Was Frauen miteinander verbindet Berühmte Frauen und ihre beste Freundin
09.09.2012, 07:03 UhrFür Frauen ist die beste Freundin einfach unersetzlich. Doch was verbindet Frauen miteinander, was macht ihre unerschöpfliche Freude aus, zusammen zu sein? Zwölf Porträts prominenter Frauen und ihrer Freundinnen sind der Freundschaft an sich und dem emotionalen Platz, den eine Freundin im Leben einer Frau einnimmt, auf der Spur.
Beinahe jede Frau hat sie, eine beste Freundin. Sie ist die unersetzliche Seelenverwandte, die einen gleichzeitig zur Weißglut treiben und zu Tränen rühren kann. Edelgard Abenstein spürt in ihrem Buch "Wir sind einfach unzertrennlich - Berühmte Frauen und ihre beste Freundin" der besonderen Beziehung zwischen außergewöhnlichen Frauen nach.
Erst im 19. Jahrhundert erkunden auch Frauen die Möglichkeiten eines Bundes mit Gleichgesinnten. "Frauen entdecken höchst offiziell das Reich der Gefühle als den Ort, von dem aus das Nachdenken über das eigene Ich seinen Anfang nimmt." Die Freundschaft als Möglichkeit einander vertraut zu werden und dabei gleichzeitig das eigene Ich zu vervollkommnen. Dabei kann die Freundin vieles sein, schreibt Abenstein, "Eingeweihte, Weggefährtin, Seelenverwandte, letzter Zufluchtsort", manchmal Spiegel, manchmal Kampfgenossin, sogar Liebhaberin.
Es sind sehr verschiedene Frauen, die das Leben zu besten Freundinnen machte: Paula Modersohn-Becker und Clara Rilke-Westhoff, Greta Garbo und Salka Viertel, Rosa Luxemburg und Clara Zetkin, Susan Sontag und Annie Leibovitz. Oft genug überdauern die Freundschaften alle Liebesbeziehungen und währen ein Leben lang.
Manchmal stellt sich die eine Freundin schon in jungen Jahren in den Dienst der anderen, gelegentlich bis zur Selbstaufgabe. Es gibt die attraktive und männerverschlingende, der die spröde und unansehnliche bei ihrem geheimen Treiben assistiert. Es gibt aber auch die ermutigende und bestärkende, ohne die die andere nie die geworden wäre, als die wir sie kennen. Und es gibt die Gleichberechtigten, die ihre Konkurrenz nicht wichtiger als die Freundschaft nehmen.
Die Literatinnen, Modeschöpferinnen, Malerinnen, Politikerinnen, Schauspielerinnen und Philosophinnen reflektieren ihre Freundschaften oft gleichermaßen liebevoll wie gnadenlos. Sie kennen einander in allem, tauschen sich über Gott und die Welt aus und sind oft voller Sehnsucht nacheinander.
Abensteins Beschreibungen ermöglichen ein tiefes Eintauchen in die Zeit der jeweiligen Freundschaft, aber auch in die Leben der jeweiligen Frauen. Die Autorin zeichnet die Lebensläufe parallel nach und zitiert aus Briefen und Interviews. Oft findet die Freundschaft ihr Ende erst mit dem Tod einer der Frauen, meist wirkt sie noch weiter darüber hinaus.
Dabei ist Abenstein weit entfernt davon, ein verklärendes Bild von Frauenfreundschaften zu zeichnen. Hier regieren durchaus Neid, Eifersucht und Missgunst, "auch beste Freundinnen sind gegen niedere Gefühle nicht immer gewappnet". Gleichwohl ist das, was oft aus spontaner Zuneigung entstanden ist, gegen kaum etwas anderes im Leben aufzuwiegen. "Denn alles, was wir erjagen, Erfolg, Geld, Sicherheit, Renommee, zählt erst richtig, wenn wir es mit derjenigen teilen, die uns am besten kennt" - der besten Freundin.
Quelle: ntv.de