Panorama

17 Jahre langer Rechtsstreit 351 geraubte Antiquitäten nach Athen zurückgeführt

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Athen kämpft um die Wiedererlangung unzähliger geraubter Kunstwerke und Antiquitäten, die auf der ganzen Welt verstreut sind.

Athen kämpft um die Wiedererlangung unzähliger geraubter Kunstwerke und Antiquitäten, die auf der ganzen Welt verstreut sind.

(Foto: IMAGO/ingimage)

Seit 2006 ermitteln die Behörden, doch erst jetzt erhält Griechenland wertvolle Antiquitäten zurück. Diese hatten sich im Besitz einer berüchtigten Kunsthandelsfirma befunden, die derzeit liquidiert wird. Die Stücke stammen aus der Jungsteinzeit bis zur byzantinischen Zeit.

Nach einem langen Rechtsstreit hat Griechenland 351 wertvolle geraubte Antiquitäten wieder zurückerlangt. Wie das Kulturministerium in Athen mitteilte, befanden sich die Schätze im Besitz der berüchtigten britischen Kunsthandelsfirma Robin Symes Limited, die derzeit liquidiert wird. Die Stücke stammen aus der Jungsteinzeit bis zur byzantinischen Zeit. Kulturministerin Lina Mendoni zufolge hat der Rechtsstreit um die Wiedererlangung der geraubten Antiquitäten 17 Jahre gedauert.

Erst im März konnte sich Kulturministerin Lina Mendoni über drei Fragmente des Partheon-Fries freuen, die der Vatikan zurückgegeben hatte.

Erst im März konnte sich Kulturministerin Lina Mendoni über drei Fragmente des Partheon-Fries freuen, die der Vatikan zurückgegeben hatte.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Bereits 2006 hatten die griechischen Behörden demnach Ermittlungen gegen die im In- und Ausland tätige Firma Robin Symes Limited eingeleitet. Symes gilt als eine Schlüsselfigur des illegalen Antiquitätenhandels mit Verbindungen zu Grabräubern. Mitte der 2010er Jahre entdeckten italienische und Schweizer Polizisten einen riesigen Schatz gestohlener archäologischer Artefakte in einem von Symes angemieteten Lagerraum am Genfer Hafen. Das griechische Kulturministerium machte keine Angaben dazu, ob die Rückführungen mit dem damaligen Beutefund in Verbindung stehen.

Streit um das Parthenon-Fries

Zu den Stücken der Antiquitätensammlung gehören eine Statuette aus weißem Stein aus der Jungsteinzeit aus dem Jahr 4000 v. Chr., eine kykladische Figur aus der Zeit zwischen 3200 und 2700 v. Chr., eine beschädigte Marmorstatue aus der Zeit 550-500 v. Chr. und eine fragmentierte Bronzestatue des jungen Alexanders des Großen aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts. Auch zahlreiche Keramikfragmente werden repatriiert.

In Museen und Privatsammlungen auf der ganzen Welt verstreut befinden sich noch unzählige weitere geraubte Kunstwerke und Antiquitäten aus Griechenland, um deren Wiedererlangung die Regierung in Athen kämpft. Ein hochsensibles Thema ist die Rückgabe der Elgin Marbles, einem großen Relief aus Marmor, das auch als Parthenon-Fries bekannt ist und sich im Britischen Museum in London befindet. Zu diesem Thema sollen Verhandlungen zwischen dem Museum und der griechischen Regierung im Gange sein.

Laut London hat der britische Diplomat Lord Elgin den Marmor-Fries 1802 "legal erworben" und an das British Museum verkauft. Die griechische Regierung spricht jedoch von Plünderung. Erst im März gab Papst Franziskus drei Fragmente des Parthenon-Fries aus dem Vatikanbesitz als "Geste der Freundschaft" an Griechenland zurück. Das Parthenon ist eines der berühmtesten Baudenkmäler des antiken Griechenlands. Für den gesamten Parthenon-Fries ist im griechischen Akropolis-Museum ein freier Raum reserviert.

Quelle: ntv.de, lar/AFP

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