Schaden in Millionenhöhe Söder verspricht Hochwasser-Gebieten Hilfe
29.08.2023, 20:57 Uhr Artikel anhören
"Wir lassen niemanden allein", sagte Söder in Benediktbeuern, wo er sich ein Bild von den Zerstörungen macht.
(Foto: picture alliance/dpa)
Aufatmen in Bayern und Österreich: Die Lage in den von Hochwasser betroffenen Gebieten entspannt sich. Jetzt kämpft vor allem der Süden des Freistaats mit den Unwetterfolgen. Ministerpräsident Söder besucht die Region - und kommt nicht mit leeren Händen.
Die Wetterlage in Bayern und Österreich entspannt sich. Zwar standen unter anderem in Passau noch Straßen unter Wasser, vielerorts sanken die Wasserstände aber bereits. Im Süden Bayerns ging das Aufräumen in den von Hagel schwer getroffenen Gebieten unterdessen weiter. Tennisball große Hagelkörner hatten Fenster zerschlagen, Dächer und Autos wurden teils komplett zerstört. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder besuchte die Region - und kündigte Hilfe an. "Wir lassen niemanden allein", sagte Söder in Benediktbeuern, wo er sich ein Bild von den Zerstörungen machte.
Die Schäden belaufen sich nach ersten Schätzungen der Versicherungskammer Bayern auf einen mittleren bis höheren zweistelligen Millionenbetrag. Es sei ein "schlimmes Ereignis", sagte der Ministerpräsident. Das Kabinett habe beschlossen, dass Hagel-Ereignisse in die Nothilfeprogramme aufgenommen werden. "So können bei existenzbedrohenden Schäden staatliche Hilfen genutzt werden. Außerdem erweitern wir das Förderprogramm zur Wiederherstellung von kommunaler Infrastruktur", sagte Söder.
Er besuchte anschließend das ebenfalls massiv betroffene Bad Bayersoien. Rund 370 von rund 400 Häusern des Ortes haben laut Bürgermeisterin Gisela Kieweg Schäden an den Dächern. Manche Dächer seien komplett zerstört. Der Hochwassernachrichtendienst (HND) erwartete noch Dauerregen und Ausuferungen an der Donau und an den Flüssen südlich davon. Streckenweise sei dabei die Warnstufe 3 zu erwarten, sagte ein Sprecher des HND. Die höchste Warnstufe 4 vermutlich jedoch nicht. In Passau überschritten die Pegel der Donau Meldestufe 3, der Anstieg habe sich aber abgeflacht. Donau und Inn überschwemmten Straßen, Wiesen und einen Spielplatz. Anwohner schützten ihre Häuser mit Sandsäcken.
Sölden ist noch abgeschnitten
Nicht nur im Süden Deutschlands, auch in Österreich entspannte sich die Hochwasserlage. Behördenangaben zufolge sanken viele Pegelstände, auch der Regen hörte auf. Die Zivilschutzwarnungen für zwei Regionen in Tirol wurden aufgehoben. Fast alle Gemeinden im Ötztal waren per Auto wieder erreichbar, allerdings noch nicht der Hauptort Sölden am Ende des Tals.
Verletzt worden war bei dem Hochwasser niemand. Teils hatten die Pegel einen Stand wie seit Jahrzehnten nicht mehr, Felder wurden überschwemmt, im Zillertal führte der Ziller gewaltige Wassermassen.
Trotz der leichten Entspannung warnte der Deutsche Wetterdienst im Süden und Westen Bayerns weiter vor Dauerregen. In Alpennähe wurden Niederschlagsmengen zwischen 30 und 50 Litern pro Quadratmeter erwartet. Auch am Mittwoch soll es demnach vereinzelt noch zu Schauern und Gewittern kommen. Ab Donnerstag und Freitag soll es wieder sonnig und wärmer werden - und die Hochwassergefahr damit weiter zurückgehen.
Quelle: ntv.de, msc/dpa