaltigung und organisierte Zuhälterei

Strauss-Kahn musste im Mai 2011 als Chef des IWF zurücktreten, nachdem er wegen Vergewaltigung angeklagt worden war. Ein Zimmermädchen beschuldigte den 63-jährigen Franzosen, sie in einem New Yorker Luxushotel zum Oralsex gezwungen zu haben. Ein Strafprozess in den USA wurde schließlich fallengelassen, da die New Yorker Staatsanwaltschaft Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Hotelangestellten hatte. Der Zivilprozess läuft noch.

Seit dem Frühjahr ermittelt zudem die Justiz im nordfranzösischen Lille wegen organisierter Zuhälterei gegen den früheren Hoffnungsträger der Sozialisten. Dabei geht es um Sex-Partys, an denen Strauss-Kahn teilnahm. Der 63-Jährige gibt an, er habe nicht gewusst, dass die Frauen Prostituierte waren. Anne Sinclair, die während der Skandale stets öffentlich zu ihrem Ehemann gehalten hatte, ist seit Januar die Chefredakteurin der französischen Ausgabe der US-Online-Zeitung "Huffington Post".