"Wer wird Millionär?" Jauch über Truckerin in Wechseljahren: Sie ist die Richtige
13.01.2025, 23:27 Uhr Artikel anhören
Als Tränen kullern, ist Jauch besorgt und vermutet Geldnot. Denn die Truckerin, die einst von der Realschule flog, ist doch so hart im Nehmen. Der Freund der dreifachen Oma schmilzt ein wenig dahin und Söders Premiere sorgt für einen ärgerlichen Absturz.
Wenn bei 32.000 Euro Tränen fließen, sind bei "Wer wird Millionär?" (WWM) meist Frust und Enttäuschung im Spiel. Die Hamburgerin Iris Oberath aber weinte am Montagabend bei Günther Jauch eindeutig Freudentränen. "Ist doch schön. Wir haben den Eindruck, es hat die Richtige getroffen", freute sich der Moderator zunächst. Als sich die taffe Berufskraftfahrerin aber immer noch die Augen wischte, war er doch besorgt: "Warum weinen Sie denn so, ist (es) bei Ihnen gerade eng?"
Oberath konnte Jauch beruhigen - denn sie ist aktuell einfach besonders nah am Wasser gebaut. "Ich bin in den Wechseljahren, das ist ganz verrückt", erklärte die Truckerin. Ein rührseliger Film würde schon reichen, um die Schleusentore zu öffnen. Sehr zum Missfallen von Oberaths Freund, vermutete Jauch. Der finde das süß, widersprach die Kandidatin und bekam von ihrem Liebsten im Publikum Rückendeckung.
Oma weint bei "Wer wird Millionär?"
Oberath fuhr in dieser Ausgabe von "Wer wird Millionär?" zwar nur den zweithöchsten Gewinn ein, war aber schon früh die klare Siegerin der Herzen. Jauch erging es nicht anders. Auf 186 Klassenbucheinträge in zwei Jahren habe es die Kandidatin auf der Realschule gebracht, verkündete der Moderator wider Willen ein wenig beeindruckt.
"Ich war ein kleiner Rebell. Ich bin nicht umsonst auf 'nem Lkw-Bock gelandet", kommentierte die Hamburgerin. Sie habe mit 19 Jahren auf dem zweiten Bildungsweg die Fachhochschulreife nachgeholt, berichtete Oberath. Dann aber sei sie schwanger geworden: "Dann war nichts mit studieren." Verbittert wirkte die dreifache Großmutter dabei keineswegs. "Hat sich ja alles gut gefügt", meinte Jauch ebenfalls.
Anschließend drehte Oberath ab der 8000-Euro-Frage auf, nachdem sie früh zwei Joker benötigt hatte. Sie wusste natürlich, dass auf einer Parkscheibe das Wort "Ankunftszeit" stehen muss und außerdem, dass eine Boa keine Giftschlange ist. Jauch blitzte mit seinen Verunsicherungsversuchen ab. Dafür hätte es bei ihm den ersten Verweis gegeben, scherzte der RTL-Moderator gutmütig: "Und zwar wegen unangemessener Rechthaberei." "Ich bin Klugscheißer", freute sich die Kandidatin.
Diese Ausgabe von "Wer wird Millionär?" war nach der großen "Drei-Millionen-Euro-Woche" ganz frisch mit einer Auswahlfrage gestartet. Urim Biqkaj aus Frankfurt am Main setzte sich als Erster gegen die Konkurrenz durch und holte auch den höchsten Gewinn des Abends. Der Rechtsreferendar hatte dabei kein Problem damit, Jauchs Geduld zu strapazieren.
Für 16.000 Euro sollte der Jurist wissen: "Der 1. März fällt in einem Kalenderjahr immer auf den gleichen Wochentag wie der 1. …?: A) August, B) September, C) Oktober, D) November" Biqkaj, der mit sechs Monaten aus dem Kosovo nach Deutschland kam, fing in aller Seelenruhe an, Tage und Wochen zu zählen. "Die nachfolgenden Sendungen...", schwante Jauch nichts Gutes.
