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Ausgehverbot wegen Unwetters 10.000 Spanier dürfen Häuser nicht verlassen

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Auch in Sevilla regnete es am Wochenende unaufhörlich.

Auch in Sevilla regnete es am Wochenende unaufhörlich.

(Foto: dpa)

Innerhalb eines Tages kommt im spanischen Alcanar eine Regenmenge von 215 Litern pro Quadratmeter vom Himmel. Die Behörden ergreifen drastische Maßnahmen, um die Bevölkerung vor Überschwemmungen zu schützen. Auch an anderen Orten Spaniens sorgen heftige Niederschläge für Einschränkungen.

Wegen der schweren Unwetter in weiten Teilen Spaniens durften knapp 10.000 Menschen vorübergehend ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen. Für die katalanische Gemeinde Alcanar im Nordosten des Landes sei aufgrund der Gefahr von schweren Überschwemmungen ein unbefristetes Ausgehverbot verhängt worden, teilte der Notdienst am Vormittag mit.

Der Bevölkerung Alcanars wurde empfohlen, sich nach Möglichkeit in die oberen Stockwerke der Häuser zu begeben. Am frühen Nachmittag kündigte der Notdienst auf X, vormals Twitter, das Ende der Sicherheitsauflage an. Innerhalb von nur 24 Stunden war in Alcanar eine Regenmenge von 215 Litern pro Quadratmeter gefallen. Der Zugverkehr zwischen Valencia und Barcelona wurde wegen des Regens eingestellt, wie die spanische Bahngesellschaft Renfe mitteilte.

Spanien wird schon seit Samstag von heftigen Unwettern mit Starkregen, Gewittern und Orkanböen heimgesucht, die in einigen Regionen mindestens bis Montagfrüh anhalten sollen. Für Gebiete in Andalusien und Kastilien-La Mancha sowie für die Hauptstadt Madrid rief der nationale Wetterdienst Aemet die höchste Alarmstufe Rot aus. Dort wurde vor allem vor Starkregen gewarnt. Mehrere Landstraßen mussten wegen Überflutung gesperrt werden, Parks wurden geschlossen. In Madrid wurde das Erstliga-Fußballspiel zwischen Atlético und dem FC Sevilla kurzfristig verlegt.

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Auf das schlechte Wetter wurde am Samstag der Tod von zwei Männern im Alter von 34 und 31 Jahren zurückgeführt. Die beiden hatten in Saragossa in einer achtköpfigen Gruppe das sogenannte Canyoning - das sportliche Begehen einer Schlucht - betrieben, als sie nach Angaben der Begleiter ins reißende Wasser stürzten und ertranken, wie Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten.

Auf der beliebten Urlaubsinsel Mallorca blieb die Lage derweil trotz Unwetterwarnung der dritthöchsten Stufe Gelb ruhig. Am Flughafen in Palma kam es zwar nach Angaben der Verwaltungsbehörde Aena zu Verspätungen von durchschnittlich 50 Minuten. Am heutigen Sonntag sei bisher aber kein einziger Flug gestrichen worden, hieß es. Mehrere Fähren, die die Balearen mit dem Festland verbinden, wurden gestrichen. Mallorca war erst am vorigen Wochenende vom Sturm "Betty" heimgesucht worden, der zu chaotischen Verhältnissen vor allem auf dem Flughafen Son Sant Joan in Palma geführt hatte.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa

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