"Alles ist eine Lüge" Fatah droht "Brüno"
28.07.2009, 21:54 UhrOsama bin Laden sehe aus "wie ein dreckiger Hexenmeister oder wie ein obdachloser Weihnachtsmann": Für seinen neuesten Film "Brüno" hatte sich Komiker Cohen mit einem ranghohen Fatah-Mitglied getroffen und mit ihm über den Nahen Osten geplaudert. Aiman Abu Aita sieht sich jedoch unfair behandelt.

"Sehr normal": Als "Brüno" Aiman Abu Aita besuchte, trug er zwar keinen flauschigen rosa Pulli, fiel aber trotzdem nicht auf.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Dem britischen Komiker Sacha Baron Cohen droht auch mit seinem neuen Kinofilm "Brüno" gerichtlicher Ärger. Ein ranghoher Vertreter der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sagte, er erwäge eine Klage gegen Cohen, weil er in dem Film als Terroristenführer vorgestellt worden sei.
Anders als im Film dargestellt sei er jedoch kein Mitglied der El-Aksa-Brigaden, dem bewaffneten Arm der Fatah, sagte der 44-jährige Aiman Abu Aita. "Das ist eine Lüge, alles ist eine Lüge." Dem Online-Magazin "wnd" sagte er, "Brüno" habe sich während des Interviews "sehr normal" verhalten. Er habe Cohen für einen Journalisten gehalten und gehofft, dieser wolle über den Nahost-Konflikt berichten und den Palästinensern helfen.
In der entsprechenden Szene sagte Cohen in seiner Rolle als Reporter "Brüno", dass der Anführer des Terrornetzes Al Kaida, Osama bin Laden, aussehe "wie ein dreckiger Hexenmeister oder wie ein obdachloser Weihnachtsmann". Aita forderte "Brüno" daraufhin sichtlich angespannt auf, sofort den Raum zu verlassen.
Cohen spielt in dem Film einen schwulen österreichischen Modejournalisten, der versucht, zum "berühmtesten Österreicher seit Hitler" zu werden. Um das zu erreichen, schlägt er unter anderem vor, sich im Nahen Osten entführen zu lassen. Der für seinen deftigen Humor bekannte Cohen hatte sich bereits mit seinem provokanten Film "Borat" juristischen Ärger eingehandelt.
Quelle: ntv.de, kkl/AFP