Musik

Die wunderbare Welt der Sofi "Wer will denn immer nur süß sein?"

Das Leben einer Musikerin ist nicht leicht, wenn man sich nicht verbiegen lassen will. Aber es lohnt sich!

Das Leben einer Musikerin ist nicht leicht, wenn man sich nicht verbiegen lassen will. Aber es lohnt sich!

Sofi de la Torre stammt von den Kanarischen Inseln, hat mit ihren 24 Jahren aber schon fast überall auf der Welt gelebt. Aktuell wohnt sie in Berlin. Ihr Verleger ist deutsch, ihr Manager italienisch, die Produzenten Finnlandschweden und der Regisseur ihrer Musikvideos ist US-Amerikaner. United Colours of de la Torre? Ja, und auch wenn es nicht leicht ist, seinen Weg zu finden: Diese junge Musikerin geht ihn unbeirrt, ohne sich verbiegen zu lassen.

Als 2014 Jonas Karlsson und Axel Ehnström (Co-Writer & Produzenten) in ihr Leben treten, entwickelt sich ihr Traum-Team und mit den beiden ein neues Konzept und ein ganz neuer Sound. Das Ergebnis: Pop, der das Gehör erobert und alle Sinne herausfordert.

Aber Sofi ist immer auf der Suche nach neuen Genres, und um sich auszuprobieren, schließt sie sich mit Andre Crom und Chi Thahn - zwei der besten Deep-House-Produzenten Deutschlands - zusammen , die ihre neue Single "Vermillion" remixen. Danach fliegt sie nach Los Angeles, um den Hip-Hopper Hunnit einige Zeilen für ihren neuen Song "Noir" rappen zu lassen und dreht mit Tony Tomasino Videos. Mit n-tv.de sprach Sofi über die Ups and Downs im Leben einer Musikerin, über Heimweh und das Meer.

n-tv.de: Deutsch oder englisch?

Sofi de la Torre: Oh, bitte englisch (lacht). Ich versuche natürlich, deutsch zu lernen und zu sprechen, aber ich kann mich besser in Englisch ausdrücken.

Wie lange bist du denn schon in Berlin?

Seit ungefähr einem Jahr. Ich verstehe euch ganz gut, aber sprechen ist so eine Sache. Es hilft natürlich, die Sprache zu lernen, wenn man hier lebt, und ein bisschen was hatte ich auch schon in der Schule. Aber die Geschichte mit "der, die, das" werde ich wohl nie kapieren (lacht). Ich will mich einfach gut unterhalten können, das ist mein Ziel.

Das ist auch mehr als okay, denn jeder findet so ein bisschen Akzent, wenn man heraushören kann, wo der andere herkommt, süß.

Ja, aber wer will denn immer süß sein? (lacht)

Stimmt auch wieder. Manchmal muss man auch ernsthaft sein.

Manchmal denke ich, wenn ich besonders schnell spreche, dann fragt keiner weiter nach.

Klingt ein bisschen nach Lothar Matthäus ...

Den kenne ich nicht.

Nicht schlimm, du bist zu jung. Obwohl er das sicher nicht so sehen würde. Aber das ist ein ganz anderes Thema. Vermisst du Spanien?

Ja, sehr, vor allem das Wetter. Im meisten im Winter.

Mit 24 schon ganz schön rumgekommen. Sofi de la Torre.

Mit 24 schon ganz schön rumgekommen. Sofi de la Torre.

(Foto: Foto: Sophie Phillipart))

Wo bist du zur Schule gegangen?

Auf Lanzarote.

Das ist die schönste Kanarische Insel.

Auf jeden Fall!

Wie bist du nach Berlin gekommen?

Mein Manager hat das eingefädelt. Ich habe einen Song in dem Film "Rubinrot" gesungen, aber jetzt nicht mehr für die Sequels. Ich habe also in Deutschland gearbeitet, aber in London gelebt. Das war zu anstrengend. Also bin ich hierher gezogen. London war auch zu teuer.

Wie lange warst du da?

Zwei Jahre. Und davor war ich in Los Angeles.

Und wie alt bist du nochmal?

24 (lacht).