Jauch ermahnt Juristen
Nach geraumer Zeit stand für den Kandidaten fest: November ist richtig. "Jetzt schon?", erwiderte Jauch sarkastisch. Er meinte: "Warum haben Sie nicht gleich nicht einen 50:50 genommen? Dann hätten wir die Hälfte der Zeit gespart." Aber Biqkaj ging im Gegensatz zu den anderen Kandidaten dieser Ausgabe so sparsam wie möglich mit seinen wertvollen Jokern um - und wurde belohnt.
Denn ausgerechnet der 50:50-Joker leistete dem 29-Jährigen, der einen dreimonatigen Sohn hat, wertvolle Dienste, trotz vorhandener richtiger Tendenz. Dank dieser Hilfestellung war für ihn glasklar: Rheinland-Pfalz (und nicht Bayern) ist das mit Abstand größte Weinanbaugebiet Deutschlands. Dafür übte er anschließend bei seinem Zusatzjoker ein wenig das Kreuzverhör.
Dabei strahlte der Helfer aus dem Publikum maximale Glaubwürdigkeit aus. Er war sicher: 5,7 cm und 8 cm sind nicht die gängigsten Breiten von Malerkrepp, sondern von Kassenrollen. Die kleine Version sei für Kartenbelege, die große für den Kassenbon, erklärte der ehemalige KfZ-Meister. Der konnte zwar dem Kandidaten versichern, früher derartige Rollen eingelegt zu haben. Biqkaj war anfangs dennoch misstrauisch, loggte dann aber schnell die korrekte Antwort ein.
Am Ende trauerte der Kandidat doch noch seinem beim Wein ein wenig verschenkten 50:50-Joker nach. Denn völlig aus dem Off heraus hatte der Jurist bei der 125.000-Euro-Frage den richtigen Riecher. Jauch wollte wisse, was sogenannte Endlinge sind. Bevor er zu "Knochen im Körper" tendierte, dachte Biqkaj anfangs an die im Zoo gehaltenen letzten Exemplare einer Tierart vor dem Aussterben. Genau diese Antwort wurde gesucht. Jauch verwies als Beispiele auf Wandertaube oder Beuteltier.
WWM: Absturz wegen Söder
Kein gutes Ende nahm das Abenteuer "Wer wird Millionär?" am Montag für Jens Niemann aus Osnabrück. Der Pianist scheiterte bei 32.000 Euro an Markus Söder. Er wusste nicht, dass der bayerische Ministerpräsident im November 2024 seine erste Rede im Bundestag gehalten hatte. Stattdessen sprach er dieses Debüt dem britischen König Charles III. zu.
Söder hatte damals als einziger Ministerpräsident sein Rederecht im Parlament genutzt, um die Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz zu kritisieren. Jauch hatte aber auch bei diesem Kandidaten ein gutes Gefühl. Niemann halte den Sturz auf 500 Euro sicherlich aus, mutmaßte er. Der Musiker bestätigte und zeigte sich dankbar: "Ich habe ja mehr, als ich vorher hatte."
Vermutlich mit niedrig gehängten Erwartungen wird Kristina Greß am nächsten Montag auf den heißen Stuhl bei Jauch zurückkehren. Die Marketingmanagerin aus Lauda-Königshofen bei Würzburg steigt dann mit der 16.000-Euro-Frage ein, allerdings ohne jeden Joker. Die vierte Hilfestellung benötigte sie, um die letzte Runde des Abends zu überstehen. Eine Studiozuschauerin bestätigte als Zusatzjoker ihre Vermutung: Das Musical "Joyride" dreht sich nicht um Abba oder A-ha, sondern um die Band Roxette.
Jauch gab am Montag außerdem einen kleinen Spoiler auf das "Wer wird Millionär?"-Jahr 2025. Fans können sich wieder auf ein Überraschungs-Special freuen, in dem ahnungslose Klugscheißer und Besserwisser – oder auch mal die eine andere beschwipste Braut in spe – auf dem heißen Stuhl landen. Der Moderator rief die Zuschauer auf, entsprechende Kandidaten auf RTL.de vorzuschlagen. WWM kehrt nächsten Montag zurück und legt dann wegen des Dschungelcamps eine Pause ein.
Quelle: ntv.de