Unterhaltung

Ende Mai ist Schluss Heinos Café muss weichen

Ein Bild aus glücklichen Tagen: Heino mit Sohn Uwe.

Ein Bild aus glücklichen Tagen: Heino mit Sohn Uwe.

(Foto: dpa)

Zur "Reaktivierung der Kernstadt" verbannt Bad Münstereifel das kultige Törtchenkaffee von Schlagerstar Heino von seinem bisherigen Standort. Zwar bekommt die Restauration eine neue Bleibe, doch ob der alte Charme entsteht, ist ungewiss. Der Blondschopf mit Sonnenbrille ist tief betrübt.

Heinos Café in Bad Münstereifel ist Kult. Alte Plattenhüllen mit Heino, Goldene Schallplatten, Heino-Lieder als Dauerschleife aus den Lautsprechern und natürlich die legendäre Haselnusstorte in der Kuchenvitrine - und das Idol oft ganz persönlich.

Dabei muss man nach Bad Münstereifel wirklich wollen, um hinzukommen. Die Stadt liegt nicht an der Durchfahrt zu größeren Zielen. Dennoch strömen die Fans in Bussen zu der Kultstätte. Und jetzt der Schock: Das Café muss schließen. Statt Haselnusstorte gibt es bald Mode, bestätigte Heino-Manager Jan Mewes einen Bericht der "Bild".

Am 31. Mai ist Schluss, zumindest an der Marktstraße 18. Das Café zieht um. Aber kann das für die Fans ein Trost sein? Das Inventar wird vorerst eingebunkert. Vielleicht werden ein paar Bilder von früher aufgehängt, sagt Mewes. Zwei für Fans lebensnotwendige Dinge wird es auch am neuen Standort geben: Heino und die Haselnusstorte - das Gesellenstück des gelernten Bäckers. Das Café zieht ins Kurhaus, dort wo Heino und Hannelore seit einigen Jahren wohnen.

Bad Münstereifel Dank Heino berühmt

Für die Stadt ist der Sachverhalt schnell und nüchtern mitgeteilt: Eine Investorengemeinschaft hat das Haus gekauft und will da jetzt ein hochwertiges Modegeschäft einrichten: Designer-Mode statt Heino-Kult. Teilmaßnahme für die "Reaktivierung der Kernstadt", heißt das im Beamtendeutsch. "Heino bleibt uns ja erhalten", sagt die Sprecherin der Stadt, Marita Hochgürtel und erzählt, wie gut die Alternative im Kurhaus ist.

"Bad Münstereifel kannte vor 30 Jahren kein Mensch. Die ist doch erst mit Heino bekanntgeworden", sagt Heino-Manager Mewes und bemüht sich um Sachlichkeit. Heino und Hannelore leben seit rund 30 Jahren in dem Eifelstädtchen, haben dort geheiratet, das Café gegründet, das Image geprägt. Bad Münstereifel, das sei immer Heino gewesen. Das Geschäft im Café brummte. "Die wären ja blöd, wenn die mein Café aufgeben würden", hatte Heino der "Kölnischen Rundschau" Ende letzten Jahres noch selbstbewusst gesagt und meinte natürlich die Investoren damit.

Der 73-Jährige habe das Café mit Herzblut betrieben. "Er hat das gerne gemacht, für die Fans. Immer wenn er in Bad Münstereifel war, war er auch jeden Tag im Café", erzählt der Manager. Und wer sich mit den Leuten in der Stadt unterhält, weiß, dass das keine Sprüche sind.

Quelle: ntv.de, Elke Silberer, dpa

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