Wow, das sind ne Menge Großstädte.

Ja, ich weiß, ich bin schon ganz gut rumgekommen. Ich bin jetzt gerne in Berlin, aber ich hab' das Gefühl, ich sollte mehr machen.

Arbeiten?

Ja.

Du bist doch dabei.

Ja, aber ich sitze irgendwie noch fest. Manchmal denke ich, das könnte ich auch von zu Hause machen.

Und du wärst gern auf Lanzarote.

Oder Gran Canaria. Aber Lanzarote ist wunderschön, so speziell. Ich vermisse das Meer und den Strand ...

... wer nicht ...

... ja, wir sind immer gleich nach der Schule zum Strand gegangen. Ich muss hier noch einen guten See finden, als Ersatz.

Du bist früh von zu Hause weggegangen, was haben deine Eltern gesagt?

Meine Mom vermisst mich total, wir sind so (kreuzt die Finger). Wir sind beste Freunde. Aber sie wissen auch, dass ich dort mit Musik nicht weiter kommen würde. Wenn ich in Rente gehe, dann kehre ich zurück und mache für die anderen älteren Leute Musik (lacht).

Na, das dauert ja noch ein bisschen. Wie schaffst du es eigentlich, dich in einer neuen Stadt zurechtzufinden und neue Freunde zu machen? Sagst du dann: "Hallo, ich bin die Sofi, kann man hier mitspielen?"

Mit "Vermillion" und "Noir" hat sie einen neuen Stil gefunden.

Mit "Vermillion" und "Noir" hat sie einen neuen Stil gefunden.

So ungefähr. In Los Angeles kannte ich ein paar Leute, und das war auch gut, denn ich war ja erst 18. Dann in London war es besonders einfach: Alle meine Freunde leben inzwischen da. Wir waren auf einer englischen Schule. Jetzt in Berlin ist es etwa schwieriger für mich, ich kannte nur ein paar Leute über den Job, das war's. Aber weil ich jetzt meine Tour plane, habe ich eh nicht viel Zeit und auf der anderen Seite lerne ich jetzt neue Leute kennen, weil ich die Band zusammenstellen und so. I am socialising (lacht). Aber es ist nicht leicht, es kostet ja viel Geld.

Spielst du auf Festivals?

Würde ich gerne, aber ich bin noch nicht ganz so weit. Nächstes Jahr.

Dein letzter Song ist "Noir", du hast deinen Stil verändert, oder?

Ja, es ist tanzbarer, poppiger. Wenn ich auftrete, würde ich gerne meine ganze Bandbreite zeigen können. Von "gitarrenlastig" bis "Dance"!

Hast du noch etwas anderes gelernt?

Nein. Meine Leidenschaft ist die Musik, und ich will in diesem Metier arbeiten. (lacht) Selbst, wenn es manchmal hart ist.

Dann musst du wohl durch alle Hochs und Tiefs des Musikbusiness, oder?

Ja, aber ich glaube, dass es das wert ist. Selbst wenn ich mir momentan manchmal überlege, wie ich die Miete bezahlen soll - aber irgendwie klappt es ja doch immer.

Hattest du schon mal das Gefühl, dass ein Song zu viel von dir verrät?

(zögert) Nein, ich will gerne ehrlich sein. Aber es sind ja auch nicht immer hundertprozentig meine Geschichten, die ich da erzähle. Ich könnte aber keinen Schwachsinn erzählen. Und ich will auch keine unnötigen Texte von mir geben.

Was hälst du von eurem neuen König und der neuen Königin?

(lacht) Ach, das ist schwierig, ich weiß nicht, ob ich die gut finde. Ich glaube, sie passt nicht als Königin, ich habe mir das immer anders vorgestellt. Es ist mir aber eigentlich egal. Ich finde nur, Letizia ist keine so richtig echte Königin.

Du findest sie zu normal, zu bürgerlich?

Es ist mir ehrlich schnuppe, aber ja, ich finde, sie passt nicht. Und ich glaube, dass ein Königshaus total überflüssig ist heutzutage. Viel zu teuer. (lacht)

Mit Sofi de la Torre sprach Sabine Oelmann

Quelle: ntv.de

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