Musik

Vom Model zum Sänger Josh Beech zeigt seine musikalische Seite

Josh Beech, hier im Oktober 2010, ist schon seit ein paar Jahren ein erfolgreiches Model - aber er macht auch Musik.

Josh Beech, hier im Oktober 2010, ist schon seit ein paar Jahren ein erfolgreiches Model - aber er macht auch Musik.

(Foto: imago stock&people)

Josh Beech gehört zweifellos zu den Menschen, denen das Leben wohlgesinnt scheint: Das international gefragte Männermodel lieh sein Gesicht bereits Marken wie Burberry, Levi’s 501, Tommy Hilfiger und Vivienne Westwood. Mit seiner Frau, "90210"-Darstellerin Shenae Grimes-Beech, rief er außerdem den Modeblog "Two Halves" sowie ein gleichnamiges Modelabel ins Leben. Und als wäre das alles nicht schon genug, ist der 27-jährige Brite auch noch talentierter Musiker. Gemeinsam mit dem Produzenten Oliver Som gründete er das Duo Beech, dessen Debütalbum "Letters Written In The Sky" nun erscheint und Songwriter-Pop mit dezenten Elektro-Sounds vereint.

Josh, die meisten kennen Ihr Gesicht durch Werbung für Marken wie Burberry. Wann entdeckten Sie Ihre Liebe zur Musik?

Josh Beech: Musik ist seit meiner Kindheit meine große Leidenschaft. Ich weiß noch genau, wie ich mit drei Jahren immer zu Dire Straits getanzt und zu Led Zeppelin oder Pink Floyd Luftgitarre gespielt habe. Mit 7 bekam ich dann ein Keyboard geschenkt und mit 13 schrieb ich meine ersten Songs. Dass ich später Model wurde, war purer Zufall. Ich wurde bei einem Konzert meiner damaligen Punk-Band Snish gescoutet.

Und als Punk hatten Sie Lust auf Modeln?

Am Anfang überhaupt nicht, nein. Aber dann dachte ich in Ruhe darüber nach und meine Mutter überzeugte mich schließlich, dass es eine gute Chance wäre. Mein Leben hat sich dadurch über Nacht verändert. Ich bin fast täglich in ein Flugzeug gestiegen. Es gab ein Jahr, in dem ich 260 Mal geflogen bin! Im Moment nehme ich aber nur noch große Aufträge an. Auf lange Sicht ist Modeln keine Karriere, schließlich wird jeder älter und hässlicher (lacht). Deswegen will ich mich jetzt auf meine Musik konzentrieren.

Hinter dem Namen Beech versteckt sich neben Ihnen auch der britische Produzent Oliver Som. Wie darf man sich Ihre Zusammenarbeit vorstellen?

Ich mache schon seit einigen Jahren als Solokünstler Musik und Olli war am Anfang nur mein Produzent. Während wir zusammen arbeiteten, verschwammen die Grenzen aber immer mehr und wir begannen gemeinsam Songs zu schreiben. Irgendwann beschlossen wir nach ein paar Bier, dass Beech ab sofort wir beide sind. Oll ist für die Arrangements zuständig, ich schreibe die Melodien und die Texte.

Sie wohnen mittlerweile in Los Angeles, wo das Album auch entstanden ist. Hat sich das auf den Sound der Platte ausgewirkt?

Die Sonne hatte definitiv einen Einfluss – für etwa eine Stunde! Wir haben ein Haus mitten in Hollywood mit einer großen Fensterfront gemietet. Aber irgendwie fühlte sich das alles komisch an. Am Ende zogen wir die Vorhänge zu und machten das Licht an! Vielleicht, weil wir als Briten an schlechtes Wetter gewöhnt sind. Aber die Songs haben trotzdem einen positiven Vibe. Meistens geht es um Geschichten, die um mich herum passieren.

Das müssen Sie erklären, denn "Dance For The Money" handelt von einer Stripperin …

Nun ja, davon sieht man in Hollywood eine Menge. Irgendwie machte mich das traurig und ich fragte mich, warum diese Mädchen das tun. Weil sie es wollen? Weil das Geld gut ist? Oder sind sie einfach auf einem Weg gelandet, den sie eigentlich nicht einschlagen wollten? Im Grunde lässt sich diese Frage auf jeden von uns ummünzen: In der Schule träumen wir davon, Wissenschaftler, Polizist oder Musiker zu werden, allerdings gelingt es nur den wenigsten Leuten, ihren Traum zu leben. Viele nehmen Jobs an, die sie nicht mögen, weil sie ihre Rechnungen bezahlen müssen. Also, am Ende tanzen wir alle für das Geld.

