Vermindert schuldfähig? 44-Jährige wegen Mord an Söhnen vor Gericht
06.12.2023, 13:26 Uhr Artikel anhören
Plüschtiere und Kerzen stehen vor einem Haus in Hockenheim, in dem eine Frau ihre beiden Söhne getötet haben soll.
(Foto: picture alliance/dpa/PR-Video)
In Baden-Württemberg sieht eine Frau ihre beiden Söhne durch deren Vater gefährdet. Als Ausweg soll sie sich entschieden haben, die sieben und neun Jahre alten Kinder zu betäuben und dann zu ersticken. Jetzt beginnt der Prozess gegen die 44-Jährige.
Wegen des mutmaßlichen Mordes an ihren beiden Kindern steht eine 44-Jährige vor dem Mannheimer Landgericht. Die Mutter soll ihre sieben und neun Jahre alten Söhne am Karsamstag in Hockenheim bei Heidelberg zunächst mit Medikamenten betäubt und anschließend erstickt haben. Zum Prozessauftakt machte die Angeklagte zunächst keinerlei Angaben.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau heimtückischen Mord in beiden Fällen vor. Den Angaben zufolge hat die bei der Tat 43 Jahre alte Deutsche eine Persönlichkeitsstörung infolge einer Hirnschädigung. Sie sei der Überzeugung gewesen, dass der Vater die beiden Kinder misshandele, und habe sie durch ihren Ex-Mann gefährdet gesehen.
Ein Ausweg schien für sie die Tötung gewesen zu sein. Die Kinder wohnten seit 2020 die meiste Zeit bei ihrem Vater, von dem die Mutter getrennt lebte. Sie sollten in den Osterferien bei ihrer Mutter bleiben. Die Angeklagte soll die Jungen mit diversen Medikamenten ruhig gestellt haben. Anschließend erstickte sie laut Staatsanwaltschaft ihre Kinder und fügte ihnen Wunden am Kopf zu.
Der Anklage zufolge verfasste sie eine E-Mail an die Polizei, in der sie eine "schlimme" Tat gestand. Es steht nun vor allem die Frage im Raum, ob die Angeklagte vermindert schuldfähig war. Das Gericht hat fünf weitere Verhandlungstermine bis 8. Januar angesetzt.
Quelle: ntv.de, lar/dpa