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Nach Tod eines Jungen Albanien will TikTok für ein Jahr sperren

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Die App wird abgeschaltet, zudem sind Bildungsprogramme für Kinder geplant.

Die App wird abgeschaltet, zudem sind Bildungsprogramme für Kinder geplant.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Nachdem ein Streit zwischen Jugendlichen auf TikTok tödlich endet, schreitet die albanische Regierung ein: Für mindestens ein Jahr soll die Plattform gesperrt werden, sie verbreite ohnehin nur "Schund und Dreck". Albanien ist nicht das erste Land, das die umstrittene App einstampft.

In Albanien wird das besonders bei Kindern und Jugendlichen beliebte Online-Netzwerk Tiktok ab Anfang 2025 komplett abgeschaltet. Die Videoplattform werde für mindestens ein Jahr gesperrt, verkündete der albanische Regierungschef Edi Rama. "Tiktok ist der Gauner im Viertel", sagte Rama bei einem Treffen mit Lehrern, Eltern und Psychologen in Tirana. "Wir werden diesen Gauner für ein Jahr aus unserem Viertel verjagen." Albanien werde den Dienst ab Januar für ein Jahr abschalten und Bildungsprogramme für Kinder starten, sagte Rama. Eltern sollten zudem dabei unterstützt werden, "den Werdegang ihrer Kinder zu begleiten".

Die Maßnahme erfolgt wenige Wochen, nachdem ein 14-Jähriger bei einem in Online-Medien begonnenen Streit zwischen Schülern in Tirana getötet und ein weiterer verletzt worden war. Der Fall löste eine Debatte unter Psychologen, Eltern und Bildungseinrichtungen über den Einfluss von Online-Netzwerken auf Jugendliche und Kinder aus. "In China verbreitet Tiktok Informationen dazu, wie Schüler dem Unterricht folgen können, wie man die Natur schützt und Bräuche hochhält. Warum sieht man auf Tiktok außerhalb Chinas nur Schund und Dreck? Brauchen wir das?", sagte Regierungschef Rama.

In mehreren Ländern eingeschränkt

Die Videoplattform Tiktok, die zur chinesischen Gruppe Bytedance gehört, ist in vielen Ländern hoch umstritten. So beschloss das australische Parlament Ende November ein Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige. Australiens Premier Anthony Albanese hatte Social Media als "Plattform für Gruppenzwang, treibende Kraft für Ängste, Hilfsmittel für Betrüger und Werkzeug für Online-Triebtäter" beschrieben. Er wünsche sich, dass Australiens Jugendliche von ihren Handy-Bildschirmen wegkommen und stattdessen lieber Sport machen.

Zuvor hatten bereits mehrere Staaten den Zugang zu Online-Netzwerken für Kinder eingeschränkt. Das spanische Parlament verabschiedete im Juni eine Altersgrenze von 16 Jahren für den Zugang zu Social-Media-Plattformen. Im US-Bundesstaat Florida tritt im Januar ein Gesetz in Kraft, das die Einrichtung von Social-Media-Accounts für Kinder unter 14 Jahren untersagt.

Quelle: ntv.de, lno/AFP

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