"Wer wird Millionär?" Jauch tief beeindruckt: Dieser Zuschauer verdient ein Special
24.02.2025, 23:35 Uhr Artikel anhören
Wieviele Knochen brachen am Montagabend dank Jauch? Man wird es wohl nie erfahren.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
Der souveränste Zusatzjoker seit langem nötigt Jauch Respekt ab. "Wahnsinn. Donnerwetter", honoriert er die Leistung des Zuschauers. Der beeindruckt kurz darauf noch mal. "Bin ich froh, dass der da oben sitzt", meint Jauch.
"Wer wird Millionär?" braucht eine neue Spezialausgabe: das Zusatzjoker-wird-Kandidat-Special. Denn so gut wie der Zuschauer am Montagabend war lange kein Publikumshelfer mehr. Der Informatiker schüttelte nicht nur eine umfangreiche Erklärung zu einer komplizierten Frage aus dem Ärmel. Auch zwei weitere Fragen hätte er korrekt beantworten können. Günther Jauch schwante für die Zukunft nichts Gutes: "Bin ich froh, dass der da oben sitzt."
Der Zusatzjoker machte Melissa Ingrisch mal eben um 32.000 Euro reicher. Die Überhangkandidatin aus Bergheim in Nordrhein-Westfalen war nervös zu "Wer wird Millionär?" zurückgekehrt, überstand die erste Frage für 16.000 Euro aber einigermaßen souverän dank des 50:50-Jokers. Dann bewies die Mitarbeiterin einer Rückversicherung Mut zum Risiko. Jauch wollte wissen, wo man Bains-Marie oder Chafing-Dishes am ehesten findet.
Bob Dylan bei "Wer wird Millionär?"
Ingrisch tippte schnell auf die Warmhalteplatten in einem Buffet-Restaurant, wusste es allerdings nicht hundertprozentig. "Ich glaube, ich muss das riskieren", entschied sich die Kandidatin gegen einen Joker und vertraute ihrem Bauchgefühl. Einige Sekunden sichtbare Pein später konnte Jauch die Kandidatin erlösen, stellte aber fest: "Sie sind völlig aus der Puste."
Dann schien sich Ingrischs Zeit auf dem heißen Stuhl endgültig dem Ende zuzuneigen. Für 64.000 Euro stellte Jauch diese komplizierte Frage: Was George Bernard Shaw 1925 und 1939 gelang, schaffte wer als bislang einzige weitere Person 2011 und 2016: Meryl Streep, Bob Dylan, Jil Sander, Norman Foster? Der Kandidatin sagten sowohl Shaw als auch Foster nichts. Sie zog ihren letzten Zusatzjoker, doch nur ein Herr in der vorletzten Reihe erhob sich.
Die Hoffnung sterbe zuletzt, leitete Jauch wenig zuversichtlich zu dem Zuschauer aus Düsseldorf über. Dessen Job als Wirtschaftsinformatiker änderte an der pessimistischen Grundhaltung des Moderators zunächst einmal wenig. "Das hat mit der Frage erst mal nicht so viel zu tun", meinte Jauch. "Das stimmt", räumt der Joker ein - und legte los.
Zuschauer beeindruckt Jauch
Scheinbar völlig gelassen und dabei überzeugend kompetent erläuterte der Zusatzjoker, dass Shaw sowohl den Literaturnobelpreis als auch einen Oscar gewonnen hat. Dies habe dem irischen Dramatiker nur Bob Dylan gleichgetan. Ingrisch ließ sich gern überzeugen, zweifelte aber anfangs, ob Dylan tatsächlich mal Musik für einen Kinofilm komponiert hat. Dann aber gab sich die nervöse Kandidatin den lukrativsten Ruck ihres Lebens.
"Ich nehme B, oh Gott. Ah, das war dumm", grämte sich Ingrisch, ehe Jauch an den Joker gewandt verkünden konnte: "Alles, was Sie gesagt haben, war richtig." Während Ingrisch fast vor Dankbarkeit zusammenbrach, gab ihr Helfer unter dem Jubel des Publikums nur locker einen Daumen hoch. "Wollen Sie Plätze tauschen?", fragte ihn Ingrisch, ehe Jauch aufklärte, dass Dylan für den Song "Things Have Changed" aus dem Film "The Wonderboys" einen Academy Award gewonnen hat.
Damit aber nicht genug: Der Zusatzjoker hätte auch die Frage für 125.000 Euro beantworten können. Er wusste nämlich, dass Molasse, Flysch und Nagelfluh zum Fachvokabular eines Geologen gehören. Ingrisch hatte dieselbe Vermutung, stieg aber in der Risikovariante lieber mit 64.000 Euro aus. Ginge es nach Jauch, hätte die Kandidatin aus der Sendung noch einen anderen Hauptgewinn mitgenommen. "Sie sollten heiraten", meinte er mit Blick auf Ingrisch und den allwissenden Zusatzjoker.
Auch die Aussteiger-Frage von Indra Klumb aus Kurtscheid hätte der Wirtschaftsinformatiker nach eigenem Bekunden gewusst. Hier hatte die Kandidatin dieselbe Vermutung. Am Ende war sich die Tierärztin aber nicht sicher genug, ob ein Heckler tatsächlich am ehesten Komiker heimsucht oder nicht doch eher Rettungssanitäter. Die Veterinärin in Elternzeit, die gerade ihre Doktorarbeit über Färbemethoden für Hundesperma schreibt, freute sich am Ende bei Jauch über 32.000 Euro.

"Quiztophs" ganzes Leben bestehe eigentlich darin, "sich auf diese Show hier vorzubereiten", meinte eine mitgereiste Freundin.
(Foto: RTL / Stefan Gregorowius)
Knochenbrüche dank Jauch
Auf dieselbe Gewinnsumme kam zuvor bei "Wer wird Millionär?" Niklas Erkes aus Nettetal. Der 24-Jährige studiert in Maastricht die europäisch-chinesischen Handelsbeziehungen und fragte die Zuschauer am Tag nach der Bundestagswahl: In was für einem Land wollen Sie leben? Ins Schwitzen kam Jauch eher, als er beim Stehen auf einem Bein mit Erkes testete, wie fit er noch ist. "Ich möchte nicht wissen, wie viele Knochenbrüche es heute Abend gibt, weil alle Leute vor dem Fernseher: Opa, mach du doch mal", freute sich Jauch.
Erkes scheiterte am Ende an den runden, hohen Geburtstagen zweier prominenter Herren. Jauch wollte wissen, wer am 2. April 300 beziehungsweise 100 Jahre alt geworden wäre. Richtige Antwort: Casanova und Hans Rosenthal. Luftsprünge könnte am nächsten Dienstag Christoph Cepok machen. Der 28-jährige Umweltingenieur wird von Freunden ob seiner Vorliebe für Ratesendungen auch "Quiztoph" genannt. "Eigentlich besteht sein ganzes Leben darin, sich auf diese Show hier vorzubereiten", meinte eine mitgereiste Freundin.
"So elegant war ich noch nie", zeigte sich Jauch eher vom feinen Auftreten des ehrgeizigen Kandidaten beeindruckt. Der war im grauen Anzug mit weißem Hemd, roter Fliege und roten Hosenträgern erschienen. Cepok steigt nächste Woche mit der 32.000-Euro-Frage ein und hat dann noch drei Joker.
Quelle: ntv.de