SMS aus England nach New York 7-Jähriger rettet Flüchtlinge vorm Ersticken
09.04.2016, 15:44 Uhr
Der Polizei in Leicestershire gelingt es, 15 Flüchtlinge aus einem Lkw zu befreien.
(Foto: picture alliance / dpa)
Immer wieder erschüttern Nachrichten von erstickten Flüchtlingen in Lkws. Um ein Haar wären 15 weitere Menschen auf diese Weise gestorben. Nur die SMS eines Siebenjährigen verhindert wohl Schlimmeres.
Mit einer SMS aus dem Inneren eines Lastwagens hat ein afghanischer Junge sich und 14 weitere Flüchtlinge womöglich vor dem Erstickungstod gerettet. Der siebenjährige Ahmed, der im Flüchtlingslager in der nordfranzösischen Hafenstadt Calais gelebt habe, sei in dem Laster illegal auf dem Weg nach Großbritannien gewesen, teilte die Hilfsorganisation "Help Refugees" mit. Als er im Laderaum kaum noch Luft bekam, habe er eine SMS an Helferinnen abgesetzt. Diese hätten die britische Polizei verständigt, die dann die 15 Menschen rettete.
Die glückliche Rettung sei einerseits der Fähigkeit des Jungen zu verdanken, die gefährliche Lage zu erfassen, schrieb die Organisation. Genauso wichtig sei aber, dass ihm die Helferinnen ein Handy mit Guthaben und Notfallnummern gegeben und ihm eingeschärft hätten, sie bei Gefahr zu kontaktieren.
Wie "The Independent" berichtet, sendete der Junge die Nachricht an die Helferin Liz Clegg, welche zu diesem Zeitpunkt aber bei einer Konferenz in New York war. Ihr sei sofort klar gewesen, so Clegg, dass der Junge so etwas nicht erfinden würde, woraufhin sie ihre Kollegin Tanya Freedman in London kontaktierte. Diese war es dann, die die Polizei in der Grafschaft Kent benachrichtigte.
"Das erste, was ich tat, war, die Rettungsdienste anzurufen, die Polizei einzuschalten und ihr zu sagen, dass es um Leben und Tod geht", schilderte Freedman der BBC. Daraufhin rief die Polizei Ahmed mit Hilfe eines Dolmetschers zurück. Gleichzeitig konnten die Beamten sein Mobiltelefon in Leicestershire lokalisieren, wo der Lkw dann an einer Autobahnraststätte gefunden und aufgebrochen wurde.
Quelle: ntv.de, kbe/dpa