In "Simple Life" hingegen geht es darum, zusammen alt zu werden. Sind Sie ein romantischer Mensch?

Shenae Grimes und Josh Beech sind seit 2013 verheiratet.

Shenae Grimes und Josh Beech sind seit 2013 verheiratet.

(Foto: imago stock&people)

Wenn ich mir mein Album so anhöre, würde ich sagen, dass ich schon ziemlich romantisch bin. Ich habe ja letztes Jahr geheiratet, deswegen gibt es auf der Platte so einige Liebeslieder. Den Song "Lovers" zum Beispiel habe ich für meine Frau Shenae geschrieben. Sie singt auch die Backing-Vocals und ist im Video zu sehen. Für mich war das einfach alles so neu und großartig, dass ich allen davon erzählen musste. Das Schöne ist, dass ich dadurch nun ein Dokument meines ersten Ehejahres haben.

Sie kannten sich erst ein Jahr, als Sie geheiratet haben. Meistens hält man Leute, die so schnell heiraten, doch für verrückt, oder?

Wenn mein bester Freund mir erzählt hätte, dass er nach nur einem Jahr heiratet, hätte ich ihm in den Allerwertesten getreten und gesagt, dass er auf den Boden kommen und nicht so bescheuert sein soll! Aber dann passierte es mir plötzlich selbst … Es ergab einfach Sinn. Man kann es Schicksal nennen oder wie auch immer, aber ich glaube, manche Leute sind einfach dazu bestimmt, zusammen zu sein. Und als ich meine Frau traf, hat es sofort klick gemacht.

Eine erfolgreiche Schauspielerin und ein Model – von außen betrachtet wirken Sie wie das perfekte Paar. Sitzen Sie eigentlich auch schon mal in Jogginghosen auf der Couch?

Ständig! Wir haben nicht den klassischen Hollywood-Lifestyle, das ist nicht unser Ding. Wir spielen gerne Pool, sitzen in Jogginghose vorm Fernseher oder gehen wandern. Ganz normale Dinge eben. Wenn man Shenae kennenlernt, würde man nie denken, dass sie so bekannt ist.

Gemeinsam haben Sie den Modeblog "Two Halves" ins Leben gerufen. Wie kam es dazu?

Shenae schrieb vorher schon einen Blog und ich hatte einem Tumblr-Account. Da wir viele gemeinsame Interessen haben, kam uns irgendwann die Idee, gemeinsam einen Blog zu gründen. Zumal das etwas ist, das wir auch dann zusammen machen können, wenn wir getrennt voneinander unterwegs sind. Wir sind scheinbar das erste bekannte Paar, das einen gemeinsamen Blog hat und es macht wirklich Spaß. Mittlerweile haben wir auch ein Klamottenlabel mit dem gleichen Namen gegründet. Wir machen Schmuck und Accessoires.

Wie wichtig ist Ihnen Style?

Sehr wichtig. Ich brauche zwar nicht lange, um mich fertig zu machen, aber ich habe einen sehr spezifischen Stil. Ich trage nur dunkle Farben. Dadurch, dass ich so viele Tätowierungen habe, muss ich meine Farbpalette klein halten. Aber ja, ich halte Stil für wichtig. Auch in der Musik. Eine Band sollte ein starkes Image haben.

Achten Männer heutzutage genug auf ihr Aussehen?

Ich würde sagen sie achten sogar zu sehr darauf! Obwohl sie verglichen mit unseren Eltern und Großeltern vielleicht verlottert aussehen, verbringen sie tatsächlich eine Menge Zeit im Schönheitssalon und lassen ihre Bärte stutzen oder spezielle Öle in ihr Haar massieren. Ich finde, das geht etwas zu weit. Es gibt Antifaltencreme für Männer zu kaufen und all so Zeugs. Das ist nichts für mich. Männer werden langsam zu Frauen, oder nicht? Sie sind ziemlich soft, mit Maniküre und Pediküre und einem schönen Haarschnitt.

Was wäre denn Ihr Style-Tipp?

Man sollte sich treu bleiben. Wenn man sich selbst cool findet, ist man auch cool. Es gibt nichts Cooleres als Selbstbewusstsein. Auch wenn man einen Kartoffelsack trägt – wer dabei selbstbewusst aussieht, ist auch cool.

Mit Josh Beech sprach Nadine Lischick

Das Album "Letters Written In The Sky" erschien am 8. August 2014 - bei Amazon bestellen

Quelle: ntv.de

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