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Beim Prostituierten-Sex gefilmt? Pikanter Prozess um Otti Fischer

Wurde er unter Druck gesetzt? Ottfried Fischer.

Wurde er unter Druck gesetzt? Ottfried Fischer.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Angenehm dürfte Ottfried Fischer dieser Prozess bestimmt nicht sein. Demnächst wird in München gegen mehrere Personen verhandelt, die ihn heimlich beim Sex mit Prostituierten gefilmt und die Aufnahmen an die "Bild"-Zeitung verkauft haben sollen. Auch die Zeitung steht am Pranger. Den Vorwurf, "Otti" mit dem Material unter Druck gesetzt zu haben, weist sie jedoch weit von sich.

Eine Prostituierten-Affäre um den Münchner Schauspieler Ottfried Fischer wird von übernächster Woche an vor dem Münchner Amtsgericht verhandelt. Mehrere Personen werden verdächtigt, den 56 Jahre alten Kabarettisten im Sommer 2009 beim Sex gefilmt zu haben. Durch die Aufnahmen soll Fischer unter Druck gesetzt worden sein. Das geht aus der Anklage der Staatsanwaltschaft hervor.

Der 36 Jahre alte Hauptangeklagte soll die CD mit den Aufnahmen an einen ebenfalls angeklagten Ex-Mitarbeiter der "Bild"-Zeitung für 3.500 Euro verkauft haben. Dieser habe Fischer durch den Erwerb des Films zur Mitwirkung an drei Artikeln seines Blattes bewegen können, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

"Pressefreiheit gefährdet"

Die Vorwürfe der Münchner Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen "Bild"-Mitarbeiter seien haltlos, erklärte hingegen der Sprecher Tobias Fröhlich von der Axel Springer AG. "Das zeigt auch die heute bekannt gewordene Anklageschrift, die die journalistische Recherche kriminalisiert und die Pressefreiheit gefährdet." Nach seinem Kenntnisstand fänden sich in den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft keine Anhaltspunkte, die die Vorwürfe stützten.

Fröhlich sagte weiter: Die PR-Agentin von Fischer habe ausgesagt, dass sie in Absprache mit Fischer von sich aus dem angeklagten Redakteur ein Interview mit ihrem Klienten vorgeschlagen habe, um den damals bereits in der Öffentlichkeit bekannten Prostituierten-Sex-Vorwürfen entgegen zu wirken.

Vorwurf der Nötigung

Insgesamt müssen sich fünf Menschen vom 25. Oktober an vor Gericht verantworten. Sie alle sollen den "höchstpersönlichen Lebensbereich" Fischers mit Bildaufnahmen verletzt haben. Darunter sind Prostituierte und Mittelsmänner. Ihnen droht gemäß Paragraf 201a des Strafgesetzbuches (StGB) Gefängnis von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe. Der Journalist soll sich darüber hinaus der Nötigung strafbar gemacht haben, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft.

Hintergrund ist ein Betrugsdelikt, das gesondert verhandelt wird. Zwei Prostituierte sollen mehrmals Fischers Unterschrift gefälscht haben, um Geld von seiner Kreditkarte abzubuchen. Fischer sei dadurch zunächst um etwa 74.000 Euro geschädigt worden, habe die Abbuchungen aber bemerkt und reklamiert. In Anschluss soll der Hauptangeklagte Kontakt mit dem 29-jährigen Journalisten aufgenommen haben.

Quelle: ntv.de, dpa

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