Symptome oft sehr ähnlich Omikron, Heuschnupfen oder Erkältung?
13.04.2022, 12:08 Uhr (aktualisiert) Artikel anhören
Früher war ein Schnupfen bei einer Corona-Infektion selten, für Omikron ist er typisch.
(Foto: imago images/Rolf Kremming)
Mit der Omikron-Variante ist es noch schwieriger geworden, im Frühling zwischen Corona, Heuschnupfen und einer Erkältung zu unterscheiden. Aber auch wenn sich die Symptome sehr ähneln, sind sie selten gleich, und einige Beschwerden kann man relativ eindeutig zuordnen.
Die Corona-Inzidenzen sinken zwar endlich, sind aber immer noch sehr hoch, fast jeder kennt eine oder mehrere Personen, die gerade Covid-19 haben oder hatten. Viele Menschen sind aktuell aber auch erkältet, und fliegende Birken-, Eschen- oder Erlen-Pollen haben die Heuschnupfen-Saison eröffnet.
Wenn man also aktuell spürt, dass etwas im Anmarsch ist, kann es das eine oder andere sein, die Symptome sind sich oft sehr ähnlich. Doch es gibt Unterschiede in der Intensität, und einige Beschwerden lassen sich ziemlich eindeutig zuordnen.
Die Nase läuft, der Geschmackssinn bleibt
Geschmacks- oder Geruchsverlust sind durch die Dominanz der Omikron-Variante kaum noch typische Corona-Indizien, wie jüngste Auswertungen der britischen ZOE-Studie zeigen, die über Smartphone-Apps Gesundheits-Informationen von vielen Tausend freiwilligen Teilnehmern sammelt. Demnach ist mit 82 Prozent das am häufigsten berichtete Symptom eine laufende Nase, was bei vorangegangenen Varianten noch eher selten der Fall war. An zweiter Stelle folgt Müdigkeit, die 70 Prozent der positiv getesteten Teilnehmer mehr oder weniger stark spürten.
Hals- und Kopfschmerzen (jeweils 69 Prozent) sowie Niesen (68 Prozent) sind weitere sehr häufig festgestellte Omikron-Symptome. Oft leiden Infizierte auch unter einem hartnäckigen Husten (54 Prozent) oder Heiserkeit (48 Prozent). Immerhin 23 Prozent der Teilnehmer hatten Rückenschmerzen.
Geschmacksverlust spielt praktisch überhaupt keine Rolle mehr. Auch Atemnot, früher ein typisches Covid-19-Zeichen, gehört nicht mehr zu den 20 am häufigsten genannten Beschwerden. Nur noch 32 beziehungsweise 24 Prozent der ZOE-Teilnehmer hatten Fieber oder stellten einen veränderten Geruch bei sich fest, vor einem Jahr waren dies noch eindeutige Corona-Symptome.
Verstopfte Nase oder juckende Augen?
Obwohl die Omikron-Beschwerden jetzt sehr ähnlich sind, gibt es doch noch Unterschiede. So verwandelt sich die laufende Nase bei einer Erkältung üblicherweise schnell in einen fester sitzenden Schnupfen. Bei Allergikern läuft die Nase ständig und der Niesreiz ist besonders stark.
Zusätzlich jucken bei ihnen oft die Augen oder der Gaumen, was bei Omikron oder einer Erkältung dagegen nur selten vorkommt. Wer Fieber hat, kann Heuschnupfen als Ursache nahezu ausschließen, ähnlich sieht es bei Müdigkeit und Glieder- oder Muskelschmerzen aus.
Magen-Darm-Probleme haben oft andere Ursachen
Die letztgenannten Symptome sowie Niesen, laufende Nase, Halsschmerzen et cetera sind zwar auch typische Anzeichen einer Omikron-Infektion, allerdings sind die Beschwerden dann häufig deutlich milder. Oft ist es vergleichbar mit einer Erkältung, die nicht richtig durchbricht. Das trifft auf sehr junge, aber vor allem auch auf mehrfach geimpfte Menschen zu.
Magen-Darm-Probleme traten zwar auch schon bei vorangegangenen Corona-Varianten auf, im Dezember und Januar stellte man in den ZOE-Daten aber eine deutliche Zunahme von Symptomen wie Durchfall, Übelkeit oder Appetitlosigkeit fest. Es habe sich allerdings herausgestellt, dass dies im gleichen Maße bei Menschen der Fall war, die sich nicht mit dem Coronavirus infiziert hatten, schrieb kürzlich der Epidemiologe Tim Spector. Die Beschwerden seien daher wahrscheinlich auf Magen-Darm-Viren zurückzuführen, die derzeit ebenfalls stärker zirkulierten.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 11. April 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de