Oscar-Lady wird 50 Happy Birthday, Helen Hunt!
15.06.2013, 07:01 Uhr
Auch mit 50 sieht Helen Hunt natürlich strahlend schön aus.
(Foto: REUTERS)
Sie ist nicht für große Auftritte auf roten Teppichen bekannt. Sie ist auch nicht mit einem ihrer vielen attraktiven Hollywood-Filmpartner liiert. Überhaupt ist ihr Privatleben erfrischend normal. Genauso wie sie selbst. Helen Hunt ist lieber einfach eine gute Schauspielerin - ach was, eine exzellente. Heute wird Helen Hunt fünfzig Jahre alt.
Mit Helen Hunt kann man Wirbelstürme jagen ("Twister"), seine Jungfräulichkeit verlieren ("The Sessions - Wenn Worte berühren") oder einen grantigen Neurotiker (Jack Nicholson in "Besser geht's nicht") um den Finger wickeln. Sie ist Hollywoods schönste bodenständige Schauspielerin, mit charmanten Lachfältchen - anders als viele Kolleginnen in ihrem Alter. Auf der Leinwand ist sie die beste Freundin, die taffe Geschäftsfrau, die fürsorgliche Mutter. Mit einer Prise Sex-Appeal, aber ohne Star-Allüren oder Diva-Gehabe erobert sie die Herzen der Zuschauer. Männer und Frauen stehen gleichermaßen auf den blonden Star, der heute seinen Fünfzigsten Geburtstag feiert.
Als Hunt im Februar bei der Oscar-Verleihung über den roten Teppich lief, überraschte sie die Modereporter mit dem Bekenntnis, sie trage ein Kleid "von der Stange". "Es ist nicht so, als würde ich meine flauschige Trainingshose tragen", sagte Hunt grinsend. In ihrem langen dunkelblauen Abendkleid machte sie eine blendende Figur.
Sie war für ihre Rolle in "The Sessions - Wenn Worte berühren" als beste Nebendarstellerin nominiert. In dem Film zeigt die Schauspielerin viel nackte Haut. Sie spielt eine Sex-Therapeutin, die einem körperlich behinderten Mann, der noch Jungfrau ist, den Wunsch nach körperlicher Liebe erfüllt.
Früh übt sich
1963 wurde Helen Elizabeth als Tochter des Regisseurs Gordon Hunt und einer Fotografin in Los Angeles geboren. Von klein auf war sie mit dem Showbusiness vertraut. Nach ersten Teenager-TV-Rollen spielte Hunt 1985 an der Seite von Sarah Jessica Parker in der Tanz-Komödie "Girls Just Want to Have Fun". Im gleichen Jahr holte Altmeister Francis Ford Coppola sie für "Peggy Sue hat geheiratet" vor die Kamera.
Die geplante Filmkarriere wurde zunächst von "Mad About You - Verrückt nach Dir" durchkreuzt. Die Comedy-Serie über ein junges Ehepaar zwischen Frust und Freunden, machte Hunt in den Neunziger Jahren zum TV-Star. Sie holte vier Emmy-Trophäen und drei Golden Globes als beste Komödiendarstellerin.
Doch dann wirbelte Hunt mit "Twister" (1996) auch die Filmwelt auf. In dem Katastrophen-Thriller jagt sie als Wissenschaftlerin einem Monster-Tornado hinterher. Der mit Spezialeffekten gespickte Streifen wurde ein riesiger Kassenhit. Hunt war plötzlich gefragt.
And the Oscar goes to …
1998 konnte sie dann eine Rolle in "Besser geht's nicht" an der Seite von Jack Nicholson ergattern. Darin spielt Hunt eine alleinerziehende Kellnerin, die es mit ihrer offenen Art schafft, einen unleidlichen Schriftsteller (Nicholson in Höchstform) umzukrempeln. Hunt war so gut, dass sie bei der Oscar-Verleihung Konkurrentinnen wie Judi Dench ("Mrs. Brown") und Kate Winslet ("Titanic") ausstach und sich den Goldjungen holte.
Nach diesem Erfolg ging es Schlag auf Schlag: Im Jahr 2000 war sie in vier Kinofilmen an der Seite großer Hollywoodstars zu sehen. Mit Richard Gere stand sie in "Dr. T and the Women" vor der Kamera, in "Verschollen" spielte sie die Ehefrau von Tom Hanks und mit Mel Gibson drehte sie "Was Frauen wollen".
Hunt startet einen Neuanfang
Während sie in Hollywood Karriere machte, lief es in ihrem Privatleben gar nicht gut. Ihre langjährige Beziehung mit dem Schauspieler Hank Azaria geriet ins Schleudern. Die Ehe hielt nur ein Jahr und wurde Ende 2000 geschieden. Mit dem Drehbuchautor und Produzenten Matthew Carnahan fand Hunt eine neue Liebe. 2004 brachte sie mit 40 Jahren Töchterchen McKenna zur Welt.
Auch beruflich entdeckte sich Hunt neu. Bei dem Film "Als sie mich fand" führte sie 2007 nach ihrem eigenen Drehbuch erstmals auch Regie. Sie konnte Stars wie Colin Firth und Bette Midler für das romantische Midlifecrisis-Drama gewinnen.
Nach ihrem einfühlsamen Auftritt in "The Sessions - Wenn Worte berühren" kann man nur hoffen, mehr von Hunt auf der Leinwand zu sehen. In der Rolle als Sex-Therapeutin offenbart sie ihre Seele und ihren Körper, wie man es in Hollywood selten sieht. Die Nacktszenen seien ihr nicht leicht gefallen, räumte Hunt im Interview mit der Zeitschrift "Vanity Fair" ein. "Ich habe mich darum bemüht, möglichst locker zu sein, darüber hinaus musste ich so tun, als ob ich es wäre." Das ist ihr mit feinster Schauspielkunst bestens gelungen.
Quelle: ntv.de, Barbara Munker, dpa/jle